| Stadträtin Regina Stuber-Schneider macht sich kritische Gedanken über den Wettbewerb zu bunten Pausenhöfen an Augsburgs Schulen. |
Die Augsburger Stadträtin Regina Stuber-Schneider von den Freien Wählern macht sich Gedanken dazu: "Als ich in die Politik einstieg, pflegte man spöttisch zu sagen: Und wenn du nicht weiter weißt, dann gründe einen Arbeitskreis.
Heute ist man natürlich moderner. Man schreibt Wettbewerbe aus. "Man tut ja was". So auch jetzt.
Unsere Schulen sind marode. Stadtregierung und Schulteferentin (Martin Wild, Grüne) hangeln sich so durch. Man saniert solange das Allernötigste, bis an einer anderen Schule die bauliche Situation so brenzlig wird, dass man sofort einschreiten muss. Man unterbricht (das Rudolf-Diesel-Gymnasium kann ein Lied davon singen!) eine laufende Maßnahme um eine andere überhaupt finanzieren zu können.
Die Bleriot-Grundschule musste 6!! Jahre auf ihren versprochenen Zaun warten. Man weiß nicht wirklich, wie man alle Probleme bewältigen soll. Obwohl bzw. weil die Situation so angespannt ist, beantragt die CSU nun einen Wettbewerb auszuarbeiten zur Gestaltung der Pausenhöfe.
Was soll man dazu noch sagen?!
| Bleriot-Schule: 6 Jahre auf Zaun warten. |
Kinder gehen davon aus, dass wirklich etwas geschieht, dass sie eine Chance haben. Sie kennen nicht die desolaten Zustände, sie kennen nicht die Versprechen bezüglich der Fugger Straße, der Bleriot Schule, sie wissen nicht, wieviel am Hallerplatz schon versprochen wurde.
Sie sind gutgläubig, lieb, begeisterungsfähig. Ich schaue auf fast 20 Jahre Erfahrung zurück und bin beunruhigt über dieses Vorhaben. Als Lehrerin wünsche ich mir die schönsten und besten Pausenhöfe für unsere Kinder. Aber als Stadträtin habe ich Angst, dass unsere Kinder enttäuscht werden, eben weil ich die Situation an den Schulen kenne.
Unsere Schüler werden sich richtig reinhängen. Es werden Wünsche geweckt, Sehnsüchte zu Papier gebracht, Hoffnung wird verbreitet. Und wenn man nicht zu den Gewinnern zählt, dann bleibt neben der Enttäuschung ein schaler Nachgeschmack, ein Schuldgefühl: Wenn wir bessere Ideen gehabt hätten, besser gezeichnet hätten, dann hätten wir gewonnen. Dann ginge bei uns was vorwärts. Wir haben eine Chance vergeigt.
Der Veranstalter aber kann sich feiern lassen, Ergebnisse ausstellen. Marketing pur. Darf man junge Menschen so benutzen? Ich finde nein. Ich erwarte daher von der Stadtregierung, dass dieses Szenario nicht eintritt. Nichts darf aufgeschoben oder gestrichen werden. Ich erwarte ebenfalls, dass auch die Pausenhöfe der Schulen verbessert werden, die nicht gewonnen haben.
Die Qualität des Pausenhofs darf nicht vom Gewinnen eines Wettbewerbs abhängen!"
| SPD-Stadträtin Sieglinde Wiesniewski stimmt Stuber Schneider zu. |
Die Augsburger SPD-Stadträtin Sieglinde Wisniewski stimmt ihr zu: "Du hast recht liebe Regina, Machbarkeitsstudien, siehe die Realschule Lechhausen und noch eine, und noch eine. Furchtbar. Zielführende Entscheidungen sind schon hilfreicher. Weiß nicht warum das einfach gemacht wird."
Mitteilung der Augsburger CSU:
Wettbewerb zur kreativen Pausenhofgestaltung: Augsburgs Schulhöfe sollen bunter und kindgerechter werden
Schulhöfe sind weit mehr als bloße Aufenthaltsflächen zwischen zwei Unterrichtsstunden – sie sind zentrale Lebensräume für Kinder und Jugendliche. Die CSU-Stadtratsfraktion will diesen wichtigen Lern- und Lebensorten nun neuen Schwung verleihen: Mit einem stadtweiten Wettbewerb zur kreativen Pausenhofgestaltung sollen Schülerinnen und Schüler künftig selbst zu Gestalterinnen und Gestaltern ihrer Schulumgebung werden. In einem aktuellen Antrag fordert die Fraktion die Stadtverwaltung auf, ein Konzept für diesen Wettbewerb zu entwickeln.
Ziel ist es, Schulen in Augsburg die Möglichkeit zu geben, gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern individuelle, innovative und bedarfsgerechte Gestaltungsideen für ihre Pausenhöfe zu entwickeln. „Unsere Pausenhöfe brauchen mehr als nur Asphalt und ein paar Sitzbänke. Sie sollten Orte sein, an denen Kinder sich erholen, spielen, bewegen oder einfach mal durchatmen können – insbesondere in einer Zeit, in der psychische Belastungen unter jungen Menschen zunehmen. Wir möchten, dass sich junge Menschen mit ihrer Schule identifizieren.
Wer bei der Gestaltung des eigenen Pausenhofs mitwirken darf, erlebt Selbstwirksamkeit und übernimmt Verantwortung“, erklärt Ruth Hintersberger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Das geplante Wettbewerbsformat sieht vor, dass sich interessierte Schulen mit niedrigschwelligen Bewerbungen beteiligen können.
Die Kinder und Jugendlichen sollen dabei aktiv eingebunden werden – etwa durch Projektarbeiten, Workshops oder kreative Ideenwettbewerbe. Auch die Zusammenarbeit mit Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft ist Teil des Konzepts. Sie könnten helfen, einzelne Projekte zu finanzieren und eine Umsetzung vor Ort zu unterstützen.“
Die Stadtratsfraktion sieht in dem Wettbewerb ein Modellprojekt, das gleich mehrere Ziele vereint: die Förderung von Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftssinn bei Schülerinnen und Schülern, die Aufwertung von Schulfreiflächen – und nicht zuletzt eine Stärkung der Kinder- und Jugendfreundlichkeit in Augsburg.
Ziel ist es, Schulen in Augsburg die Möglichkeit zu geben, gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern individuelle, innovative und bedarfsgerechte Gestaltungsideen für ihre Pausenhöfe zu entwickeln. „Unsere Pausenhöfe brauchen mehr als nur Asphalt und ein paar Sitzbänke. Sie sollten Orte sein, an denen Kinder sich erholen, spielen, bewegen oder einfach mal durchatmen können – insbesondere in einer Zeit, in der psychische Belastungen unter jungen Menschen zunehmen. Wir möchten, dass sich junge Menschen mit ihrer Schule identifizieren.
Wer bei der Gestaltung des eigenen Pausenhofs mitwirken darf, erlebt Selbstwirksamkeit und übernimmt Verantwortung“, erklärt Ruth Hintersberger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende. „Das geplante Wettbewerbsformat sieht vor, dass sich interessierte Schulen mit niedrigschwelligen Bewerbungen beteiligen können.
Die Kinder und Jugendlichen sollen dabei aktiv eingebunden werden – etwa durch Projektarbeiten, Workshops oder kreative Ideenwettbewerbe. Auch die Zusammenarbeit mit Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft ist Teil des Konzepts. Sie könnten helfen, einzelne Projekte zu finanzieren und eine Umsetzung vor Ort zu unterstützen.“
Die Stadtratsfraktion sieht in dem Wettbewerb ein Modellprojekt, das gleich mehrere Ziele vereint: die Förderung von Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftssinn bei Schülerinnen und Schülern, die Aufwertung von Schulfreiflächen – und nicht zuletzt eine Stärkung der Kinder- und Jugendfreundlichkeit in Augsburg.
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