Verrufener Helmut-Haller-Platz soll besser werden! Und wo bleibt die Kunst?


Illu: bauchplan


Der Helmut-Haller-Platz vor dem Oberhauser Bahnhof in Augsburg steht vor einem echten Neustart. Jahrzehntelang galt der Platz als Problemzone: Die Drogen- und Alkoholiker-Szene prägte das Bild, viele Augsburger mieden den Ort. Doch jetzt will die Stadt Augsburg das Image grundlegend verändern und den Platz zu einem grünen, lebendigen Treffpunkt für alle machen.

Geplant sind über 35 neue Bäume, die nicht nur für mehr Schatten und ein besseres Klima sorgen, sondern auch das Stadtbild verschönern. Eine großzügige Biergartenfläche soll zum Verweilen einladen und für ein Stück bayerische Gemütlichkeit sorgen. Mehrere Aktionsinseln bieten Raum für verschiedene Aktivitäten – von Boule auf einer neuen Sandfläche über Tischtennis bis hin zu Balanciermöglichkeiten für Kinder. Auch an die Kleinsten wird gedacht: Ein Spielangebot mit Kletter- und Balancier-Elementen soll Familien anlocken.

Das Thema Sicherheit bleibt dabei im Fokus. Die Stadt setzt auf bessere Beleuchtung, klare Strukturen und eine offene Gestaltung, um Angsträume zu vermeiden. Ziel ist es, den Helmut-Haller-Platz zu einem Ort zu machen, an dem sich alle wohlfühlen – egal ob zum Spielen, Entspannen oder Treffen mit Freunden.

Schönes Vorbild: So begrüßt die französische Stadt Angers ihre
Gäste, die aus dem Bahnhof kommen.



Kunst muss her!

Wenn der Helmut-Haller-Platz in Augsburg endlich umgestaltet wird, dann bitte nicht nur Bäume, Bänke und ein bisschen Grünzeug! Was der Platz wirklich braucht, ist Kunst – und zwar so, dass alle, die aus dem Bahnhof kommen, gleich merken: Hier beginnt Augsburg, hier ist Leben, hier ist was los! Unsere Bildhauer freuen sich über jeden Auftrag. Das haben wir früher auch mal mit einem großen Bechteler-Brunnen vor dem Augsburger Hauptbahnhof gesehen, an dem die Menschen aus nah und fern gerne saßen. 

Andere Städte machen’s vor:

In Berlin begrüßt am Hauptbahnhof die riesige Skulptur „Rolling Horse“ von Jürgen Goertz die Reisenden – ein echter Hingucker, der sogar den größten Morgenmuffel wachrüttelt.

Rolling Horse in Berlin am Bahnhof.

 
In Bremen gibt’s direkt am Bahnhof das bunte „Lichtobjekt“ von Rosalie, das nachts die ganze Fassade in ein Farbenmeer taucht.

Und in Leipzig? Da steht im Bahnhof die berühmte „Löffelfamilie“ – ein Kunstwerk, das längst Kultstatus hat und jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Warum also nicht auch in Augsburg? Kunst am Helmut-Haller-Platz wäre das perfekte Willkommensschild für alle, die in die Stadt kommen.

Denn: Wer mit Kunst empfangen wird, sieht die Welt gleich ein bisschen schöner – und Augsburg sowieso.

Oder wie Bert Brecht sagen würde:
„Die Kunst ist nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.“

Also, Augsburg, schenk uns mal ordentlich ein!

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