Wer kennt die Zukunft von Sina Trinkwalder?


Sina Trinkwalder im Mephisto am Büchertisch.

Augsburgs bekannteste und wirkungsvollste Frau der Gegenwart, Sina Trinkwalder, die als soziale Unternehmerin mächtig Furore macht, hat jetzt ein weiteres Buch im Verlag Droemer/Knaur veröffentlichen lassen: "Zukunft ist ein guter Ort" heißt das Werk. Präsentiert hat sie es in Augsburg bei dem Film "Fair Traders" im Augsburger Kino Mephisto auf dem Büchertisch der Buchhandlung am Obstmarkt und ein paar Tage später im Medienzentrum, auf Einladung der AZ.

Ihre bisherigen drei Bücher sind 
- Wunder muss man selber machen. Wie ich die Wirtschaft auf den Kopf stelle. 2013
Fairarscht. Wie Wirtschaft und Handel die Kunden für dumm verkaufen.  2016
Im nächsten Leben ist zu spät. Ärmel hochkrempeln, Probleme lösen, glücklich sein. 2017

Manche Verlags-Beobachter können sich vorstellen, dass die Autorin Trinkwalder bald zu einem anderen Verlag wechselt, der besser zu ihr passt.

Der Droemer/Knaur-Verlag sagt zum neuen Trinkwalder-Buch: "Digitalisierung und Automatisierung vernichten unsere Arbeitsplätze. Die dramatischen Folgen für das gesellschaftliche Zusammenleben: Millionen überflüssiger Arbeitnehmer, der Wegfall erheblicher Steuermittel, kollabierende Sozialkassen. Die wirtschaftliche Basis unserer Gesellschaft droht wegzufallen, Fortschritt und Freiheit sind in einem noch nie dagewesen Ausmaß bedroht. Doch Trinkwalder sieht im Wandel auch große Chancen für ein neues Miteinander: Die Digitalisierung ermöglicht eine deutlich effizientere Ressourcenverteilung einerseits und einen zielgenauen und sinnvollen Einsatz der Arbeitskraft andererseits."

Sina Trinkwalder mit ihren Mitarbeiterinnen bei der Textilfirma Manomama.

Sina Trinkwalder, Jahrgang 1978, studierte Politik und Betriebswirtschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach erfolgreichem Abbruch arbeitete sie über 10 Jahre als Geschäftsführerin ihrer eigenen Werbeagentur. 2010 wechselte sie die Seiten und gründete das erste textile Social Business in Deutschland: manomama. In dieser Kleidermanufaktur werden von ehemals arbeitslosen Näher/innen innerhalb einer regionalen Wertschöpungskette ökosoziale Bekleidung und Accessoires produziert.

Für ihr ökologisches und soziales Engagement wurde Sina Trinkwalder mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem ist sie vom Rat für Nachhaltigkeit der Bundesregierung zum „Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit 2011“ ausgezeichnet worden und erhält 2015 das Bundesverdienstkreuz.

Sie ist die Mutter von Magnus, dem12-jährigen Sohn. Zusammen mit ihrem jetzigen ex-Mann, Stefan, leitete sie 11 Jahre eine Werbeagentur. Und das wäre auch die nächsten Jahrzehnte weitergegangen, hätte es bei ihr nicht „Klick“ gemacht. Sehr dramatische Einblicke in ihr Leben, besonder über den Konflikt mit ihrer Mutter, können wir bei dem BR-Film "Lebenslinien" sehen. Auch ihren neuen Freund, von dem sie stark schwärmt, kann man hier sehen.

„Wir können die Welt nicht verändern, aber jeden Tag ein bisschen besser machen.“ Deshalb manomama. Ihre Geschichte: „Wunder muss man selber machen.“

Angeblich will Sina Trinkwalder bald ihren Wohnsitz in ihrer Geburtsstadt Augsburg aufgeben und vielleicht nach Berlin, Leipzig oder Hamburg ziehen. Es gefällt ihr nicht, dass es hier Unternehmer gibt, die meinen, sie könnten angeblich schwer zu vermittelnde Mitarbeiter bei ihr loswerden. Sie ist aber auch von den hiesigen Wirtschaftspolitikern enttäuscht. Das dürfte ebenso ein Grund sein.  Allerdings wird Trinkwalders Firma "Manomama" in Augsburg bleiben, auf dem Gelände der ehemaligen Neuen Augsburger Kattunfabrik, einer großen Stoffdruckerei, deren Grundstücke verscherbelt wurden. Auch ihr Modegeschäft in der Augsburger Innenstadt wird bleiben.

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