Begeistert beklatscht: Vertonte Bäsle-Briefe

Das Bäsle Sefanie streckt dem alten Sauschwanz Wolfgang Amadeus die Zunge raus.

Als das Augsburger »Bäsle« Maria Anna Thekla Mozart von Mozarts Frau Konstanze aufgefordert wird, ihr für eine Biographie Wolfgangs Briefe zuzusenden, die sie einst von ihm erhalten hat, kramt sie dessen Briefe heraus und beginnt zu lesen. Sie taucht ein in die Gefühlswelt ihrer Vergangenheit, von der aufflammenden Liebe bis hin zur tiefen Verachtung, von lächelnder Erinnerung bis hin zur Enttäuschung der verlassenen Frau, und gerät wieder ganz in den Bann von W.A. Mozart.
Vibraphonist Wolfgang(!) Lackerschmid spielt auch wunderbar Klavier.



In einer kongenialen Mixtur aus neuen Kompositionen, mozärtlich verspielten Melodien und jazzigen Improvisationen haben Stefanie Schlesinger und Wolfgang Lackerschmid einen Teil der Original Mozart-Briefe sowie die von Peter Dempf getexteten Liebeslieder und Antwortbriefe des Bäsle vertont. Einfühlsam und zärtlich, unverblümt und kokett zeichnen sie damit das seelische Auf und Ab eines Menschen nach, der geliebt hat.


Die facettenreiche Stimme von Christel Peschke ist einfach herrlich markant.

Am besagten Violoncello: Dominik Uhrmacher.

Zehn Jahre nach der Uraufführung des Bühnenstücks »Ma très chère cousine« von Peter Dempf und den Komponisten Stefanie Schlesinger und Wolfgang Lackerschmid, erleben wir nun eine ganz besondere Premiere im martini-Park: Mit Christel Peschke als Erzählerin präsentieren Stefanie Schlesinger, Wolfgang Lackerschmid und Dominik Uhrmacher eine neu bearbeitete Fassung, die im April 2019 als Hörbuch erscheint.
Auf der Bühne waren: Wolfgang Lackerschmid am Klavier, Dominik Uhrmacher am Violoncello, Christel Peschke als Erzählerin und Stefanie Schlesinger als Sängerin.

Die Aufführung wurde begeistert vom zahlreichen Publikum im Foyer des Augburger Staatstheaters im Martini-Park beklatscht.
Eine Probe aus dem Hörspiel ist hier zu hören.

Stefanie Schlesinger: "Er war eine untreue Seele."

Stefanie Schlesinger: "Hundsfott schlechter."

Stefanie Schlesinger: "Männer gibt es wie Sterne am Himmel."

Stefanie Schlesinger: "Was warst  du doch für ein Kindskopf und Tunichtgut."

Stefanie Schlesinger: "Weg mit den Briefen!"

Es war ein großés Vergnügen und allerbeste Unterhaltung was Stefanie Schlesinger mit ihrer Stimme gesanglich von der Bühne zum Publikum rüberbrachte. Immerhin sang sie über 30 Lieder und das mit allen Gefühlen, die eine Frau entwickeln kann, wenn sie liebt, wenn sie leidet und wenn sie sich an die schönste Zeit in ihrem Leben erinnert.

Da stimmte der Ton, da stimmte die Mimik, da stimmte jede noch so kleine Bewegung in ihrer Darbietung. Stefanie Schlesinger war das Bäsle, wie es liebte, lebte und wahrscheinlich nie so toll singen konnte.

Von der ersten Sekunde an war das Publikum durch Stefanie Schlesingers Darbietung fasziniert über das Wecheselbad der Gefühle, von aufkeimender bis fiebriger Liebe, von Enttäuschung und rachesüchtigem Missfallen über den Geliebten, von Eifersucht und Hass über die Konkurrentinnen und von ihrem kämpferischen Spott über den allzu übermütigen Wolfgang Amadeus Mozart aus dessen Brief-Fesseln sie sich befreien wollte: "Haaaahaaaaahaaaa - traaaaaallllaaaaallaaaaa!"

Könnten wir Michelin-Sterne für Stefanies wundervollen Gesang vergeben, der uns total verzauberte, wir würden nichts lieber als die 3 Sterne überreichen.

Vielen herzlichen Dank, liebe Stefanie, wir waren mit dir im Himmel der Musik.

A.L.

Fotos: Lina Mann

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