Neuer Finanzchef der Katholiken ist evangelisch


Bericht über den neuen Finanzchef des Bistums Augsburg.


Der zukünftige Finanzchef des Augsburger Bistums wird Jérôme-Oliver Quella, ein Mann aus Hamburg. Er war bereits für mehrere renommierte deutsche und internationale Firmen im führenden Management tätig. 

Ab Juni 2019 steht Jérôme-Oliver Quella auf der Gehaltsliste der Diözese Augsburg. Erst als Stellvertreter, dann als Leiter der Hauptabteilung „wirtschaftliche Angelegenheiten, Recht und Bauwesen“, hat wohl nicht zuletzt mit dessen Neugier zu tun: Weil er die Aufgabe „mehr als nur interessant, durchaus herausfordernd“ fand, wandte er sich erst einmal schriftlich an Generalvikar Harald Heinrich. Dieser suchte nach dem Ausscheiden des bisherigen Finanzschefs des Bistums. Klaus Donaubauer, händeringend einen passenden Nachfolger.

Ab August 2019 leitet der 47jährige Jérôme-Oliver Quella gar als Protestant mit einer katholischen Gattin, die Finanzkammer der Diözese Augsburg, findet, „dass Augsburg der ideale Ort ist, um evangelische und katholische Christen zusammenzubringen“. 

Er und seine Frau Esther wurden in der Markuskirche der Augsburger Fuggerei getraut. Noch heute erinnern sich beide gerne an das Ehevorbereitungsseminar im Exerzitienhaus Leitershofen.

Der katholische Generalvikar Harald Heinrich stelle den evangelischen Jérôme-Oliver Quella trotzdem mit der Begründung ein: "Hauptsache Christ!" Und als Christ muss er nun ein Haushaltsvolumen von über 400 Millionen Euro jährlich lenken. Das gesamte Vermögen des Bistums Augsburg soll rund 1,3 Milliarden Euro betragen.

Eine Porträt über Jérôme-Oliver Quella ist in der Augsburger Sonntagszeitung zu lesen. 

Insider halten die Einstellung eines evangelischen Finanzchefs für einen klugen Schachzug des scheidenden Bischofs Konrad Zdarsa, der am 7. Juni 2019, zu seinem 75. Geburtstag, dem Papst seinen Rücktritt als Bischof von Augsburg anbietet und plant, dass er seinen Abschied am Sonntag, 7. Juli 2019 um 15.00 Uhr im Augsburger Dom mit seinen Mitarbeitern und Schäfchen feiern will. Das könnte ein Signal dafür sein, dass der bisherige Favorit Stefan Oster, ein ehemaliger Journalist, als angeblich zu konservativer Kandidat doch nicht zum Zuge kommt. 

"Wie sollte auch der traditionell ausgerichtete Oster mit einem evangelischen Finanzchef auskommen", ist die Meinung wichtiger Leute im Bistum Augsburg. "Da hat Zdarsa, ein eher liberaler Bischofs-Typ, der auch gern mal was von Bert Brecht liest, wohl dem Medienfan Oster, der auch ab un zu jongliert, wohl ein Bein gestellt."

Oster ist bisher Bischof in Passau und konnte als mediengeandter Mann schon in Augsburger Zeitungen Stimmung für sich machen. Augsburg ist ein weitaus größeres Bistum als Passau und wäre für Oster ein weiterer Schritt auf der Karriereleiter nach oben. Bischof Konrad hingegen hatte Ärger mit den hiesigen Medien, da er sich von diesen nicht vereinnahmen ließ und keinen Medienkasperl abgeben wollte wie sein Vorgänger Walter Mixa, der nach dem Vorwurf, er hätte Heimkinder geschlagen, in die Wüste geschickt wurde. 



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