Theo Waigel spricht über Ehrlichkeit


Der schwäbische Politiker Theo Waigel bringt ein Buch mit seinen Erinnerungen heraus, Er war Vorsitzender der CSU und bei Kanzler Kohl Finanzminister und Mitgestalter der deutschen Einheit. Zu seiner Buchveröffentlichung gibt er dem Magazin Der Spiegel, Nr. 16, 2019, ein Interview.  Dabei zieht er über Edmund Stoiber und Horst Seehofer her.  "Stoiber hat mir das Leben schwer gemacht."

Waigels außereheliche Beziehung zur späteren Gattin, Irene Epple-Waigel, erfolgreiche Ski-Sportlerin, sollen  Stoibers  Leute in die Öffentlichkeit gebracht haben um den Katholiken Waigel, zudem als Schwabe kein richtiger Bayer, tüchtig anzuschwärzen. Der öffentlich als Ehebrecher gebrandmarkte Theo Waigel verlor dadurch die Gunst der CSU-Landtagsfraktion. Stoiber bot den konservativen Bayern seine glückliche Karin, zwei hübsche blonde Töchter, kurzum, eine heile Familie - und zog statt Waigel als Ministerpräsident in die Staatskanzlei ein.

Der ehemalige Langzeitbundeskanzler Helmut Kohl und der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß kommen bei Waigels Spiegel-Interview hingegen ganz gut weg. 

Auf die Frage, ob er seine überaus markanten buschigen Augenbrauen stutzen will, sagt Waigel, "die sind wie die Natur sie geschaffen hat und bleiben so."


Theo Waigel / Ehrlichkeit ist eine Währung
Erinnerungen
Econ, 352 Seiten, 24,00 €

Als Politiker kämpfte Theo Waigel entschlossen, aber stets fair. Der Grundsatz, Freund und Feind gegenüber ehrlich zu sein, durchzieht wie ein roter Faden sein Leben. Bis in die Kindheit reicht dieser Anspruch zurück - „heuchlerisch“ nennt Waigel heute das Klima der Fünfzigerjahre, in dem die NS-Verbrechen verschwiegen und verdrängt wurden. Waigel schreibt sein politisches Vermächtnis und stellt sich den wichtigen Fragen der Gegenwart: Wohin führt der Weg der CSU? Und hat die europäische Idee noch eine Chance?





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