Angela Merkel denkt an Augsburg und bekommt Angst

Angela Merkel sprach in Augsburg. Jetzt denkt sie wieder an unsere Stadt
und den "Augsburger Religionsfrieden".
(Foto: Lina Mann)

In der Titelgeschichte des großen deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wird die Pfarrerstochter aus dem Osten, Angela Merkel, genau beleuchtet. "Ich bin in einer Diktatur aufgewachsen", bekennt sie. Besonders viel schreiben die Spiegel-Journalisten über die Zeit nach der ersten deutschen Bundeskanzlerin, die ausgerechnet vom Männerverein CDU/CSU gestellt wird. Merkel sieht düster in die Zukunft. Dabei scheint ihr öfters Augsburg einzufallen. Nicht weil Augsburg, eine immer ärmer werdende Stadt ist, in der große Betriebe, die von Asiaten beherrscht werden, auch ihre Arbeiter und Angestellte aussondern, sondern weil in Augsburg im Jahre 1555 der "Augsburger Religionsfrieden" verkündet wurde.

Die Kanzlerin macht sich in letzter Zeit öfters öffentlich Gedanken über in die Geschichte. Ein Beispiel: der Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555. Er sollte die schlimmen Religionskriege in Europa beenden. Trotzdem brach schon eine Generation später der dreißigjährige Krieg aus. Der katastrophalste Religionskampf, ein unglaubliches Inferno in Europa mit vielen zerstörten Städten und unzähligen Toten.

Gräueltaten im 30jährigen Krieg.
Auch Augsburg wurde von ihm bös ergriffen.

Für Merkel ist der Augsburger Frieden weitaus mehr als nur ein zurückliegendes historisches Geschehen. Für sie ist dieser Frieden eine Warnung davor, dass die heutige Zivilisation und Demokratie vielleicht nur ein sehr dünner Lack auf der Oberfläche unserer Welt ist. Wie die Menschen im 16. Jahrhundert sich irrten, als sie glaubten, der Augsburger Religionsfrieden sei dauerhaft, könnten wir uns heute im Irrtum befinden, wenn wir glauben, dass die Weltordnung nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihren Vereinbarungen und Bündnissen eine Garantie dafür sei, dass die Geißel des Krieges nicht doch wieder zuschlage könnte. Überall sieht sie voller Sorgen und Angst die Grundfesten der Weltordnung ins Wanken kommen.

Ein Journalist schrieb: „Wenn man die Welt mit Merkels Augen betrachtet, dann tauchen die apokalyptischen Reiter schon am Horizont auf.“

Und wer könnten diese drei todbringenden Reiter morgen sein? Donald Trump aus den USA, Kim Jong Un aus Nordkorea und Hassan Rohani aus dem Iran?

Die deutsche Kanzlerin gegen die Mächte der Dunkelheit. Sie spricht von blutigen Konfessions-Kriegen, von trügerischer Sicherheit und Illusionen über die Stabilität der heutigen Weltordnung.


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