Der arme Wurm

Dirk Wurm mit Haller-Shirt als Sportreferent bei der Einweihung des Helmut-Haller-Platzes
im Augsburger Vorort Oberhausen. Neben ihm Bernd Kränzle von der CSU, Dieter Benkard und Maggi Heinrich von der SPD und der Erfinder des Helmut-Haller-Platzes: Arno Löb.



AUSGEPRESST (Kommentar)

Wieso wird Wurm ins Licht gestellt und er sucht aber den Schatten?

Jetzt hat der Journalist Michael Hörmann in der Tageszeitung Augsburger Allgemeine (AZ) uns wissen lassen, dass die SPD den bisherigen Ordnungsreferenten Dirk Wurm, der früher mal Geschäftsführer der Augsburger SPD-Fraktion im Stadtrat war, als SPD-Kandidat zur Stadtratswahl 2020 antreten wird. Höchstwahrscheinlich. Also, zu 99,99 Prozent.

Doch weit und breit freut sich der jetzige Sport- und Ordnungsreferent Wurm, eingesetzt von der großen Koalition aus CSU/SPD und Grüne, über dieses sensationelle Neuheit. Nein, wie schon seit Wochen taucht er lieber unter. Während die abgesägten SPD-Helden Maggi Heinrich und Stefan Kiefer plötzlich munter im Internet zugange sind, scheint Wurm in einem Kloster einige Schweigewochen hinzulegen. Hat er plötzlich Angst bekommen, diese Krisenstadt zwischen Lech und Wertach zu übernehmen, wo eine Katastrophe die nächste jagt? Vom dubiosen Horrorloch und der noch dubioseren Tram-Linie 5, unterm Hauptbahnhof bis zu den riesigen Löchern in der Stadtkasse?

Auch wir bekamen schon vor eine paar Tagen zugeflüstert, dass bei der Augsburger SPD alles auf Dirk Wurm als OB-Kandidat hinausläuft. Uns war klar, dass das eine Flüsterkampage war. Ählich wie beim kommenden Bischof. Auch wenn Florian Freund; Harald Güller und vielleicht auch eine außenstehende SPD-Kandidat im Gespräch waren. Aber wer will sich schon für das kaputte Augsburg aufopfern? Nur ein armer Wurm? Reicht es einfach den Titel zu tragen und sonst nichts machen zu können in einer Stadt, die seit der Gribl-Ära keine neuen Impulse mehr bekommen hat?

Jetzt ist natürlich die Augsburger SPD-Basis sauer, die ja brav gewartet hat und darüber abstimmen wollte, wer ihr Kandidat werden sollte, der als Oberbürgermeister versuchen sollte Augsburg irgendwie aus der Schuldenfalle zu befreien. Nun, wird ihr Wurm von Hörmann und der AZ als der Mann der Stunde vor die Nase gesetzt.

So geht halt OB-Wahl in Augsburg. Hat das die gebeutelte SPD immer noch nicht begriffen?

Böse Zungen behaupten nun, dass hier schon im Vorfeld ein Deal abgeschlossen wurde: Hilfst du mir OB in Augsburg zu werden, informiere ich dich immer bestens.

Vielleicht so ähnlich, wie es einst mit Gribl lief?

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