Der Triumph der Augsburger Kajak-Helden



Es war ein stark durchwachsenes Wetter beim Wettkampf der Kajak- und Canadier-Fahrer am Augsburger Eiskanal, die sich für die Weltmeisterschaft in Spanien und für die nächste Olympiade ins wilde Wasser begaben. Mal regnete es, mal schien die Sonne. Mal wehte der Wind, mal wurde es sehr frisch. Dann fiel wieder ein warmer Sonnenstrahl auf das Gesicht.

Das wechselhafte Wetter mit meist niederen Temperaturen hinderte leider viele Zuschauer an der ehemaligen Olympia-Kanu-Strecke vorbeizuschauen und die spannenden Wettkämpfe zu bestaunen. Sie kannten wohl nicht die Weisheit: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur eine schlechte Kleidung.


Die Stimmung unter den Zuschauern war jedenfalls super. Kinder warfen Papierflieger, futterten Pommes unter der Brücke, Hunde tollten über den Rasen, Regenschirme in allen Farben falteten sich wie riesige Blumen auf und verliebte Pärchen ließen das Rauschen des Wassers auf ihr Herz wirken.



Die Frauen und Männer in ihren schmalen und schnellen Booten stürzten sich ohne Rücksicht auf Verluste in die tosenden Wellen des berühmten Lechkanals. Das letzte große Rennen war das, bevor hier die Renovierung beginnt, um für die nächste Weltmeisterschaft 2022 an dieser Strecke gerüstet zu sein.




Auch wenn diese Sportart in Augsburg am meisten Weltmeister- und Olympia-Sieger präsentieren kann, ließen sich Augsburgs Stadträte und sonstigen Politiker hier nicht groß sehen. Es fehlt ihnen da am nötigen Respekt für die großartigen Leistungen unserer Sportler. Ausnahme: der unverwüstliche Bernd Kränzle. Schon bei der Pressekonferenz im Hotelturm fiel das Fehlen des Augsburger Sportreferenten Dirk Wurm nicht gerade positiv auf.
Augsburgs Sportpolitiker Nr. 1, Bernd Kränzle, mit den Organisatoren von Kanu Schwaben:
Hans-Peter Pleitner und Horst Woppowa.

Auch wenn zur Siegerehrung am Schluss noch schnell die Bürgermeisterin Eva Weber auftauchte, um sich neben den Siegern werbewirksam zu postieren, waren die Offiziellen enttäuscht über die Geringschätzung ihrer Sportler, die auf der ganzen Welt für Augsburg eine Riesenwerbung machen. International gesehen können da keine anderen Augsburger Sportvereine mithalten, nicht mal der FCAugsburg und die Eishhockey-Panther.



Elena Apel, Hannes Aigner, Florian Breuer und Sideris Tasiadis, alles Kanu-Fahrer aus Augsburg, triumphierten beim Finale der Weltmeister und Olympia-Teilnahme auf dem Augsburger Eiskanal. Tasiadis gewann im Canadier Einer, das ist das Boot mit dem Stechpaddel, sogar mit gewaltigen 5 Sekunden Vorsprung. Sie gehören schließlich zu einem der besten deutschen Kanu-Vereine: Kanu Schwaben Augsburg. Gegründet einst vom Kanu-König Karl-Heinz Englet, und Hans-Peter Pleitner vom TSV Schwaben, mit der Hausstrecke auf dem Eiskanal.  Nachzulesen im Englet-Buch "Der Mann des Feuers" das viel über die Geschichte des Augsburger Kanu-Sports und seinen unglaublichen Aufstieg verrät.











Augsburgs Kanu-König, Karl Heinz Englet, trifft sich mit Kanu-Fas.

"Und nachdem der Canadier-Paddler Florian Breuer aus gesundheitlichen Gründen im letzten Jahr pausieren musste, hatten ihn einige Konkurrenten schon abgeschrieben", ist auf der Homepage seines Vereins zu lesen. "Nun ist er zurück und hat sich von Rennen zu Rennen verbessert. Er ist der dritte Mann im Nationalteam, nach Tasiadis und Anton."






Aber auch die erfolgreichen Ricarda Funk und Jasmin Schornberg, die zwar nicht für einen Augsburger Kanu-Verein fahren, leben und trainieren immerhin in Augsburg. Besonders Ricarda Funk wurde mit  ihren Siegen in den Finalläufen zur Favoritin auf eine WM-Medaille und das Olympia-Ticket.

Alle erfolgreichen Augsburger Paddler gehören damit zum Team der deutschen Kanu-Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft im spanischen La Seu d'Urgell im Herbst 2019.





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Ergebnisse nach vier Qualifikationsrennen auf dem Augsburger Eiskanal:

Kajak Männer:
1. Hannes Aigner (KSA Kanus Schwaben Ausburg)
2. Tim Maxeiner (WKV Wiesbadener Kanu Verein)
3. Fabian Schweikert (KCE Kanu Club Elzwelle Waldkirch)

Kajak Frauen:
1. Ricarda Funk (KSV Kanu Sport Verein Bad Kreuzach)
2. Jasmin Schornberg (KRH Kanu Ring Hamm)
3. Elena Apel (KSA Kanu Schwaben Augsburg)
Canadier Frauen:
1. Elena Apel (KSA Kanu Schwaben Augsburg)
2. Andrea Herzog (LKC Leipziger Kanu Club)
3. Jasmin Schornberg (KRH Kanu Ring Hamm)
Canadier Männer:
1. Sideris Tasiadis (KSA Kanus Schwaben Augsburg),
2. Franz Anton (LKC Leipziger Kanu Club)
3. Florian Breuer (AKV, Augsburger Kajak-Verein)




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