Freilichtbühne mit Jesus Christ Superstar: Musical-Wunder am Roten Tor

Die Aussätzigen suchen Hilfe bei Jesus.
Das Ensemble und Markus Neugebauer in der Mitte als Jesus.
Foto: Jan-Pieter Fuhr

Das war ein ziemlich menschlicher Jesus, den wir auf der Augsburger Freilichtbühne am Kreuz sterben sehen. Auch wenn er gesungen hat wie ein Gott. Er durfte mit Maria Magdalena herumschmusen, und so richtig wohl war ihm  beim Starkult um seine Person nicht. Sogar wenn die Groupies ihn anhimmelten wie verrückt. Wundertaten wollte er keine vollbringen, sondern sagte den Aussätzigen: „Heilt euch selbst!“

Vor allem die Stimmen der Sängerinnen und Sänger faszinierten das Publikum. Besonders der soulige Judas, den David-Michael Johnson gab, räumte mit seiner Dramatik beim Publikum mächtig Applaus ab. Am Anfang hatten die Zuschauer und ich das Gefühl, dieser Judas, der optisch bestens rüberkam, stiehlt dem Jesus die Schau.

Aber Markus Neugebauer, der als Jesus zuerst im kargen Outfit auf der Freilichtbühne stand, sang sich immer stärker in die Herzen des Publikums. Und zum Finale steigerte sich seine Stimme in den Urschrei, wo sich Geburt und Tod treffen.

Sidonie Smith trauert als Maria Magdalena mit einer großartigen Ballade um Jesus.

Sidonie Smith füllte mit ihrer herrlichen Balladenstimme optimal das Zentrum im Hirn, das auf Romantik, Empathie und Sinnlichkeit programmiert ist. Und was das Verblüffenste war: von Beginn an zogen die Mitwirkenden und das Bühnenbild, die sommernächtliche Atmosphäre dazu, mich voll in Bann, so dass ich bald von der Zuschauerposition ins Geschehen auf der Bühne hinein wechselte.

Bevor wir auch die anderen Beteiligten, von der Rockband bis zu den Maskenbildnern, von den Tänzern bis zum Orchester, bei diesem Musical-Wunder am Roten Tor mehr oder weniger loben, fragen wir mal: Was ist mit der Story?

Gut, die Kreuzigung dieses speziellen Menschen mit der Liebes-Mission, der laut Bibel vom Heiligen Geist mit einer irdischen Frau gezeugt wurde, kennen die meisten der Freilichtbühnen-Besucher aus ihrem Religions- oder Ethik-Unterricht. Jesus wächst als einfacher Zimmermanns-Sprössling auf, bildet sich später in den Tempeln der Priester zum autodiktatischen Theologen und erkennt irgendwann, dass feste Regeln in einer Religion die Menschen noch lange nicht an die Wurzeln des Übels kommen und sie ausreißen können. Er propagiert daher die Liebe als den wahren Feind des Bösen: Liebe deinen Nächsten - wie dich selbst!

Man stelle sich vor, Adolf Hitler hätte Josef Stalin geliebt! Der Zweite Weltkrieg mit Millionen von Toten wäre ausgefallen. Auch wenn's mich dann wahrscheinlich nicht gegeben hätte. Wäre ich dann ein Opfer der Liebe? Wir sehen, das Jesus-Thema hat viel Philosophie-Anreiz.

Pontius Pilatus, der römische Statthalter, blickt ratlos auf das Geschehen.

So kam es auch, dass ich mich in der Pause mit dem homosexuellen und linken Stadtrat Otto Hutter über das Jesus-Musical und seine Botschaften unterhielt. „Ich bin ja aus der Kirche raus“, verriet er mir, „allerdings muss ich erwähnen, dass ich meine geliebte katholische Tante von einem Pfarrer beerdigen ließ“. Dabei zeigt er auf Helmut Haug, den katholischen Stadtdekan, Pfarrer von St. Moritz, der neben vielen anderen Promis auch die Musical-Premiere besuchte.

Es ist der Skandal: Der Vater opfert seinen Sohn für Sünden der Menschheit. Ist das zu große Liebe oder nur gewissenlose Brutalität? Was aber folgenlos bleibt, denn sein Sohn steht ja von den Toten auf und darf beim Vater im Himmel sitzen. Wenn wir annehmen, dass unser Gott alles weiß, von Vergangenheit bis Zukunft, dann wusste er auch,  wie das mit seinem Sohn enden würde. Wie in einem Theater mit Drehbuch.

Der Verräter aus enttäuschter Liebe, Judas, dargestellt von David-Michael Johnson,
stirbt sehr eindrucksvoll.
Foto: Jan-Pieter Fuhr
Was soll also ein Musical-Autor aus diesem Stoff machen? Andrew Lloyd Webber hat sich als Komponist um 1970 zusammen mit dem Autor Tim Rice, viel Mühe gegeben und eine ganz gute Vorlage für eine Show mit viel Gesang draus fabriziert. Er ging wohl an die Sache ran mit dem Gedanken, wie kann ich nach „Hair“ das größte Musical aller Zeiten schreiben, das mich endlich berühmt macht und meine Kasse füllt?

Logo, Jesus Christus als Rockstar! Während unsere meisten bisherigen Rockstars von Janis Joplin, Brian Jones von den Stones, bis Jim Morrisson und Jimi Hendrix, abgesehen von Kurt Cobain, der seinen Abgang mit einer Schrotflinte inszenierte, durch irgendwelche Drogen ihren meist jämmerlichen Tod fanden, war das Schicksal des Gottessohnes, der ans Kreuz geschlagen wurde, doch weitaus spektakulärer. 

Und damit kommen wir zur Band Abyss, die unter einem Zelt über der Bühne versuchte mit fetzigem Sound rüberzubringen, dass es sich um ein rockiges Musical handelt. Mit der Elektrogitarre von Eugene Visnheuski, die durchaus mal Pink-Floyd-Klänge wie in Pompej erzeugte, der Akustik-Gitarre von Armin Wintermayer und Sebastian Klein mit Donovan-Atlantis-Klängen, dem Rumpelstilz-Keyboarder Markus Guth und dem tüchtigen Metal-Drummer Peter Granetzny gelang das schon recht zackig. Die Abyss-Combo war genau richtig am Platz, da sie wunderbar mit dem Orchester der Augsburger Philharmoniker unter der Leitung von Ivan Demidov harmonierte.

Das unterstrich auch die Inszenierung von Cusch Jung: Wir litten bei den grausam knallenden Peitschenschlägen auf den nackten Jesus-Rücken mächtig mit, die schauerlich blutige Striemen hinterließen. Das erinnerte mich an die Filmszenen mit den ausgepeitschten Sklaven auf den Kriegsschiffen der Römer. Wobei ich früher im dunklen Lichspieltheater bei diesen Sandalen-Filmen immer hoffte, dass der Ausgepeitschte grausam rächen konnte. Vielleicht sogar eine Meuterei auf der Galeere ausbricht und die Menschenschinder hinwegfegt. Kann von Menschenfreund Jesus natürlich nicht verlangt werden. Sein Motto ist ja: Lieber sterben als zurückschlagen! Make Love, not War!

Großartig, wie der Ballett-Boss Ricardo Fernando seine Tänzerinnen und Tänzer einsetzt. Das ist Choreographie der Weltklasse. Hier riss es mich voll begeistert vom Sitz. Totentanz als Revue a la Las Vegas. Hat mich gepackt und umgehauen. Toll, toll, toll – Tanzwut unter der Disko-Kugel. Fly Jesus fly! Selbst die Augsburger Ballettlegende, Erich Payer, spitzte ab und zu, ein paar Reihen vor mir, begeistert seine Lippen.

Hallo, Aleksandra Kica, fantastisch, die Stimmigkeit der Kostüme. Die Schlichtheit des Volkes, die starre Uniform der Priester, die ihre Sturheit widerspiegelt und der römische Statthalter Pilatus, der seine rote Schärpe wie den roten Teppich eines Herrschers schleppen musste, der ihm allerdings nur den Weg zur Unschuld des angeklagten Jesus führte, der sich angeblich wie ein Größenwahnnsinger als König der Juden bezeichnete. Der so viele Anhänger bekam, dass die Priesterschaft um ihre Stellung, ihren Einfluss und ihr Einkommen bangte, damit zur Ansicht kam: Dieser Jesus muss weg!

Bissle komisch, die mit Maschinenpistolen bewaffneten Soldaten aus der Gegenwart mit ihren roten Kopfbändern im ansonsten recht historischem Spektakel. Naja, sie schauten martialisch aus. Sollte wohl so sein. Hätten es nicht auch, wie einst, Schwerter und Lanzen getan? Wo doch der Petrus mit seinem Schwert ein Ohr abhauen muss. Ein Schuss Zeitreise hin und her wurde uns auch mit den Disko-Klamotten der Glamour-Girls verpasst. So tanzten wir einst in den 1970ern in den Augsburger Black-Panther-Schuppen.

Ich geb's zu: Auf den ersten Blick vermisste ich die Theaterschminke auf den Gesichtern der Bühnen-Künstler. Doch auf den zweiten Blick erkannte ich erst die wahre Genialität der Maskenbildner: So sensibel geschminkt wirken die Bühnen-Akteure erst richtig menschlich. Ganz große Klasse! Keine Chance für Kitsch und Pompöses! Ganz großes Kompliment! Wir Menschen auf den Zuschauerrängen konnten uns mit den Menschen auf den Bühnenbrettern dadurch viel leichter vereinigen.

Habe ich es schon erwähnt? Überraschung: Plötzlich begann aus dem überirdisch guten Chor, den Carl Philipp Fromherz einstudierte, eine Blondine, Simone Kneiseler, zu singen. Wie ein Engel des Volkes. Wenn es uns zeigen sollte, dass jede und jeder ein Teil des göttlichen Universums ist, dann ist das damit sicher bestens gelungen. Außerdem war die Aufführung dann nicht mehr so stark männerlastig. Drum wohl auch der häufige Auftritt der Maria Magdalena. Tja, die großen Religionen wurden halt von Männern erfunden.

Am Strick, fast wie eine Marionette: Jesus. Ensemble, Markus Neugebauer (vorne Mitte), Cusch Jung (vorne rechts).
Foto: Jan-Pieter Fuhr

Dieser Herodes, der umgeben von sexy Glamour-Girls, triefnass und nackt aus der Badewanne stieg, war ein irrwitziger jüdischer König von römischen Gnaden, der Jesus als Schwindler anklagte. Dieser schräge Typ, irrwitzig gespielt und durchdringend gesungen von Christopher Ryan, erinnerte mich mit seiner Power-Performance an den Punkrockstar Iggy Pop.

Hatte beim starken Auftritt dieser Rampensau Herodes die Dramaturgin Sophie Walz mitgemischt, die sich viele Gedanken über das Musical gemacht hat: „Mit größter Nachdrücklichkeit und hoher Emotionalität wird die die Geschichte eines großen Mannes beschreiben, der zum überhöhten Vorbild vieler wurde, doch durch sein Zweifeln und die Suche nach dem richtigen Weg zu einer Identifikationfigur wird.“

Jesus wird gefoltert.
Foto: Jan-Pieter Fuhr

Zu den faszinierendsten Momenten gehört nicht nur die Auspeitschung, sondern auch die Zusammenrottung der Lepra-Kranken, die sich vom wundertätigen Jesus, immerhin ein halbgöttliches Wesen, eine Heilung wünschen, ja einfordern. Wie eine Meute Zombies fallen sie über Jesus her. Dead Man Walking lässt grüßen.

Fast schon wie nebenbei wurde dem gefolterten und gedemütigten Jesus die Dornenkrone aufgesetzt. Sie war ganz in Weiß. Eher ein Heiligenschein, keine stachelige Herrscherkrone, die das Blut aus der Kopfhaut fließen lässt.

War es ein Happening, inspiriert von Blasphemie oder Erkenntnis?: Vor dem sterbenden Jesus tanzen die attraktiven Disco-Girls angestachelt von einem Sänger, der mich stark an Bobby Farrell
von Boney M erinnerte. Sollte es uns doch wohl nur symbolisieren: alles easy, alles nur Show.

Judas tanzt vergnügungssüchtig im Disko-Rhythmus über Jesus.
Foto: Jan-Pieter Fuhr

Ein genialer Einfall ist die Umwandlung des riesigen Kreuzes auf der Bühne mit einem weißen Tuch zum Abendmahltisch. Mehr Licht! sollen Goethes letzte Worte gewesen sein: das hätte er sicher nicht verlangt, wenn er die Lichtkunst von Marco Vitale bestaunt hätte.

Und an was erinnerte mich zum Finale des Musical das rot leuchtende Mega-Kreuz, das sich vom Boden zum Himmel aufrichtete und am Schluss im unschuldigen Weiß vor uns leuchtete? Ein helles Denkmal dafür, dass der Tod die Liebe gebären kann, interpretiere ich das mal euphorisch. Natürlich habe ich mir gewünscht, dass Jesus im hellen Kreuz eingesperrt wird, wie eine Fliege im Bernstein. Das wäre aber wirklich zu viel verlangt von Karel Spanhak, der ein famoses Bühnenbild vor die Mauer des alten Festungswalls hinstellte, das wie die Tempelanlage von Jerusalem wirkte.
Dieses Kreuz, das sich wie von Geisterhand aufrichtete, erinnerte mich stark an ein Kindheitserlebnis in der Kirche im niederbayrischen Oberhatzkofen, wo ich mit meinen Großeltern in der Osterzeit wie hypnotisiert auf das Kreuz mit dem angenagelten Körper starrte, das langsam durch die Kirchendecke hochgezogen wurde und verschwand.

Damals glaubte ich noch an eine echte Fahrt in den Himmel. Da wusste ich noch nicht, dass in der Religion, im gewissen Sinne, Theater wichtig ist.

Die Fans feiern Jesus.
Foto: Jan-Pieter Fuhr

Auch wenn das Jesus-Muscial auf unserer Freilichtbühne mit seinen Superstars keine heilende Wirkung erzeugte, der Rollstuhlfahrer nach der Aufführung nicht aus seinem Rollstuhl kletterte und munter zu den Sommernächten hoch lief, muss ich zugeben, dass ein fröhliches Strahlen auf seinem Gesicht lag.

Ich behaupte jetzt sogar: Wer dieses Musical auf der Augsburger Freilichtbühne besucht, dessen Seele wird mit wunderbaren Musik-Massagen zur Liebe ohne Grenzen aufgefordert.

Geht also alle rein, du kannst nie genug Liebe haben.

Ihre Sara Insagg, von Lima423


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"Mit jeder Note transportierte Emotion"
Unser Gespräch mit Opern-Direktor Daniel Herzog zum Musical „Jesus Christ Superstar“ nach der Aufführung:

Judas und Jesus im Clinch. David-Michael Johnson, Markus Neugebauer. Hinten: Sidonie Smith, Samuel Maxted.
Foto: Jan-Pieter Fuhr




Augsburger Internetzeitung: Herr Herzog, welche Szene im Musical berührt Sie am meisten?

Daniel Herzog: Also ganz klar der Tod von Judas. Das hat DMJ, also David-Michael Johnson, einzigartig interpretiert, so dass man wirklich Mitleid mit seinem Judas bekommt. Und auch Jesus hat eine große Szene. Markus Neugebauer schafft es, seinem Jesus stimmlich eine Verletzlichkeit auf der einen Seite und eine große Verzweiflung auf der anderen Seite zu geben und das in einer Form, die weder kitschig noch pathetisch rüberkommt, sondern aus dem tiefsten Inneren heraus empfunden. Das spürt man.

Jesus lässt den Kelch kreisen. Samuel Maxted, Tobias Stemmer, Nikolaos Doede, Naomi Simmonds, Tobias Berroth, David-Michael Johnson, Sarah K. Martlmüller, André Sultan-Sade, Markus Neugebauer, Dominik Niedermaier, Sidonie Smith, Gabor Molnar, Melissa Jung, Jan Plausteiner, Dominik Niedermaier, Alma Naidu, Arne David,
Roman Poboiniy, Dennis Weißert.
Foto: Jan-Pieter Fuhr



Augsburger Internetzeitung: Glauben Sie, dass alle Zuschauer damit einverstanden sind, dass Jesus wie ein Liebespaar mit der Maria Magdalena, öffentlich geoutet wird?

Jesus-Outfit: Vom schlichten Beige zum blutigen Rot.
Foto: Jan-Pieter Fuhr

Daniel Herzog: Das soll jeder für sich entscheiden. Wer kann schon für sich behaupten zu wissen, was da tatsächlich vor 2000 und 19 Jahren wirklich passiert ist? Man kann jemanden lieben, ohne gleich ein Liebespaar zu sein. Ist in unserer Inszenierung, finde ich, sehr schön gezeigt. Maria wird oft nur als Hure oder Außenseiterin gezeigt. Hier ist sie DIE eine Frau und steht doch für so viele. Ich persönlich finde den Gedanken sehr schön, das Maria Magdalena ihn am Ende der Erlösung zuführt. Für mich ist die Figur der Maria Magdalena in dieser Inszenierung, sowieso wie eine Art Engel, Botin, Schutzgebende für Jesus.


Fly Jesus fly. Naomi Simmonds, Alma Naidu, Markus Neugebauer, David-Michael Johnson,
Sarah K. Martlmüller, Melissa Jung, Damen des Opernchores.
Foto: Jan-Pieter Fuhr



Augsburger Internetzeitung: Wie gefällt Ihnen dieser Text:
Denk nicht an die Sorgen,
denk nicht mehr an morgen,
nur für ein paar Stunden,
oh, fühlst du´s nicht,
alles wird gut sein,
ja alles wird gut,
Alles wird gut, ja, alles wird gut,

Daniel Herzog: Geht doch wunderbar auf Deutsch. Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, dass es immer noch Leute gibt, die meinen, das kann man nur auf Englisch machen.

Augsburger Internetzeitung: Wir finden die deutschen Texte von Anja Hauptmann auch sehr gelungen. So wird das Musical erst zu einer ganzen durchgängigen Geschichte, die viel mehr Tiefe hat und damit einen voll packt. Sonst wäre es nur eine Revue mit bekannten englischen Songs. Aber um deutsche Texte gut zu singen, dazu braucht's auch Superstimmen, wie wir sie gestern erleben und sommernächtlich erspüren durften.

Daniel Herzog: Stimmt - und einen Regisseur, der das ganze so differenziert inszenieren kann und nicht nur Bilder stellt. Passiert bei Jesus Christ Superstar sehr schnell und dann ist es langweilig. Wie Sidonie die Maria Magdalena mit ihrer großen Ballade präsentiert, das ist nicht einfach nur fantastisch gesungen, sondern mit jeder Note transportierte Emotion. Was Sid hier sängerisch macht, ist einfach grandios. Cusch Jung der selber in fast 1000 Vorstellungen den Judas gegeben hat, meint, dass er dieses Lied noch nie besser gehört hat. Mit dieser Kraft und Eleganz und dabei immer in der Rolle bleibend.


Der gefesselte Jesus.
Foto: Jan-Pieter Fuhr



Augsburger Internetzeitung: Uns hat es gut gefallen, dass auch eine Sängerin aus dem Chor die Chance zu einem kleinen Solo-Song bekam.

Daniel Herzog: Das ist mir immer sehr wichtig. Drei Priester und ein Apostel waren auch vom Opernchor, plus zwei Tänzer vom Ballett, die ihre erste Musicalrolle hatten.

Augsburger Internetzeitung: Auch dadurch fanden wir das Geschehen auf der Bühne eher menschlich als göttlich … und hat uns dadurch voll reingezogen.

Daniel Herzog: DAS ist es. Schön, dass Sie das so empfinden.


Disko-Time: Alma Naidu, Naomi Simmonds, David-Michael Johnson, Sarah K. Martlmüller, Melissa Jung.
Foto: Jan-Pieter Fuhr



Augsburger Internetzeitung: Unsere nächste und letzte Frage: Wer ist Jesus für Sie?

Daniel Herzog: Jede Zeit hat Ihre spirituellen Führer und Leader, die Menschen beeinflussen und prägen. Ob die Jesus, Buddha oder Gandhi heißen, ist dabei nicht entscheidend.

Augsburger Internetzeitung: Lieber Daniel Herzog, herzlichen Dank für die ausführliche Beantwortung. Viel Erfolg mit dem Musical „Jesus Christ Superstar“ auf der Augsburger Freilichtbühne.
Jesus ahnt seinen Tod am Kreuz.
Foto: Jan-Pieter Fuhr
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