Leider etwas mickriger Roy-Preis

Während in Augsburg der Schlager-Star Roy Black so ziemlich verleugnet und behandelt wird wie ein Aussätziger, obwohl er zu den bekanntesten Augsburger Künstlern aller Zeiten gehört, hat sich die hiesige Pop- und Rockszene leicht augenzwinkernd einen Teil seines Namens geborgt, um auf besondere musikalische Talente zwischen Lech und Wertach aufmerksam zu machen.

Roy Black, der in Augsburg ungeliebte Star, stand Pate für den etwas armseligen Künstlerpreis.

Der ROY 2019 – ein Augsburger Pop-Preis wird im Augsburger Gaswerk vergeben, das nun immer mehr von der Stadt zum Kulturgelände gemacht wird. Wobei die Künstler, hauptsächlich Musiker, sich das nicht unbedingtr ausgesucht haben, sondern durch die Sanierungsarbeiten der Stadtwerke Augsburg (swa) fast schon dazu gezwungen wurden.

Die vertriebenen Künstler aus dem Kulturpark West und die Theaterleute werden hier angesiedelt. Somit entsteht eine einsame Kultur-Enklave am Rande des vernachlässigten Augsburger Stadtteils Oberhausen. Dessen Bewohner aber nicht viel von diesem neuen Kultur-Gelände haben. Für die Menschen in Oberhausen ist die im Gaswerk gebotene Kultur im sogenannten "Kreativareal" viel zu hoch angesiedelt. Schade, ein bisschen mehr Volksnähe wäre super, damit die Menschen aus diesem Viertel auch das Gaswerkgelände beleben.

Julo hat Chancen auf den Roy.

Offizieller Info-Text: 
Neuer Ort – selber Preis! Seit sieben Jahren honoriert der Augsburger Pop-Preis ROY herausragende Talente, Kulturschaffende und Institutionen für ihr Engagement in der Augsburger Popkultur. Dieses Jahr findet die Verleihung erstmals auf dem neuen Augsburger Kreativareal Gaswerk statt, am Mittwoch, 19. Juni 2019. Der Pop-Preis ROY steht für Vielfalt, Kreativität, Innovation und Gemeinschaft. Er soll dazu beitragen, das Augsburger Netzwerk zu stärken, damit sich die Szenen weiter entfalten können.

Bereits im März hat sich eine Fachjury mit der Auswahl für die Nominierungen beschäftigt: Vertreterinnen und Vertreter der Augsburger Medien, die Popkulturbeauftragte Barbara Friedrichs, Modular-Festival-Leiter Christoph Elwert, der Kulturbeirat, die Club- und Kulturkommission und die amtierenden Preisträger haben sich unter der Leitung von Kulturreferent Thomas Weitzel auf je drei Nominierte in jeder der vier Kategorien verständigt. Dotiert ist die jeweilige Kategorie mit 1000 Euro. 

Vier Kategorien – je drei Nominierte Nominierte in der Kategorie „Künstler des Jahres“ sind die erfolgreiche Folk-Pop Band John Garner, die 2018 sowohl auf ProSieben als auch in ganz Europa zu sehen war. 

Konkurrierende unter den Nominierten sind die Comiczeichnerin Lisa Frühbeis, die unter anderem im Tagesspiegel veröffentlichte, und die Italo-Schlager-Stars Roberto Bianco und Die Abbrunzati Boys. 

In der Kategorie „Newcomer/Nachwuchs“ hat sich die Jury auf die Deutschpop-Band Hausnummer 13, den Folk-Rock-Künstler Julo und die gefühlvolle Liedermacherin Ala Cya geeinigt. 

Über eine Nominierung in der Kategorie „Programm-Macher des Jahres“ dürfen sich Die Metzgerei, die unterschiedlichste Veranstaltungen organisiert, das multimediale Theaterensemble Bluespots Productions und das unabhängige Webradio von Jürgen Branz, "stayfm", freuen. 

Ala Cyia hat Chancen auf einen  Roy.

Kritik:
Ein Preisgeld von 4000 Euro, also nur je 1.000 Euro für jeden ausgezeichneten Künstler oder gar Band, ist ziemlich jämmerlich. Schämt EUCH! Was soll ein Künstler mit diesem Almosen anfangen? Seine Nachzahlung der Heizung begleichen? Natürlich kann kein Künstler sich darüber beschweren, das ist der Trick einer Stadt die ihre Künstler fördern will, aber erbärmlich knausert, sonst sieht der Künstler ja undankbar aus. Auch ablehnen würde als unhöflich angesehen werden. Wie gesagt, eine mehr als peinliche Aktion!

P.S. Hoffentlich müssen die Unterhaltungs-Künstler bei dieser Show einer geizigen Stadt nicht für ein Getränk und eine Brotzeit auftreten, was wir befürchten. 

P.P.S. Man bedenke nur mal die Kosten für das neue Gaswerkgelände von rund 30.000.000 Euros und mehr, dann weiß´man wie blamabel die Augsburger Künstler abgespeist werden ... die ja die Seele und das Leben in diesem Gelände darstellen sollen.

P.P.S.: Irgendwie haben ja fast alle Preisträger den gleichen Stallgeruch.  Die Jury traut sich einfach zu wenig und muss natürlich drauf achten, dass sie keine zu Bösen auszeichnet. Wir kennen auf jeden Fall einige weitaus interessantere Künstler.

Preisverleihung Roy: 
Mittwoch, 19. Juni 2019
Zeit: 19.30 Uhr
Ort: brechtbühne im Gaswerkgelände

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