Wasserstadt ohne Wasserspaß, Wasserkunst und Fischtreppe: Das geht doch nicht

Die königlich bayerischen Lechgstanzler auf dem Hochablass:
"Schau hi, da liegt a toter Fisch im Wasser ..."

Wir würden uns nicht wundern, wenn Augsburg nicht zur Wasserstadt mit Welterbefaktor würde. Viel zu lust- und einfallslos wird dieses Thema aufbereitet. Die Künstler kaum miteinbezogen. Keine neuen originellen Brunnen in der Stadt von einheimischen Künsltern, keine nennenswerten Aktionen mit Wasser, keine großen und schönen Wasserspielplätze für Kinder in der Innenstadt.

Nur die glorreiche Vergangenheit wird in Augsburg beim Thema Wasser herbeigerufen. Mewistens versteckt in Türmen und hinter Mauern, oder in Museen. Das ist zu wenig. Es muss auch heutzutage viel mehr mit Wasser passieren. Auch unzählige Flyer und Prospekte, die nur so von Langeweile

Es gab mal zu den Brunnenfesten einen Ball der Wassergeister. Mit Musik von Wolfgang Lackerschmid unter der Regie von Marcelo Santos. Hier wurde mit internationalen Tänzern und hiesigen Schulkindern das Thema Wasser und sein Mythos bei allen Völkern voller Farben, Bewegungen und Freude ausgedrückt. Vorbei und vergessen, genauso wie die Brunnenfeste. Kein gutes Zeichen.

Sinnlos drehen sich zwei Mühlräder. Jämmerlich ist das ausgetrocknete Becken beim Nymphen-Brunnen am Plärrergelände. Noch jämmerlicher ist der verkommene Stadtgraben beim Fünffingerturm mit der scheußlichen Treppe.

Wir haben in Oberhausen Wasserspiele am Hettenbach für Kinder. Zwar sehr versteckt, aber immerhin. Sowas fehlt in einer Wasserstadt am Königsplatz, wo genügend Platz wäre, statt dem öden Pflastermeer. Aber wenn es genauso lieblos behandelt würde, wie die Wasserspiele am Hettenbach, dann lassen wir es doch besser.

Eine Todsünde ist es, bei einem Flößergelände am Lech einen Kunstrasen auszulegen. Überall wird gegen Plastik und für die Natur gekämpft und unsere Augsburger Natur-Manager haben nix Blöderes zu tun, als einen Kunstrasen auszulegen.

Und zur großen Schande fehlt am Augsburger Hochablass immer noch eine Treppe für die Fische, die den Lech hochziehen wollen und nicht dürfen. Hier wird die Natur brutal ausgebremst. Das ist ein großes Versagen, das einer Wasserstadt nie passieren darf.

Wenn wir was zu sagen hätten, müsste Augsburg erst mal mit mehr Kunst und Spaß an das Thema Wasser rangehen, bevor sie dafür als Welterbestadt mit dem Thema Wasser ausgezeichnet werden will.

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