In Addis Abeba gewebt

Foto-Bericht

Volles Haus bei der Ausstellungs-Eröffnung von "Responsive Design Ethiopia" im Augsburger Museum "tim" im Textilviertel. Mit "Responsive Design Ethiopia" initiierten Nicola Borgmann und Juliane Kahl ein Projekt in Addis Abeba, das der Technik des Webens gewidmet ist. Dieses heute noch in Äthiopien lebendige Kulturgut eröffnet vielfältige Möglichkeiten für verschiedene Designdisziplinen - von der Mode über Produktdesign und Kunst bis hin zur Architektur.

Kleine Ansprachen hielten Juliane Kahl, Nicola Borgmann und Museumsleiter Dr. Karl Borromäus Murr.

Sehr passend und originell spielten die Musiker Musik, die "sicher auch in Äthiopien" viel Publikum bekommen würde" meinte begeistert 
Juliane Kahl. Besonders ein Stück, von den vier Musikern nur mit den Händen rhythmisch geklatscht, wurde von den Eröffnungs-Gästen bejubelt.

Von Nicola Borgmann erfuhren wir, dass die Weberinnen und Weber in Äthiopien vielleicht 25 Dollar im Monat als Lohn erhalten.

Dr. Karl Borromäus Murr sprach davon, dass "Verantwortung immer in der Gegenwart übernommen werden kann."
































In experimentellen Workshops erarbeiteten äthiopische und deutsche Designer, Architekten und Studierende neue Anwendungen und Entwürfe für das Weben. Im kreativen Prozess wurden an Handwebstühlen neuartige Materialien gewebt und dann zu Kunst, Mode, Design- und Architekturprojekten weiter entwickelt. Das Spektrum reicht von Möbeln, Lichtobjekten und Kleidung, zu Urban Design Konzepten und Kunst.

Staatliches Textil-und Industriemuseum Augsburg (tim)
Ausstellungsdauer: 17.07.2019 bis 13.10.2019
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 9 bis 18 Uhr, Montag geschlossen
Staatliches Textil-und Industriemuseum Augsburg (tim)
Provinostraße 46 / 86153 Augsburg


Markus Geirhos vom Restaurant im Museum servierte mit seinem nuno-Eam erfrischenden Orangensprizz und leckere Spiesschen mit Süßkartoffeln.







"Responsive Design" zielt als kreative Design­philosophie darauf ab, in einem interaktiven Prozess auf die Anforderungen der jeweiligen Umgebung, die Bedürfnisse der Nutzer und die Materialeigenschaften zu reagieren. Es geht nicht um ein Design für die Masse, sondern um ein bedarfsorientiertes Design vor Ort, das auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Für Augsburg als ehemalige Textilhochburg schon sehr interessant, was in Afrika im Bereich Textil passiert. Auch bei uns gehörten die Weberinnen und Weber einst zu den Handwerkern, die am schlechtesten bezahlt und von den Händlern wie Jakob Fugger & Co. hemmungslos ausgebeutet wurden. 

Natürlich waren Gästen aus Äthiopien anwesend. Sie konnten einem auch erklären, was auf dem gewebten Stadtplan von Addis Abeba zu sehen ist.

Diese Ausstellung ist ohne Eintrittskosten im Foyer des tim zu bestaunen. Wie ein Labyrinth aufgebaut. Zu sehen sind Lampen, Körbe, Kisten, Stoffe, Teppiche, Kleidung und als Höhepunkt ein urtümlicher Webstuhl aus Holz, der nur mit Stricken zusammengebaut. ist.



Fotos: Lina Mann


Responsive Design Ethiopia
Weaving in Architecture. Design. Fashion.

Vom 17. Juli bis 13. Oktober 2019
Öffnungszeiten

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