Bittere Wahrheit: CSU-Weber wollen 57 % nicht als Oberbürgermeisterin!

Augsburg-Wahl zum OB: Die Ja-Sager gegen die Nein-Sager.

Natürlich versucht die Augsburger CSU das Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl mit ihrer Eva Weber als Kandidatin als Riesenerfolg hinzustellen. Eva Weber bekam rund 43 % der abgegebenen Wählerstimmen. Ihr beiden politischen Kontrahenten Dirk Wurm und Martina Wild mit rund je 18 % der Stimmen ergatterten zusammen also rund 36 % Wählerzuspruch. Bei einer wiederum ziemlich schlappen Beteiligung der wahlfähigen Bevölkerung. Gott sei Dank konnte das Corona-Virus als Hemmschuh benannt werden.



Über die Hälfte der rund 214.000 Wahlberechtigten ging nicht an die Wahlurne. Das ist die schlimme Realitität. Wahrscheinlich erhoffen sich die Nichtwähler von keinem der Favoriten irgendeine Verbesserung oder Verschlechterung ihrer Lebenslage in der Stadt Augsburg. Echte Veränderungen versprachen nur die kleinen Parteien oder Wählergruppierungen. Doch denen wurde von der Öffentlichkeit und den meisten Medien keinerlei Chancen auf einen Oberbürgermeister eingeräumt.

Wenn die 3 W-Kandidaten genannt wurden, vergaßen die Journalisten gerne den vierten W-Kandidaten: Roland Wegner von der Veganer-Partei, der mit seinen V-Leuten gleich die ganze Gesellschaft radikal umbauen will. Auch wenn das ein Thema ist, traute sich kaum ein Journalist intensiver da ran. Verständlich, die V-Partei mag zwar vegane Eis-Salons als Werbekunden präsentieren, aber dann ist es auch schon vorbei. Von Auto bis Zoo, können sich die Medien Anzeigenkunden bei den Veganen abschminken.

Warum, die Wahlbeteiligung so niedrig war, liegt sicherlich auch am Kuschelkurs der drei großen Augsburger Parteien CSU, SPD und Grüne, die in den letzten Jahren eine übermächtige Stadtregierungs-Koalition bildeten leider zu verdanken. Vor allem die SPD brachte dadurch ihre Wähler nicht hoch.

Nur den Favoriten wurden Chancen eingeräumt.

Die restlichen 10 OB-Kandidaten sackten zusammen immerhin 21 % der abgegebenen Stimmen ein. Mehr als Wurm oder Winter einzeln. So klingt es auch befremdlich wenn der CSU-Politiker Volker Ullrich jubelt: "CSU kann Großstadt!"

Klar, Eva Weber wurde mit möglichst wenig CSU-Image als progressive Frau, zu einem Drittel SPD, zu einem Drittel Grüne und zu einem Drittel CSU, die dazu noch Fahrrad fährt und viele Wohnungen bauen will, als die Kandidatin für alle verkauft. Auch wenn die Inningens harte CSU-Fraktion öfters gegen sie schoss.

Viele Wähler in Augsburg sind erkennbar unzufrieden mit der bisherigen Stadtregierung, doch konnten weder Grüne noch Rote diese Wähler für sich gewinnen. Zu sehr roch ihr Wahlkampf nach einer weiteren Großkoalition, bei der man sich gutbezahlte Posten zuschiebt, aber nicht das Wohl der Augsbürger im Blick hat.

Viele hatten den Eindruck das Fell wurde schon vor der Wahl verteilt: OB wird Eva Weber, 2. Bürgermeisterin Martin Wild und 3. Bürgermeister Dirk Wurm. Mal schauen, ob das schlecht Abschneiden SPD mit ihren 9 Stadträten das verhidnert und Wurm nur noch einen Referentenposten ergattern kann, wenn wieder die GroKo in den Regierungssattel steigt.

Er hatte leider nur die Bravsein-Brille auf.

Und warum ist es schlichtweg gelogen, dass es für Eva Weber ein Erfolg ist? Warum ist es bitter für sie, nicht im ersten Wahlgang über 50 % bekommen zu haben und so ohne Stichwahl schnell auf den OB-Stuhl zu gelangen? Wenn wir uns den Aufwand und das viele Geld anschauen, das rausgepulvert wurde um Eva Weber als Augsburger Oberbürgermeisterin ohne Stichwahl zu installieren, der muss konstatieren, dass die Wahlkampf-Truppe (Goerlich/Melcer) um Eva Weber versagt hat.

Hätten die Augsburger Grünen eine wirklich wilde OB-Kandidatin gehabt, wären ihre Chancen sicher besser gewesen.
Doch auch der Baumkiller Reiner Erben verschlechterte das Ergebnis.

Sie muss den bittere Wahrheit mit etwas PR-Zuckerguss versüssen: Aber rund 57 % der Augsburger Wähler, die Mehrheit, wollte sie nicht als Oberbürgermeisterin!

Eva Weber, deren Kompetenz-Image in den letzten Tage durch die Affäre um die Herman-Schmid-Akademie stark angekratzt wurde, wobei sie vielleicht die entscheidenden Stimmen verlor,  muss jetzt durch die Stichwahl noch ein paar Tage um ihren zukünftigen OB-Posten bibbern.

Kommentar von Sch. Mierfink



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