Augsburger Kinderbuch-Macherin Daniela Kulot bekommt brasilianischen Preis


Daniela Kulots Buch "Reim dich nett ins Bett" wird in Brasilien als bestes internationales Buch für Kleinkinder im Jahr 2019 ausgezeichnet.

Das Buch, das man im Bett erzählen kann, von Daniela Kulot und die Übersetzung von Hedi Gnaedinger gewann den Preis für das beste internationale Buch für Kleinkinder im Jahr 2019 durch das Zentrum für Studien für Kinder- und Jugendliteratur von der Universität São Paulo „Júlio de Mesquita Filho“, eine staatliche Universität im Bundesstaat São Paulo in Brasilien.

Der brasilianische Verlag Telos Editora freut sich darüber: "für uns ist es eine große Freude und Zufriedenheit zu sehen, dass unsere Veröffentlichungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene so gut ankommen."




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Daniela Kulot 
wohnt und arbeitet als Kinderbuch-Autorin und -Illustratorin im Augsburger Lechviertel. Ihr Atelier hat sie im Künstlerhaus der Antonspfründe. 


1966 geboren in Schongau
1987-88 Studium Kunsterziehung und Germanistik, Universität Augsburg
1988-93 Studium Grafik-Design und Illustration an der Fachhochschule Augsburg

seit 1993 freischaffend als Malerin, Kinderbuchautorin- und Illustratorin.
Zahlreiche Buchveröffentlichungen in verschiedenen Verlagen (Thienemann Verlag, Oetinger Verlag, Gerstenberg Verlag, Randomhouse u.a.)

1993-1997 Kurs „Bild und Buch” bei Prof. Maria Friedrich, München
1997 Debutantenförderung des Bayerischen Kultusministeriums (Malerei)
1999-2000 Lehrauftrag für Zeichnen an der Fachhochschule Augsburg, FB Gestaltung

Daniela Kulots Bücher sind in über 30 Sprachen übersetzt.

Einige Bücher wurden für das TV-Sandmännchen produziert.

Es gibt mehrere Theaterproduktionen, unter anderem des Theaters Waidspeicher in Erfurt und des Jungen Theaters Augsburg

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Gespräch mit Daniela Kulot

"Schwieriges Thema mit großer Leichtigkeit transportiert"

Frage: Seit wann schreiben Sie Bücher? Seit wann malen/zeichnen Sie?

Daniela Kulot: Genaugenommen male und schreibe ich, seitdem ich einen Stift in die Hand nehmen kann.Ich schrieb schon, als ich noch nicht schreiben konnte. Klingt komisch, aber ich habe mir schon als Kind Geschichten ausgedacht. Weil ich aber noch nicht schreiben konnte, malte ich die Geschichten. So entstanden meine ersten Bildergeschichten.

Frage: Warum schreiben/illustrieren Sie für Kinder/ Jugendliche?

Daniela Kulot: Ich schreibe und illustriere eigentlich nicht explizit für Kinder. Nur ist die Akzeptanz bei Kindern für verrückte Ideen und Bilder sehr viel größer, als bei Erwachsenen. Ich versuche in meinen Büchern für alle Altersgruppen interessant zu sein.

Frage: Schreiben/Illustrieren Sie auch für Erwachsene?

Daniela Kulot: Hin und wieder gestalte ich auch Titel von „Erwachsenenbüchern“, oder illustriere in Zeitschriften. Ansonsten male ich ja auch großformatige Bilder auf Leinwand, die dann in Ausstellungen zu sehen sind. Bei diesen Bildern sind die Motive sehr stark abstrahiert, bewegen sich aber trotzdem noch im Bereich der gegenständlichen Malerei.

Frage: Arbeiten Sie gerade an einem neuen Buch?

Daniela Kulot: Zurzeit arbeite ich an einigen Büchern gleichzeitig, wobei nur eines davon ein Bilderbuch ist, dessen Idee und Text ich auch konzipiert habe. Bei den anderen beiden Büchern stammen die Texte von anderen Autoren.

Frage: Wie lange arbeiten Sie an einem Buch?

Daniela Kulot: Von der Idee, über Text und Illustration bis zur Abgabe kann durchaus ein halbes bis dreiviertel Jahr vergehen.

Frage: Welches ihrer Bücher gefällt Ihnen selbst am besten?

Daniela Kulot: Besonders gut gefällt mir „Balduin und Gundula“. Ich glaube, hier ist es mir gelungen, ein schwieriges Thema (alleinerziehende Mütter und Väter), mit einer großen Leichtigkeit zu transportieren, ohne moralisch zu sein.

Frage: Wie finden Sie ihre Stoffe? Gibt es „Auslöser“ für Bücher?

Daniela Kulot: Auslöser sind oft kleine Begebenheiten im Alltag oder auf der Straße, die ich selbst erlebe oder einfach nur beobachte. Zu einem witzigen oder hintergründigen Satz versuche ich mir dann eine oder mehrere passende Figuren auszudenken. Je länger ich daran zeichne, umso mehr entwickeln sie Charakter, werden selbständig und beginnen dann, die Geschichte fast von allein zu erzählen.

Frage: Hatten Sie als Kind ein Lieblingsbuch/ mehrere Lieblingsbücher?

Daniela Kulot: Ich liebte alle Bücher von Otfried Preußler, Michael Ende und Astrid Lindgren.

Frage: Lesen Sie selbst viel? Und was lesen Sie heute als Erwachsener am liebsten?

Daniela Kulot: Leider lese ich aufgrund meiner Arbeit viel zu wenig. Ich versuche aber, mich mit Fachbüchern und -zeitschriften auf dem Laufenden zu halten. Ansonsten entspanne ich mich gerne mal mit einem Krimi.

Frage: Ist Büchermachen sehr anstrengend?

Daniela Kulot: Ja und nein. Ja, weil man sich mindestens ein halbes Jahr intensivst mit einem Thema auseinandersetzen und sich zuweilen sehr disziplinieren muss. Nein, weil es eine sehr kreative Arbeit ist, die einem größtenteils viel Freude macht und einem auch Kraft zurückgibt.

Frage: Zu welcher Tageszeit arbeiten Sie am liebsten?

Daniela Kulot: Zu allen Tageszeiten, außer dem frühen Vormittag, da ich Langschläfer bin.

Frage: Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Daniela Kulot: Ich wollte schon immer Bilderbücher malen.

Frage: Welche Hobbies haben Sie?

Daniela Kulot: Was ist ein Hobby?

Frage: Was würden Sie NICHT auf eine einsame Insel mitnehmen?

Daniela Kulot: Ich weiß nur, was ich auf jeden Fall mitnehmen würde: Ein Schiff, damit ich jederzeit wieder weg kann.

Frage: Wer war der Held Ihrer Jugend?

Daniela Kulot: Bogomil, ein etwas abgewrackter Freund meiner Elter

Frage: Wie lautet Ihre Kurzbiografie?

Daniela Kulot: 1966 im oberbayerischen Schongau geboren, hat schon seit frühester Kindheit auf allem gemalt und gezeichnet, was ihr in die Finger kam. Die vielen Bilderbücher, die ihre Tante E. ihr damals mitbrachte, weckten den Wunsch: „Das will ich auch machen.“ An der Fachhochschule Augsburg, wo sie später studierte, hieß es: „Bilderbücher will hier jeder machen, vergiss es!“ Jetzt lebt und arbeitet sie in Augsburg und malt Bilderbücher, die durch ihren fröhlichen und eigenwilligen Humor unverwechselbar sind und sich im In- und Ausland großer Beliebtheit bei Kindern und Erwachsenen erfreuen.


© Thienemann Verlag

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