Des war vielleicht a Viecherei

 


„Literatur im Tiergarten“ mit Huber und Reiter

Ja mei, die letzte Nacht der „Literatur im Tiergarten“ (Veranstalter Kurt Idrizovic,
Buchhandlung am Obstmarkt) war a saupfundige Nacht. Journalist Gerald Huber mit der
pfundig musizierenden Akkordeonistin Maria Reiter, hatte mit seiner „Bairischen
Wortkunde“ die Augsburger in der Zoogaststätte so richtig aufgemischt. Truthahn oder Pute,
Goaß, Geiß oder Ziege – der Bedeutung gibt es viele.

Aber nicht nur hier gab es Erklärungsbedarf, auch derlei Augsburger Sprachbesonderheiten, wie die Umbenennung der Fucker in Fugger. Huber konnte es sich nicht verkneifen, darauf aufmerksam zu machen, den vornehmen Familiennamen Fucker doch bitte nicht englisch auszusprechen.

A bisserl anzüglich waren sie schon die „Huber- Viechereien“ , was aber das Salz in der bairischen
Wortkunde-Suppn war. Den Unterschied zwischen Bulle und Stier musste zumindest den gut
verheirateten Anwesenden nicht eigens erklärt werden, der eine spielt halt mit größeren
Bommeln als der andere! 

Und in Sachen Reichtum gibt’s noch den Pleitegeier auf seine jiddischen Sprachwurzel zu untersuchen. Der „pleytegeyer“ ist nämlich ein Bankrotteur, zu dem der Gerichtsvollzieher mit dem Kuckuck kommt. Die Me-too-Debatte bekommt dann neue Nahrung, wenn der Bayer statt der norddeutschen Tüte von einer Verkäuferin die Dutten verlangt. Der Lacherfolg war Huber/Reiter auch hier sicher, wie der preußisch sprechende Autor dieser Zeilen bezeugen kann.

willy








Fotos: Lina Mann

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