Gernot Thamm: Er kann es. |
Als die Kunsthandlung Bessler, einst beheimatet in Augsburg zwischen Merkur- und Herkulesbrunnen schloss, zeigte Besitzerin Christina Koczut Wöllmer eines der schönsten Augsburg-Motive des Künstlers Gernot Thamm (geb. 1954 in Dinkelsbühl). Bildbestimmend war der Herkulesbrunnen (das ist er in Corona-Zeiten leider auch) mit Blick auf St. Ulrich und nicht ohne Augsburger Zirbelnuss.
Christina Koczut Wöllmer wusste, warum sie sich mit einem Thamm-Gemälde, zum Abschied aus der Maximilianstraße hatte fotografieren lassen.
Wie die einstige Galeristin bin auch ich seit Jahrzehnten meiner Galeriebummel durch Augsburg ein Thamm-Fan geworden, lernte den Künstler kennen. In Erinnerung blieb 2015 das „Projekt Mensch“ in der Ecke-Galerie und mich faszinieren die verschiedenen Realitäts- und Wahrnehmungsebenen, die inneren und äußeren Bühnen, die Gernot Thamm zweidimensional darstellt.
Egal, ob der studierte Kunsterzieher auf seinen Arbeiten Meister wie Leonardo da Vinci mit der inzwischen in die Schlagzeilen geratenen Mona Lisa zitiert oder an Florenz, die Stadt der Künste erinnert oder den schiefen Turm von Pisa fast aus dem Bild fallen lässt – Gernot Thamm kann es!
Echte Hingucker aber sind seine Malhäuser für Blumen, Vögel, Schnecken (obwohl die ja bereits ein Häuschen haben, aber eben keines von Gernot Thamm). Sie werden ihre Freude haben, wenn Sie nun „Raum für Raum“, um hier den Dichter Hermann Hesse zu zitieren, „durchschreiten“ und dann sogar auf einer Bierbank Platz nehmen können. Auch in der Galerie „Süßkind“ findet zur rechten Zeit ein „Oktoberfest dahoam“ statt. Wie? Dank Gernot Thamm und seiner wunderbaren bayerischen Musik-Serie, präsentiert im Zwischenraum.
Süßkind-Galeristin Sybille Terpoorten und der Künstler selbst, wenn er vor Ort ist, geben gerne Auskunft zu Motiven, Technik und Umsetzung.
Sybille Schiller
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