Wird Gartenoase in Haunstetten vernichtet?

Ottmar Karpstein verlässt sein grünes Paradies an der Goldammerstraße: "Ich bin traurig über die Zerstörung meines Gartens!" 


"Ich bin sowas von traurig, dass wir vor unseren Häusern eine echt grüne Oase durch übertriebene Bebauung verlieren sollen", meint Ottmar "Sir Archy" Karpstein. Die Münchner Baufirma IGEWO will die Gärten wegräumen und Wohnblocks hinstellen.  Karpstein wurde in Augsburg als Diskjockey "Sir Archy" bekannt, der jahrelang in Diskotheken wie Simpl oder Alt Augsburg Platten zum Tanz-Vergnügen der Gäste auflegte. Später eröffnete er unter Eigenregie Lokale wie "Sir Archy's Musikladen", das "Country House" oder das "Amarillo" in Lechhausen. Jetzt frönt er seinem Dasein als 

Zu diesem umstrittenen Bauvorhaben gab es auch schon eine Versammlung der Mieter in den angrenzenden Häusern. Dort schildert die Geschäftsführerin Birgit Eckert-Gmell, die auch als Architektin arbeitet, das Vorhaben ihrer Firma. "Dann ist eine grüne Lunge mitten in Haunstetten kaputt", klagt eine Anwohnerin. "Hier verlieren auch Vögel, Fledermäuse und natürlich Insekten ihre Heimat." 

Blick auf die Gärten, die für Wohnblocks vernichtet werden sollen.


Ein anderer Bewohner sarkastisch über das geplante Bauvorhaben: "Wenn sie dann wieder so einen hässlichen Wohnblock hinstellen wie schon ein paar Meter weiter, na, dann gute Nacht!"


"Wir bauen Ihnen ja einen gemeinsamen Grillplatz für die verlorenen Gärten, den können Sie dann besuchen", soll Birgit Eckert-Gmell die Anwohner getröstet haben, die sich über den Verlust ihres kleinen grünen Paradieses beschwert haben. Das ärgerte einen: "Das war ganz schön zynisch von ihr! Ich kann mich erinnern, dass es früher mal hieß, hier darf nicht mehr reingebau werden."

Hans Wengenmeir, Stadtrat der Freien Wähler, 
will wissen, was mit den Gärten in Haunstetten passiert.

Stadtrat und Naturfreund Hans Wengenmeir von den Freien Wählern Augsburg, der in Haunstetten wohnt, will sich über den Vorgang mit der Bebauung im Goldammerweg nun schlaumachen. 

Auf die Frage "was mögen Sie an der Wohnungswirtschaft besonders?" antwortete Birgit Eckert-Gmell:  "Ich bin immer wieder fasziniert von den vielfältigen Bereichen, mit denen ich jeden Tag zu tun habe. Das Thema Wohnen berührt einfach so viele Aspekte unseres Lebens und betrifft jeden Menschen. In dieser Branche spiegeln sich fast alle relevanten Fragen der jeweiligen Zeit. Ich erfahre in unserer Arbeit eine große Sinnhaftigkeit. Wohnen ist nicht irgendein Konsumprodukt, das man einfach gewinnoptimiert vermarkten kann. Es ist Grundbedürfnis und Grundrecht eines jeden Menschen. Deshalb sehe ich in unserer Arbeit eine große Verantwortung, zu der ich gerne meinen Beitrag leiste."

Der Fall "Vernichtung der grünen Lunge" mit den kleinen Gärten am Goldammerweg wird beweisen, wie die IGEWO-Gechäftsführerin und Architektin das umsetzt, was sie von sich behauptet. Auch gute Luft und Natur und ein gesundes Leben ist für die Mieter am Goldammerweg ein Grundbedürfnis und Grundrecht.

Kleines Garten-Paradies, grüne Lunge und Schutzplatz für Tiere.


Kommentare