Hohes Meer in Immobilien-Skandal verwickelt?



Das Handelsblatt berichtet über dubiose Vorgänge bei Firma German Property Group, ehemals Dolphin. Auch Augsburger Immobilien, wie drei Wohnhäuser im Proviantbachquartier und das große Gebäude mit der ehemaligen Gaststätte "Hohes Meer" in der Frauentorstraße, sollen betroffen sein.

Das Gebäude mit dem "Hohen Meer"  wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Sein heutiges Erscheinungsbild erhielt es durch einen Umbau 1887: Ein hochgezogener Ziergiebel und die innere holzvertäfelte Bierhalle entstanden in dieser Zeit. 

Das "Hohe Meer" ist von besonders großer städtebaulicher Wirkung, da es an der Einmündung der Straße "Auf dem Kreuz" steht. Es birgt eine der letzten gut erhaltenen Bierhallen des 19. Jahrhunderts in Augsburg. In die Gaststätte kehrten früher auch Pilger ein, die das "Wunderbarliche Gut" von Heilig-Kreuz besuchten. An der Fassade prangte deshalb ein goldenes Abbild des Gnadenbildes. Dieses wurde 2015 jedoch gestohlen. Auch das goldene Schiff  aus dem Wirtshausschild ist verschwunden.


Drei Wohnhaus-Ruinen befinden sich im Proviantbach-Quartier, die auch zu der German Property Group gehören sollen.

"Nach unseren bisherigen Erkenntnissen müssen wir davon ausgehen, dass es sich um ein Schneeballsystem handelt", erklärt laut Handelsblatt Insolvenzverwalter Hölzle. In einem solchen System finanzieren Neuanleger illegal die Auszahlungen an Beteiligte, die vor ihnen eingestiegen sind.

Für die Forensiker von EY zeigt sich das Bild einer verdorbenen Firmenkultur. "Wir haben bisher zahlreiche Verdachtsmomente für strafrechtlich relevantes Verhalten von Organen und Mitarbeitern der German Property Group erlangt", schrieben die Experten in ihrem Zwischenfazit. "Hierbei sind womöglich verschiedenste Straftatbestände, von Buchführungs- und Bilanzdelikten und Steuerstraftaten über Untreue-Delikte bis zu Betrugsstraftaten verwirklicht worden", berichtet das Handelsblatt.


Stimmen über diesen Augsburger Immobilien-Skandal: 
"In Augsburg ist der Immobilienmarkt angespannt, Wohnungen werden hier dringend benötigt. Wie reagiert die Stadtpolitik auf solche Investoren? Ein Interview lehnt das Rathaus trotz mehrmaliger Anfrage ab. Mit dem Investor sei man nicht im Gespräch. Dabei geht es um fast 50 Wohnungen. Auf Nachfrage heißt es von German Property Group, ab Ende Februar werde im Proviantbachquartier weitergebaut." (BR)

"Ein Unternehmen wollte unter anderem die ehemalige Gaststätte „Hohes Meer“ sanieren. Nun gibt es eine Insolvenz – und Ermittlungen wegen eines Betrugsverdachts." (Jan Kandzora, AZ)


"Nach mehrfachem Besitzerwechsel wurde 2015 mit einer Sanierung begonnen, die jedoch stockt. Es kam zu einem ernsten Wasserschaden, der auch das nebenan gelegene Mozarthaus in Mitleidenschaft zog. 2017 blieb das Gebäude nach wie vor unsaniert." (denkmalnetzbayern.de)




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