Ruinenstrecke Karolinenstraße!

Leer: ehemaliges Eis-Cafe Cortina.


Meine Meinung
Augsburg als Bettelburg

Kaum eine Straße in Augsburger symbolisiert mehr den Niedergang der einstigen Handelsmetropole zwischen Lech und Wertach wie die aktuelle Karolinenstraße. Hier stehen zwischen Perlachturm und Leonhardsberg, inmitten von Bayerns drittgrößter Stadt, viel zu viele Läden leer. Hier wird überdeutlich demonstriert, dass die Augsburger CSU, die seit einigen Jahren nicht nur die Mehrheit der Stadträte stellt, sondern auch mit ihren Oberbürgermeistern Dr. Kurt Gril und Eva Weber beim Thema gute Wirtschaftlichkeit für Augsburg total versagt hat. 

Leer: ehemalig Champion-Mode.

Leer: Passage mit ehemaligem Tattooladen und Glücksspielhalle.

Leer: ehemaliger Schnäppchenmarkt.

Leer: Ehemaliger Drogeriemarkt Müller.

Leer: ehemalige Stadtsparkasse.

Leer: Am Anfang der Karolinenstraße, ehemaliger Schuhladen und
zugesperrt der Perlachturm mit leerem Geschäft am Eck.

Diese Straße im Herzen von Augsburg ist nur noch eine einzige Ruinenstrecke. Wie konnte es nur so weit kommen? Hat das Stadtmarketing versagt? Hat Augsburg zu hohe Kostenfaktoren für Geschäfte? Ist die Innenstadt zu langweilig? Zieht die City-Galerie zu viele Kunden ab? Bestellen zu viele im Internet? Mal ganz davon abgesehen, dass die Innenstadt-Gastronomie nicht gerade von den städtischen Ämtern verwöhnt wird. Zu hören sind immer wieder Schikane-Maßnahmen von Aufstellerverbot, Stühleabstand von der Wand, bis hin zu unglaublichen Corona-Strafen.

Das Elend der Augsburger Innenstadt ist schon klar am Stadtmarkt zu erkennen. Im Kern der Stadt wird hier ein völlig lustloses Geschäftsgebaren präsentiert: Schlechte Öffnungszeiten und am Sonntag ganz zu. Fleischhalle und Viktualienhalle ziemlich verkommen. Der Bauernmarkt ein Elend. Das Projekt neues Augsburg hat leider nicht funktioniert. Gribls Reklame-Rummel hat nur ihm was genützt. Die Stadt versank schon unter ihm im Schuldenelend. Augsburgs Zukunft war noch nie so schlecht. Und seine Nachfolgerin ist nur noch mit der Corona-Panik beschäftigt.

Kaufrausch-Team appelliert an die Kunden: mit einer Video-Botschaft.


Wir nennen uns zu Unrecht Fuggerstadt nach einer ehemals reichen Handels- und Bankfamilie. Besser sollten wir uns als Stadt der leeren Läden die "Bettelburg Bayerns" nennen. Doch, halt, ein Spielkasino hat in der Karolinenstraße noch offen. Dort sollte mal unsere schwarzgrüne Stadtregierung ein paar Euro beim Glücksspiel opfern, vielleicht gewinnen Sie da das nötige Geld, um Augsburg wieder in eine bestens florierende Märchenstadt zu verwandeln, wie sie einst Hermann Hesse schilderte. Obwohl, wir wären ja schon froh, wenn sie wieder so geschäftig würde wie unter einer SPD-Regierung zur 2000-Jahrfeier. 

Wo bleiben die großen Ideen um Augsburgs Innenstadtläden wieder attraktiv für Kunden zu machen? Warum wird die Karolinenstraße nicht überdacht? Warum werden hier keine lockenden Attraktionen geboten? Was gibt es Schrecklicheres als leere Läden? Unsere Touri-Experten von der Regio sollten zu einem Halloween-Besuch nach Augsburg einladen! Leider ist unsere Stadtregierung aber völlig ideenlos. Ab und zu ein Klavier aufstellen ist halt zu wenig. Auf ihnen kann nur noch "Spiel mir das Lied vom Tod" für unsere Innenstadtgeschäfte geklimpert werden.

Martin Ecker 


Immerhin noch gut als Abstellplatz für E-Roller zu gebrauchen: die tote Karolinenstraße.

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