 |
| Theater ist Theater. |
Was für ein Theater um die Öffnung von Kirchen und das Zusperren der Theater! Zugegeben, dass Theater während der Corona-Pandemie geschlossen, die Kirchen aber geöffnet sind, ist nicht für jedermann nachvollziehbar. Aus diesem Kommentar soll deshalb auch niemand schlussfolgern, dass Theater in Corona Zeiten geschlossen bleiben sollen, die Kirchen dagegen geöffnet sein müssen!
Der Kommentatorin geht es nur darum, dass sich das eine (Theater) mit dem anderen (Kirche) nicht vergleichen lässt, sonst müssten die Pfarrer für jeden Gottesdienst Eintritt verlangen und „Vorbestellungen sowie Platzreservierungen“ anbieten.
Ein Gläubiger, egal welcher Konfession, sucht im Gotteshaus nach Gott und einem Gebet zu demselben, und nicht nach Aufregung und anspruchsvoller Unterhaltung. Weder im Kinosaal noch im Zuschauerraum jedweder Bühnen wird gebetet (höchstens, wenn der Nachbar in Ohnmacht fällt). Lärm, sogar Kriegsgeschrei und Perversitäten, gerne auch lautes Lachen sind im Schauspiel, in Oper und Operette normal, in der Kirche nicht.
Deshalb hinkt der Vergleich Theater/Kirche gravierend. In einem Gottesdienst suchen die Menschen Trost und Zuspruch und vor allem ein Zeichen der Hoffnung in schweren Tagen wie diesen. Im Theater dominiert die Abwechslung. Wer in einen Musentempel (welch schreckliches Wort) geht, hat eine andere Erwartungshaltung, als ein Kirchenbesucher. Im Theater darf Säbelrasseln und Todesnähe das Bühnengeschehen dominieren, in der Kirche nicht.
Ein Gottesdienst ist kein Theater, und ein Theater ist kein Gottesdienst, auch dann nicht, wenn in Goethes Faust Margarete verzweifelt betet: „Ach neige Du schmerzensreiche Dein Antlitz gnädig meiner Not….“ oder in Verdis „Macht des Schicksals“ Leonora „Madre, Madre“ fleht oder in Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ dem Gebet zentrale Bedeutung zukommt. Doch wird das Theater-Publikum auch dann kaum mitbeten wollen.
Fazit: Theater ist kein heiliger Ort und die Kirche ist keine Bühne.
Sybille Schiller
Ein Gläubiger, egal welcher Konfession, sucht im Gotteshaus nach Gott und einem Gebet zu demselben, und nicht nach Aufregung und anspruchsvoller Unterhaltung. Weder im Kinosaal noch im Zuschauerraum jedweder Bühnen wird gebetet (höchstens, wenn der Nachbar in Ohnmacht fällt). Lärm, sogar Kriegsgeschrei und Perversitäten, gerne auch lautes Lachen sind im Schauspiel, in Oper und Operette normal, in der Kirche nicht.
Deshalb hinkt der Vergleich Theater/Kirche gravierend. In einem Gottesdienst suchen die Menschen Trost und Zuspruch und vor allem ein Zeichen der Hoffnung in schweren Tagen wie diesen. Im Theater dominiert die Abwechslung. Wer in einen Musentempel (welch schreckliches Wort) geht, hat eine andere Erwartungshaltung, als ein Kirchenbesucher. Im Theater darf Säbelrasseln und Todesnähe das Bühnengeschehen dominieren, in der Kirche nicht.
Ein Gottesdienst ist kein Theater, und ein Theater ist kein Gottesdienst, auch dann nicht, wenn in Goethes Faust Margarete verzweifelt betet: „Ach neige Du schmerzensreiche Dein Antlitz gnädig meiner Not….“ oder in Verdis „Macht des Schicksals“ Leonora „Madre, Madre“ fleht oder in Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ dem Gebet zentrale Bedeutung zukommt. Doch wird das Theater-Publikum auch dann kaum mitbeten wollen.
Fazit: Theater ist kein heiliger Ort und die Kirche ist keine Bühne.
Sybille Schiller
 |
| Kirche ist Kirche. |
Kommentare
Kommentar veröffentlichen