Klaus Vogelgsang: "Einige Spendensammel-Aktionen durchgeführt." |
Klaus Vogelgsang, Vorsitzender der Freunde des „Theater Augsburg“, hat uns bezüglich der Spendensammlung für das neue Theater folgendes mitgeteilt:
"Ursprünglich war ein 'Wunschbuch' mit Projekten angekündigt, aus denen sich jede förderwillige Person oder Gruppe etwas auswählen sollte. Das jedoch ließ sich mit dem Architekturbüro nicht realisieren.
Die Augsburger Theaterfreunde hatten sich schon vorher einen bestimmten Punkt für ihr Förderprojekt reserviert: Die 'Begegnungsstätte' war dabei eines der Ergebnisse aus dem Bürgerbeteiligungsprozess – eine gastronomisch betreute, aber nicht konsumpflichtige Begegnungszone zwischen Publikum und den Akteuren am Theater. Zunächst „Theatercafe“ genannt, dann (wg. rechtlicher Bedenken) „Begegnungsstätte“, André Bücker hatte dann den Namen „Kleines Foyer“ etabliert. Die Modifikation der Bauplanung (Multifunktionsbühne separat neben dem Großen Haus) hat an der Existenz dieses Ortes nichts geändert.
Die Theaterfreunde haben für dieses Projekt Vereinsmittel eingezahlt, einige kleine und mittelgroße Spendensammel-Aktionen durchgeführt und unsere Mitglieder zu Spenden eingeladen. Diese Gelder sind ins „Haus der Stifter“ und dort in die „Stiftung Theater Augsburg“ geflossen. Außerdem wurden sie von den sonstigen unspezifisch eingegangenen Zuwendungen durch Angabe unseres speziellen Verwendungszwecks abgesondert. So wurde es mit Ursula Baier Pickartz und der Stadtsparkasse vereinbart.
- - -
Wir berichteten über die Aufregung um die Spendengelder fürs Augsburger Staatstheater:
Theaterspenden-Managerin Ursula Baier Pickartz ganz vorne. (Doku-Shot) |
Aufregung um das Staatstheater Augsburg. Erst vor ein paar Tagen hat der Bund der Steuerzahler das Sanierungsprojekt in seinem Schwarzbuch als eines der größten Steuerverschwendungs-Projekte in Bayern bezeichnet. Inzwischen kommt es wegen der vielfach umstrittenen Sanierung zu einem zweiten Bürgerbegehren aufgrund der sehr gestiegenen Kosten. Beim ersten Bürgerbegehren gegen diese teure Augsburger Baustelle wurde auch an das Engagement der Theaterfreunde Augsburg appelliert, die sich dann bereit erklärt hatten, für die Kultur-Einrichtung Spenden zu sammeln.
2016 wurde offiziell verlautbart, dass Ursula Baier Pickartz als „Leiterin der städtischen Clearingstelle für Sponsoring die Drittmittelakquise für die Theatersanierung koordiniert und Spendenwilligen als Ansprechpartnerin zur Verfügung steht.“
Privatpersonen, Unternehmen oder Organisationen wie die Theaterfreunde Augsburg e.V., „INS Theater Augsburg e.V.“ oder die Sanierungs-Initiative „theatermodern“, konnten auf eine zentrale Kontonummer ihre Spenden überweisen. Zu den Befürwortern gehörten: Dr. Klaus Vogelgsang (Theater-Freunde), Gottfried Wenger (INS Theater), Rolf D. Neuburger (Theater-Freunde), Marlies Ott (INS Theater), OB Dr. Kurt Gribl, Ursula Baier Pickartz (Stadt Augsburg), Gisela Köhler (INS Theater), Cornelie Elsässer (theatermodern), Christian Z. Müller (theatermodern), Dr. Thomas Weckbach (theatermodern), Alex Ferstl (theatermodern) und Friedrich Meyer (Theater Augsburg).
„Alle können gewiss sein: Jeder Euro kommt an“, versprach Baier Pickartz. Außerdem sollte zeitnah, bis 2017, ein Katalog erarbeitet werden, in dem die verschiedenen Vereine und Einzelspender konkrete Projekte zur Unterstützung der Theatersanierung vorstellen sollten. Die Möglichkeiten reichen von einer Unterstützung des neuen Theatercafés bis zur personalisierten Plakette auf dem eigenen Sitzplatz im sanierten großen Haus, hatte Baier Pickartz vorgeschlagen, um das Spendenaufkommen auch transparent zu machen.
Der damalige Kulturreferent Thomas Weitzel sah in der Stiftung eine „geeignete Struktur zur Akquirierung von Drittmitteln, weil privaten Förderern seit Jahrzehnten eine unverzichtbare Rolle für das Theater Augsburg zukomme.“ Die „Stiftung Theater Augsburg“ knüpfe dabei an die Tradition des bürgerschaftlichen Engagements an, das nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1956 entscheidend zum Wiederaufbau und zur Wiedereröffnung des Theaters beigetragen hatte.
Allerdings ist von der Spenden-Aktivität seit geraumer Zeit nichts mehr zu hören. Von der zuständigen Betreuerin des Spendenkontos beim „Haus der Stifter“ bei der Stadtsparkasse Augsburg, war zu hören, dass zu Ursula Baier Pickartz seit zirka einem Jahr kein Kontakt mehr besteht.
Ursula Baier-Pickartz, die unter den Intendanten Ulrich Peters und Juliane Votteler für das Sponsoring beim Augsburger Opernball verantwortlich war, hatte bisherigen Spendern noch vor kurzer Zeit versprochen, „dass sie eine Kampagne für weitere Theatersanierungs-Spenden“ starten wolle. Auch davon ist bisher nichts bekannt.
Baier-Pickartz ist aber weder auf der Homepage der Stadt Augsburg zu finden, noch geht sie an ihr Büro-Telefon und die automatische Antwort auf Emailanfragen lautet, sich an die Stadt Augsburg direkt zu wenden. Bei der Job-Plattform Xing hat sie sich als „Leiterin Zentrales Stadtmarketing Stadt Augsburg“ eingetragen. Wer allerdings beim Augsburger Stadtmarketing anruft, erhält die Auskunft, dass eine Ursula Baier Pickartz nicht bekannt ist. Von Citymanager Heinz Stinglwagner ist zu hören, dass Ursula Baier-Pickartz "irgendwo bei der Stadtverwaltung" zu finden sei, er konnte aber keine genauen Angaben machen.
So ist es kein Wunder, dass die bisherigen Spender für die Augsburger Theater-Sanierung über die Existenz der Spenden-Managerin rätseln.
Der vor drei Jahren angekündigte Katalog für potenzielle Spender liegt unseres Wissens noch nicht auf. Hat Ursula Baier-Pickartz inzwischen ihrem Posten an jemand anderen abgegeben?
Der damalige Kulturreferent Thomas Weitzel sah in der Stiftung eine „geeignete Struktur zur Akquirierung von Drittmitteln, weil privaten Förderern seit Jahrzehnten eine unverzichtbare Rolle für das Theater Augsburg zukomme.“ Die „Stiftung Theater Augsburg“ knüpfe dabei an die Tradition des bürgerschaftlichen Engagements an, das nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1956 entscheidend zum Wiederaufbau und zur Wiedereröffnung des Theaters beigetragen hatte.
Allerdings ist von der Spenden-Aktivität seit geraumer Zeit nichts mehr zu hören. Von der zuständigen Betreuerin des Spendenkontos beim „Haus der Stifter“ bei der Stadtsparkasse Augsburg, war zu hören, dass zu Ursula Baier Pickartz seit zirka einem Jahr kein Kontakt mehr besteht.
Ursula Baier-Pickartz, die unter den Intendanten Ulrich Peters und Juliane Votteler für das Sponsoring beim Augsburger Opernball verantwortlich war, hatte bisherigen Spendern noch vor kurzer Zeit versprochen, „dass sie eine Kampagne für weitere Theatersanierungs-Spenden“ starten wolle. Auch davon ist bisher nichts bekannt.
Baier-Pickartz ist aber weder auf der Homepage der Stadt Augsburg zu finden, noch geht sie an ihr Büro-Telefon und die automatische Antwort auf Emailanfragen lautet, sich an die Stadt Augsburg direkt zu wenden. Bei der Job-Plattform Xing hat sie sich als „Leiterin Zentrales Stadtmarketing Stadt Augsburg“ eingetragen. Wer allerdings beim Augsburger Stadtmarketing anruft, erhält die Auskunft, dass eine Ursula Baier Pickartz nicht bekannt ist. Von Citymanager Heinz Stinglwagner ist zu hören, dass Ursula Baier-Pickartz "irgendwo bei der Stadtverwaltung" zu finden sei, er konnte aber keine genauen Angaben machen.
So ist es kein Wunder, dass die bisherigen Spender für die Augsburger Theater-Sanierung über die Existenz der Spenden-Managerin rätseln.
Der vor drei Jahren angekündigte Katalog für potenzielle Spender liegt unseres Wissens noch nicht auf. Hat Ursula Baier-Pickartz inzwischen ihrem Posten an jemand anderen abgegeben?
Der einstige Abschied von Ursula Baier Pickartz aus dem Theater-Marketing wurde von atv dokumentiert. Anschließend wurde die studierte Juristin Geschäftsführerin der Freunde der Universität Augsburg.
Inzwischen ist es still um die Marketing-Expertin geworden. Auf ihrer Facebook-Seite ist sie allerdings mit vielen Postings überaus präsent.
Vergessen ist auch nicht ihre Idee vom illegalen Graffiti-Blümchen als schickes Logo für Augsburg. "Was uns allen an diesem Blümchen gefallen hat, war der Tabu-Bruch, den wir damit begangen haben, nämlich dass wir etwas toll und schick fanden, was im Prinzip in einem rechtswidrigen Raum entstanden ist", äußerte sie damals mutig. Augsburgs Ex-OB Kurt Gribl missfiel dies.
Der weltbekannte Heldentenor Gerhard Siegel hatte 2019 die konzertante Aufführung von Richard Wagners „Walküre“ mit „Siegel & Friends“ in der Kongresshalle organisiert, der Erlös (etwa 45.000 Euro) ist für die Eröffnung im neuen Augsburger Staatstheater am Kennedyplatz bestimmt.
Noch wird von den meisten Spendern von keiner Spenden-Affäre im Zusammenhang mit der Theater-Sanierung und dem Haus der Stifter gesprochen. Doch wünscht man sich vonseiten der Spender endlich Nachrichten, wie es nun weitergehen wird mit dem Projekt „Staatstheater Augsburg“.
Es herrscht Stille, zumindest in der Kommunikation mit den Spendern.
Gastautor: Arno Loeb (auch Recherche)
Inzwischen ist es still um die Marketing-Expertin geworden. Auf ihrer Facebook-Seite ist sie allerdings mit vielen Postings überaus präsent.
Vergessen ist auch nicht ihre Idee vom illegalen Graffiti-Blümchen als schickes Logo für Augsburg. "Was uns allen an diesem Blümchen gefallen hat, war der Tabu-Bruch, den wir damit begangen haben, nämlich dass wir etwas toll und schick fanden, was im Prinzip in einem rechtswidrigen Raum entstanden ist", äußerte sie damals mutig. Augsburgs Ex-OB Kurt Gribl missfiel dies.
Der weltbekannte Heldentenor Gerhard Siegel hatte 2019 die konzertante Aufführung von Richard Wagners „Walküre“ mit „Siegel & Friends“ in der Kongresshalle organisiert, der Erlös (etwa 45.000 Euro) ist für die Eröffnung im neuen Augsburger Staatstheater am Kennedyplatz bestimmt.
Noch wird von den meisten Spendern von keiner Spenden-Affäre im Zusammenhang mit der Theater-Sanierung und dem Haus der Stifter gesprochen. Doch wünscht man sich vonseiten der Spender endlich Nachrichten, wie es nun weitergehen wird mit dem Projekt „Staatstheater Augsburg“.
Es herrscht Stille, zumindest in der Kommunikation mit den Spendern.
Gastautor: Arno Loeb (auch Recherche)
Antwort der Stadt Augsburg:
"Gedacht ist an Patenschaften"
Zu unserem Bericht über die Theater-Spenden:
Auf Ihre Anfrage vom 3. November 2020 zum Thema „Spende für Theatersanierung“, können wir Ihnen Folgendes antworten
Die Stadt Augsburg hat die Erfahrung gemacht, dass Spenderinnen und Spender zunächst ganz allgemein an der Unterstützung der Theatersanierung interessiert sind. Um diese Interessen zu bündeln, wurde 2016 die Stiftung Theater Augsburg eingerichtet. Eingehende Spenden werden hier gesammelt.
Der von Ihnen angesprochene Katalog soll konkrete Einzelprojekte zur Unterstützung der Theatersanierung anbieten. Gedacht ist dabei z.B. an Patenschaften über Plätze oder Räume. Solche Angebote können aber nur zusammen mit den Planern und in Abstimmung mit dem jeweiligen Planungsfortschritt gemacht werden. Derzeit beschäftigen sich die Planer noch nicht mit der detaillierten Konkretisierung des Innenausbaus des Theaters in beiden Bauabschnitten. Erst im Zusammenhang damit wird der weiterhin angedachte Katalog
auch sinnvoll. Wir verfolgen die Idee eines solchen Katalogs selbstverständlich weiter. Dieser lässt sich, wie erläutert, nur zusammen mit den Planern und entsprechend dem Baufortschritt realisieren.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Rosenkranz M.A.
Abteilungsleitung Presse & Kommunikation
Pressesprecherin der Stadt Augsburg
Auf Ihre Anfrage vom 3. November 2020 zum Thema „Spende für Theatersanierung“, können wir Ihnen Folgendes antworten
Die Stadt Augsburg hat die Erfahrung gemacht, dass Spenderinnen und Spender zunächst ganz allgemein an der Unterstützung der Theatersanierung interessiert sind. Um diese Interessen zu bündeln, wurde 2016 die Stiftung Theater Augsburg eingerichtet. Eingehende Spenden werden hier gesammelt.
Der von Ihnen angesprochene Katalog soll konkrete Einzelprojekte zur Unterstützung der Theatersanierung anbieten. Gedacht ist dabei z.B. an Patenschaften über Plätze oder Räume. Solche Angebote können aber nur zusammen mit den Planern und in Abstimmung mit dem jeweiligen Planungsfortschritt gemacht werden. Derzeit beschäftigen sich die Planer noch nicht mit der detaillierten Konkretisierung des Innenausbaus des Theaters in beiden Bauabschnitten. Erst im Zusammenhang damit wird der weiterhin angedachte Katalog
auch sinnvoll. Wir verfolgen die Idee eines solchen Katalogs selbstverständlich weiter. Dieser lässt sich, wie erläutert, nur zusammen mit den Planern und entsprechend dem Baufortschritt realisieren.
Mit freundlichen Grüßen
Elisabeth Rosenkranz M.A.
Abteilungsleitung Presse & Kommunikation
Pressesprecherin der Stadt Augsburg
AL
Kommentare
Kommentar veröffentlichen