Ecker meckert: Ohne Zelt mehr Geld für Augsburgs Künstler!


Das klang doch mal ganz gut: Augsburgs Stadtregierung aus CSU und Grünen wollten ihr großes Herz für die Not leidenden Künstler unserer schönen Brecht-Stadt beweisen. Sie planten und versprachen einen Kulturwinter am Gaswerk. Das war im Oktober 2020, jetzt haben wir den 18.12.2020 und Corona hält die Künstler weiter im Würgegriff. Was ist nun mit dem Augsburger Kulturwinter und dem dazugehörigen Zelt auf dem Gaswerkgelände im Stadtteil Oberhausen los?

Wie herrlich wohltuend klang dieses Versprechen von Verena von Mutius-Bartholy, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/GRÜNEN in den Ohren der Künstler: „Kulturveranstaltungen finden zwar statt, aber es gibt deutlich weniger und sie sind für die Veranstaltende nicht rentabel. Dafür braucht es ein entsprechendes Alternativangebot. Zudem hat man in den letzten Monaten gemerkt, wie wichtig Kultur für die Bevölkerung ist. Den Augsburgern und Augsburgerinnen verlangt es nach Kultur! Dabei hat natürlich trotzdem der Gesundheitsschutz oberste Priorität, weshalb es auch nur mit einem entsprechenden Hygienekonzept geht.“

Die Oberbürgermeisterin Eva Weber und ihre Augsburger CSU verkündeten im vergangenen Oktober großspurig: "Nach dem „Sommer in der Stadt“ planen wir nun den „Kulturwinter“ auf dem Gaswerk. Wir wollen dort eine Spielstätte für 150-200 Besuchende schaffen, mit einem durch das Kulturamt neutral kuratiertem Programm für eine breite Vielfalt von Kulturschaffenden, einem begleitenden Kreativmarkt und der Einhaltung aller Hygienevorschriften. Klar, wir sind abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie. Aber hey, Kopf in den Sand stecken gilt nicht. Bleiben wir optimistisch! — mit Jürgen Enninger."



Was ist aus dem Kulturwinter geworden? Ich höre davon schon länger nichts mehr? Wird es eine jämmerliche Nullnummer? Der Beweis, dass Künstler den Augsburger Politikern nichts glauben können? 

Wir können ja zum Trost Frau Oberbürgermeister Weber zuhören, wenn sie aus dem Märchen von den Bremer Stadtmusikanten vorliest. "Es weht kein guter Wind", ist von ihr zu hören. 

Übrigens hat Bremen für seine Künstler Mittel in Höhe von 2,9 Mio € bereit gestellt.

Eva Weber liest ein Märchen im Rathaus vor.


Mein Vorschlag: Dieses Zelt hätte mit den anderen Kosten für einen ordentlichen Kulturwinter im Augsburger Gaswerk sicherlich 100.000 Euro und mehr gekostet. Liebe Stadtregierung, lieber Kulturreferent, nehmt dieses übrige Geld und steckt es lieber in Projekte, mit denen Augsburgs Corona-gebeutelte Künstler wenigstens ein bisschen Honorar bekommen können. 

Ich denke dabei an tolle Projekte und Aktionen wie "24xKultur" Rechts der Wertach, "Gasiusworx" im Gaswerk und an "Home Edition" in der Kresslesmühle.

Aber vielleicht sollten die Augsburger Künstler es auch so machen wie die vier Tiere im Märchen, der Esel, der Hund, die Katze und der Hahn, die entsorgt oder geschlachtet werden sollten. Sie eroberten sich das Haus der Räuber, wo es ihnen dann gut ging!

Kommentar von Martin Ecker

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