Finkbeiners Plant for the Planet: Dubiose Baumpflanzaktionen?

 


Es ist schon eine Weile her, dass sich auch einige Augsburger Medien bewundernd mit Felix Finkbeiner beschäftigten, der mit seiner Organisation "Plant for the Planet" (PftP)  nicht nur Millionen, sondern angeblich gar Milliarden Bäume pflanzen ließ, um das Klima zu verbessern. Er soll aus Augsburg kommen und in Gersthofen auf die Schule gegangen sein, wenn es nach Augsburger Medien geht. Woanders steht, dass Felix Finkbeiner in den oberbayerischen Orten Pähl und Uffing am Staffelsee aufgewachsen ist.

Jetzt ist in einem großen Bericht der Wochenzeitschrift "Die Zeit", vom 17.12.2020, unter der Überschrift "Märchenwald" nachzulesen, dass diese massenhaften Baumpflanzungen irgendwie eine ziemlich dubiose Angelegenheit sind. Der Bayerische Rundfunk berichtete sofort über die Vorwürfe gegen Finkbeiner. 

Die Organisation PftP soll hauptsächlich von Frithjof Finkbeiner (Unternehmer und Club of Rome-Mitglied), dem Vater von Felix aus dem Hintergrund gesteuert werden, wird behauptet. Nach einer Insolvenz seiner Firma und hohenSchulden habe er sich auf den Umweltschutz gestürzt. Mit seinem Sohn als Aushängeschild. Dieser studierte in London. Wikipedia informiert: "im Fach Internationale Beziehungen schloss er mit einem Bachelor an der School of Oriental and African Studies der Universität London ab. Seit September 2018 promoviert er im Department für Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich."

Die Spenden-Bäume werden weit weg von Deutschland, mit Millionen-Euro-Spenden, in Mexiko, auf der Yucatan-Halbinsel angepflanzt, wo es aber schon genügend Wald geben soll.

Finkbeiner: "Wir haben den Journalisten korrekt mitgeteilt, dass wir seit knapp 20 Jahren ein Familienunternehmen im mexikanischen Bundesland Quintana Roo im Bereich nachhaltige Stadtentwicklung betreiben. Dies wurde nie verheimlicht. Dieses Unternehmen ist jedoch in einem anderen Bundesland tätig und hat nichts mit Wald, Bäumen oder Holz zu tun." 

Um Zweifel an Gewinninteressen seiner Familie bei "Plant for the Planet" zu zerstreuen lässt er noch wissen: "Immer schon hat Plant-for-the-Planet transparent gesagt, dass es sinnvoll sein kann, einzelne Bäume selektiv zu fällen, damit andere, stärkere Bäume sich besser entfalten können. Das ist eine ganz normale Praxis. Es gibt aber heute keine Planung, Bäume zur Holzgewinnung zu fällen. Vor allem hat und wird Plant-for-the-Planet niemals eine Holzplantage anlegen."


Felix Finkbeiner, Sprecher des Vorstands der "Plant-for-the-Planet Foundation", der betont, dass er und seine Familie, auch seine Mutter Karoline (Texstilingenieurin) ist beteiligt, ehrenamtlich für ihre Organisation arbeiten, verteidigt sich gegen die Vorwürfe mit einem offenen Brief

"Viele von Ihnen und euch haben den Artikel in der ZEIT gelesen, der am 16. Dezember über Plant-for-the-Planet erschienen ist. Dieser Artikel trifft uns als Stiftung und mich persönlich als Gründer sehr, weil er ein völliges Zerrbild zeichnet, Sachverhalte falsch darstellt und mit Vermutungen und Unterstellungen arbeitet.

Wir sind als Plant-for-the-Planet gewohnt, viele Fragen von Medienvertretern zu uns, den Projekten und den Pflanzgebieten zu bekommen. Diese Fragen beantworten wir immer, da wir seit Gründungsbeginn transparent arbeiten und wissen, wie wichtig das Vertrauen in unser Tun ist.

Da wir seit Gründung sehr viel Wert auf Transparenz legen und wir nicht die Möglichkeit haben, einfach in einer großen Zeitung die Tatsachen korrekt darzustellen, wende ich mich direkt an Sie und euch, damit Sie sich und ihr euch ein Bild machen können/könnt.

Bevor ich auf die Entstehung des Artikels und einige dort genannte Punkte eingehe, möchte ich eines deutlich zu Beginn sagen: Alle von uns genannten Zahlen zu den gepflanzten Bäumen sind korrekt. Für jede Pflanzung gibt es Protokolle, die nachprüfbar sind. Wir arbeiten vor Ort mit Expert*innen zusammen, die sicherstellen, dass diese Pflanzungen ökologisch sinnvoll sind. Wir agieren nicht ideologisch, sondern auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse."

Screenshot BR-Seite.

Als Felix Finkbeiner von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier 2018 das Bundesverdienstkreuz verliehen bekam, ließ er verlauten: Mit der Organisation Plant for the Planet will er nun weltweit bis zum Jahr 2020 eine Billion Bäume pflanzen.

Nach der Berichterstattung von "Bayerischer Rundfunk" und "Die Zeit" ist natürlich das Vertrauen das Unternehmen "Plant for the Planet" der Finksteiner-Familie leicht angekratzt.

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