Wirtschafsreferent Hübschle: Je ärmer, desto chancenreicher?

 

In einem Gespräch mit dem Internet-Portal B4B Wirtschaftsleben Schwaben versucht der Augsburger Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle unseren schwer geforderten Augsburger Geschäftsleuten ein wenig Hoffnung für die nächsten Wochen und Monate zu geben.

"Nach wie vor haben wir hier einen aufstrebenden Wirtschaftsstandort, und Augsburg bleibt eine Chancenregion mit sehr guter Entwicklung. Wichtig ist, dass wir das Beste aus der Situation machen und die Stadt wirtschaftlich auch oder gerade jetzt nach vorne bringen - egal unter welchen Umständen."

Kritik dazu: Chancenregion ist nur eine Umschreibung für Bayerns ärmste Stadt, hoher Gewerbesteuer und riesig verschuldet.  

"Wir haben uns die letzten Monate viel damit beschäftigt, uns an die neue Situation anzupassen, die Bedarfe der Unternehmen vor Ort abzufragen und neue Konzepte aufzusetzen. Manches war in 2020 möglich, was zuvor kaum umsetzbar war. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können wir 2021 in die Umsetzung von einigen Projekten gehen."

Kritik dazu: Davon war bisher nicht viel zu merken.

Wie bringt uns Hübschle aus dem Armuts- und Schuldenloch?


"Ein großes Ziel ist es, schon vorhandene Zukunftsfelder des Produktionsstandorts Augsburg weiterzuentwickeln. Es geht darum, Gewohntes neu zu denken, innovativer und kreativer zu werden, damit Arbeitsplätze auch langfristig erhalten werden. 2021 werden Schwerpunkte in den Bereichen neue Materialien, neue Produktionstechnologie, Künstlicher Intelligenz und adaptive Produktion gesetzt. Und wir wollen die Zukunftsfelder Gesundheitswirtschaft und als Querschnittsthema Smart City wieder verstärkt angehen. Auch uns hat die Pandemie ausgebremst."

Kritik dazu: Große Betriebe haben sich aus Augsburg verabschiedet. Viele leere Versprechungen. Smart City ist in Augsburg bisher eine Fehlanzeige.

"Wir haben auch gesehen, dass sich die Innenstadt teilweise mit neuen Herausforderungen oder anderen Schwerpunkten konfrontiert sieht. Natürlich bleibt ein wichtiges Ziel für 2021, die Frequenz in der Innenstadt nach dem harten Lockdown wieder sukzessive zu erhöhen und neue Konzepte unter Berücksichtigung der bestehenden Maßgaben zu entwickeln."

Kritik dazu: Wer nicht mal bauliche Probleme wie beim Perlachturm, Fuggerstraße, Römermuseum, Staatstheater oder der Grottenau lösen kann,  dem traut man nicht viel zu.

"Dazu werden in den Themenfeldern stationärer bzw. hybrider Einzelhandel weitere Convenience-Angebote für die Besucher der Innenstadt, z.B. im Bereich der Zustellung von Einkäufen, angestoßen bzw. vorgedachte Konzepte weiter ausgerollt."

Kritik dazu: Schöne Worte, aber nicht viel dahinter.

"Einzelne Händler kämpfen um ihre Existenz bzw. mussten bereits aufgeben. Neben speziellen Wirtschaftshilfen wie zum Beispiel Stundung von Gebühren und Mieten werden Unterstützungsangebote der City Logistik erarbeitet, wohl wissend, dass dies bei Lebensmitteln nicht ganz einfach ist. Und wir haben natürlich auch altbewährte Formate wie Plärrer und Dult im Blick, die 2021 gegebenenfalls erneut angepasst werden müssen."

Kritik dazu: Von der wirklich schlimm betroffenen Gastronomie kein Wort.


Osram in Penang, Malaysia, nicht in Augsburg.

 


"Gerade weil die vergangenen Monate für uns alle belastend waren, blicke ich optimistisch auf die kommenden Monate. Persönlich freue ich mich am meisten darauf, jetzt Themen und Projekte anzugehen, die unter Corona-Bedingungen zurückgestellt werden mussten."

Kritik dazu:  Welche Themen, welche Projekte? Wir vermissen konkrete Angaben. Das war bisher nicht sehr berühmt, ein paar bunte Regenschirme sind schlicht Humbug.

"Wir haben beispielsweise bereits gemeinsam mit der Regio Tourismus Aktivitäten für den Tourismus und das Tagungswesen geplant, insbesondere zum neuen und sehr spannenden Thema „Wasser“. Auch im Bereich Innovation sind Veranstaltungen und Kongresse nur sehr schwer verzichtbar."

Kritik dazu: Der Bereich "Wasser" ist in Augsburg bisher ein katastrophaler Flop. Geprägt von Lust- und Ideenlosigkeit.


Martin Ecker

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Das gesamte Interview mit Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle bei B4B ist hier zu lesen.


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