Neue Gastro-Attraktion am Lech: "Floßlände" mit Südtiroler Spezialitäten und Treppe bis in den Fluss

Freuen sich auf die neue "Floßlände": Wirt Stefan "Bob" Meitinger, Stadtrat Gregor Lang, Brauerei-chef Freiherr von Beck-Peccoz und Stadträtin Sieglinde Wiesniewski. 

Geplant war die neue Gaststätte "Floßlände" am Lechhauser Lechufer, gegenüber der Augsburger Hauptfeuerwache, schon lange. Aber es ging seit vielen Jahren nicht richtig vorwärts mit dieser Idee für einen gastronomischen Hotspot im Flößerpark zwischen der Ulrichs-Brücke und den Schrebergärten an der Radetzkystraße. Der erste Bauabschnitt des Projekts Flößerpark wurde schon im Jahr 2013 begonnen. 

Am auffälligsten sind im Flößerpark bis jetzt die blauen Zementstühle im Sand über dem Ufer, die ein gewisses Beach-Feeling, umrahmt von Graffiti-Wänden, Basketballplatz, Kletterwand und Kinderspielplatz zwischen vielen Bäumen, Bänken und Büschen ausstrahlen sollen. Dazu bringt ein Wasserspielplatz eine neue Leichtigkeit in diese Gegend, von der aus der Blick auf den Lech mit seinen grünlichen Wellen und Kiesbänken schweifen kann. 

Jetzt soll es ganz schnell gehen, verkündete Freiherr Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, der die Brauerei Kühbach leitet. "Die Eröffnung des Lokals am Lechufer soll möglichst schon im Juni dieses Jahres sein", hofft er trotz Corona-Probleme. Als Betreiber der neuen "Floßlände", präsentiert er der Öffentlichkeit den Wirt: Stefan"Bob" Meitinger! Wurde zuerst ein Gasthaus im Lechwasser geplant, wurde es inzwischen von den Architekten Denzinger & Partner als zweigeschossiges Wirtshaus aus Holz mit Terrasse auf die Uferkante gesetzt. Die breiten Treppenstufen zum Lech hinunter sind ideal geeignet um sich hinzudrapieren und in lockerer Atmosphäre die Genüsse aus Zapfhahn und Küche der neuen "Floßlände" zu genießen.

"Durch die gastronomische Nutzung sollen besonders die Aufenthaltsqualität und soziale Kontrolle in der Grünanlage gestärkt werden. Eine hochwertige architektonische Gestaltung und ein ansprechendes gastronomisches Konzept sind feste Bestandteile des Projekts", lässt uns die Stadt Augsburg dazu wissen.

Inzwischen darf Gastro-Unternehmer Meitinger zu Augsburgs bekanntesten und erfolgreichsten Gastronomen gezählt werden. "Ich werde in der Floßlände nicht mein normales Bob's-Konzept mit Pizza und Burger und Rocksound durchziehen, sondern ein Gasthaus mit Südtiroler Spezialitäten für sämtliche Bevölkerungs-Schichten ganzjährig betreiben", versprach er den beiden Stadträten Sieglinde Wiesniewski und Gregor Lang, die sich bei ihm nach dem Gastro-Projekt erkundigten, das den Flößerpark am Lechhauser Ufer stark aufwertet. Servieren will Meitinger mit seinem Team seinen "Floßlände"-Gästen leckere Speisen wie Schüttelbrot, Vinschgerl, Kaminwurzen, Schinkenspeck, Schlutzkrapfen, Apfelstrudel, Kalterersee-Weine, Bergkäse aus Toblach und Grappa aus Eppan.

Die beiden Stadträte Wiesniewski und Lang wollen in der neuen Floßlände auch einen Ort für Kultur bekommen, was sich der Brauerei-Chef und Wirt Meitinger durchaus mit Lesungen und Musik vorstellen können, wozu auch lärmisolierende Maßnahmen getätigt werden. 

Floß an der Lechbrücke nach Lechhausen.

Es gab ja in Lechhausen, fast an gleicher Stelle, in der Ladenzeile der Radetzkystraße, dort wo sich heute ein Ofengeschäft befindet, schon mal ein Lokal mit diesem Namen, das wahrscheinlich in den 1980ern geschlossen wurde. Dieses ehemalige Gasthaus war noch ein Überbleibsel aus der alten Zeit in der noch Flößer die Baumstämme, oft beladen mit Steinen, Kalk, Gips, Baumwolle und Wein, von den Alpen an den Industriestandort Augsburg bis 1914 auf dem reißenden Lech transportierten. 

Eine Anlegestelle, Floßlände damals genannt, für die Flößer gab es auch am Lechhauser Ufer, das damals noch bayerisch war. Wenn die Flöße abgeladen, die Baumstämme auseinandergebaut und abgeliefert waren, gönnten sich die durstigen und hungrigen Flößer nach der harten Arbeit eine kräftige Brotzeit mit viel Bier im nahen Gasthaus, das eben den Namen "Floßlände" hatte.  Da blieb es nicht aus, dass mit dem ausgezahlten Lohn dann noch tüchtig mit Musik und Tanz gefeiert wurde. Die bronzene Figur eines Flößers mit Axt auf der Schulter, gestaltet vom Augsburger Künstler Fritz Koelle, die an der Neuburger Straße, Ecke Quellenstraße posiert, erinnert an die starken Männer auf den schwimmenden Baumstämmen im Lech.

Architekten-Skizze für die neue "Floßlände".
(abhd architekten denzinger und partner mbB) 

Als der Bauerei-Chef aus Kühbach und Wirt Meitinger erfahren hatten, dass die Gelder der Stadt Augsburg mit einer Summe von rund 600.000 Euro für die Gestaltung des Parks wieder gestrichen worden waren, erklärte Umberto Freiherr von Beck-Peccoz, dass "wir auf jeden Fall das Lokal weiter bauen, und erst mal mit einer provisorischen Parkgestaltung um das Lokal herum leben, was ja auch seinen Reiz haben kann." Die "Floßlände" ist auf jeden Fall leicht zu erreichen, so wird versichert, und auch Parkplätze sind für die Gäste an der Radetzkystraße zu finden. 

Die beiden Stadträte Sieglinde Wiesnieswski und Gregor Lang waren sich nach einem längeren Gespräch mit dem Freiherrn und Meitinger einig: "Das wird eine echte Attraktion an unserem Lech und wir sind sicher, dass sich die Bürger darauf schon mächtig freuen!"

Besprechung des "Floßlände"-Plans mit Betreibern und Stadträten in Meitingers Büro.

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