Florian Freund: Augsburger Stadtspitze hat keinen Plan zur Corona-Bekämpfung!

Florian Freund von der SPD: "Rein in die Kartoffeln - raus aus die Kartoffeln."


Florian Freund, der in Augsburg die SPD-Fraktion im Rathaus führt, äußert sich kritisch zur Arbeitsweise der Augsburger Stadtspitze im Corona-Chaos, wozu auch die zu frühen Impfungen einiger Personen gehört: 

Unsere Kritik ist, dass die Stadtspitze unvorbereitet ist und Fehler mehrmals macht und Hinweise auf Probleme abmeiert.

Eine kleine Chronologie:
1. Zu Beginn der zweiten Welle hat die Fraktion Bürgerliche Mitte angefragt, ob der Einsatz von Bundeswehr und Polizei bei der Nachverfolgung vorgesehen sei, weil absehbar sei, dass es zu Engpässen kam.
Antwort Eva Weber und Reiner Erben (sinngemäß): Das seien dumme Fragen, die Stadt sei hervorragend aufgestellt. Ein paar Wochen später (die Nachverfolgung lief längst aus dem Ruder) holte die Stadt sich schließlich Verstärkung.

2. zu Beginn der zweiten Welle fragte Sieglinde Wisniewski aus meiner Fraktion nach, ob die Stadt denn über ausreichende Ausstattung, insbesondere Headsets verfüge, weil sie gehört hatte, dass es hier Probleme gebe.
Im zuständigen Allgemeinen Ausschuss wurde Sieglinde daraufhin ausgelacht, wie sie nur solche Fragen stellen könne... als wäre die Stadt zu blöd, entsprechende Hardware zu beschaffen.
Ein paar Tage später stellte sich heraus, dass es eklatante Probleme bei der Nachverfolgung gibt, weil die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beispiel keine Headsets hatte.

3. nachdem die Nachverfolgung in Augsburg nicht gut geklappt hat und wir (anders als die anderen Großstädte in Bayern) Inzidenzen jenseits von Gut und Böse hatten, beließ es die Stadtspitze dabei, die Vorgaben aus München umzusetzen. Eigene Ideen: Fehlanzeige. Dort, wo die Stadt selbst etwas regeln musste erfolgte das nach dem Prinzip „rein in die Kartoffeln - raus aus die Kartoffeln“, z.B. bei der Maskenpflicht an Lech und Wertach.

4. als es zu den Impfungen durch Caritas und AWO kam verfügten die Altenhilfteträger über keinerlei Infos von der Stadt, wie mit übrigen Impfdosen umzugehen ist. Es gab keine Liste, wer die übrigen Impfdosen erhalten soll. Eva Weber und Reiner Erben haben damals keinerlei Verantwortung bei der Stadt gesehen und sich öffentlich moralisch über die Caritas und die AWO erhoben.
Wir haben damals geschwiegen, denn Fehler passieren.
Jetzt: Wochen später stellt sich heraus, dass die Stadt immer noch keinen Plan hat, wie mit freien Kapazitäten umzugehen ist. So kommt es dann, dass ein mobiles Impfteam vom Gesundheitsreferat zu einer Steuerkanzlei geschickt wird, anstatt Erzieher*innen und (Grundschul-) Lehrer*innen zu impfen... oder meinetwegen Müllwerker, Angehörige der Feuerwehr oder der Polizei...

5. apropos Impfung von Lehrerinnen und Erziehern:
Erst auf massiven Druck und nach Anträgen unserer Fraktion (und anderer) kommen Eva Weber und Reiner Erben auf die Idee, zentrale Impftermine für diese Personengruppen anzubieten ... bislang hieß es: die sollen sich halt einen Termin im Impfzentrum geben lassen...
Alles in allem wären wir nach meiner Einschätzung besser durch die Krise gekommen, wenn Eva Weber und Reiner Erben ihre Hausaufgaben gemacht hätte oder wenigstens Fehler nur einmal gemacht hätten.

Der Augsburger Referent Reiner Erben von den Grünen, auch zuständig für die Gesundheit,
lässt sich auf Corona testen.


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