„An der Initiative ,Augsburg impft sich zurück’ beteiligen sich alle großen Fraktionen im Augsburger Stadtrat. Initiiert wurde die Idee von Peter Hummel von der Bürgerlichen Mitte, einem ausgebildeten Rettungssanitäter.“
NAR: Wie bist Du auf die Idee „Augsburg impft sich zurück“ gekommen?
Peter Hummel: Ich habe die Zahlen gesehen, wie viele Menschen sich erst für die Impfung registriert haben. Wenn wir auf diesem Niveau bleiben würden, gäbe es die nächsten zwei Jahre noch keine Öffnungen. Also dachte ich: Da haben wir als Stadträtinnen und Stadträte eine Verantwortung, für die Impfbereitschaft in der Stadtgesellschaft zu werben. Zumal die Situation diese Woche zum Beispiel im Kulturbeirat wirklich dramatisch war, weil die Menschen einfach frustriert sind, dass sie keine Perspektive haben. Die Impfung ist aus meiner Sicht eine solche Perspektive. Wir haben als Bürgerliche Mitte den anderen relevanten Fraktionen im Stadtrat vorgeschlagen, mitzumachen – und da gab es nirgendwo ein Zögern.
NAR: Außer bei der AfD?
Peter Hummel: Wenn ich sage „relevante Fraktionen“, dann ist da die AfD natürlich nicht dabei. Man kann nicht mit Querdenkern, Corona-Leugnern und Impfgegnern eine Pandemie bekämpfen.
NAR: Die Kampagne arbeitet mit Dreiklängen wie „Impfen, feiern, tanzen“, „Impfen, singen, klatschen“ oder „Impfen, spielen, siegen“. Was ist da die Aussage?
Peter Hummel: Natürlich nicht die, dass alle, die geimpft sind, feiern und tanzen. So hat das bislang auch niemand verstanden. Nein, es geht um die Perspektive, dass feiern und tanzen künftig davon abhängt, dass ein Großteil der Leute geimpft ist. Oder ins Theater zu gehen, Sport zu machen und Fußball live zu schauen, Einkaufen, sich mit anderen in einem Biergarten zusammensetzen. Der Weg zurück zur Normalität läuft über die Impfung des allergrößten Teils der Bevölkerung. Bis dahin gilt strikt und für alle: Abstand halten, Maske tragen, keine Treffen. Aber ich sehe Hoffnung am Horizont. Eine Hoffnung, die aufs Mitmachen ganz vieler Menschen angewiesen ist. Und um dieses Mitmachen – an deren Beginn die Registrierung zur Impfung steht – werben wir.
NAR: Gibt es schon Reaktionen?
Peter Hummel: Ganz viele positive Unterstützung, insbesondere von medizinischer Seite und von Verantwortlichen, die sich tagtäglich intensiv mit der Pandemie beschäftigen. Die sagen alle: „Wir müssen die Impfskepsis runterfahren.“ Denn der Nutzen der Impfung überwiegt die Risiken zigfach. Es macht doch keinen Sinn, Chips zu futtern, aber Angst vor einer Impfung zu haben. Die Wahrscheinlichkeit, durch Fettleibigkeit Komplikationen zu bekommen, ist ungleich höher als durch einen Corona-Piks.
NAR: Du bist selber ausgebildeter Rettungssanitäter. Kommt daher das Interesse an medizinischen Themen?
Peter Hummel: Im Rettungsdienst geht es häufig um Leben und Tod. So ist das auch bei der Pandemie – nur ist es da für manche nicht so greifbar. Über 370 Menschen sind in Augsburg bislang an Corona gestorben und viele davon waren vorher völlig gesund. Das sind acht Busse voller Menschen, Junge und Alte, ganz gemischt. Im Rettungsdienst kämpft man um jedes Leben – insofern ist 370 für mich eine extrem hohe, nein: viel zu hohe Zahl.
Hier mehr Information.
Weitere Motive folgen. |
- - -
Unser Interview mit Peter Hummel
"Ich sehe Hoffnung am Horizont"
NAR: Wie bist Du auf die Idee „Augsburg impft sich zurück“ gekommen?
Peter Hummel: Ich habe die Zahlen gesehen, wie viele Menschen sich erst für die Impfung registriert haben. Wenn wir auf diesem Niveau bleiben würden, gäbe es die nächsten zwei Jahre noch keine Öffnungen. Also dachte ich: Da haben wir als Stadträtinnen und Stadträte eine Verantwortung, für die Impfbereitschaft in der Stadtgesellschaft zu werben. Zumal die Situation diese Woche zum Beispiel im Kulturbeirat wirklich dramatisch war, weil die Menschen einfach frustriert sind, dass sie keine Perspektive haben. Die Impfung ist aus meiner Sicht eine solche Perspektive. Wir haben als Bürgerliche Mitte den anderen relevanten Fraktionen im Stadtrat vorgeschlagen, mitzumachen – und da gab es nirgendwo ein Zögern.
NAR: Außer bei der AfD?
Peter Hummel: Wenn ich sage „relevante Fraktionen“, dann ist da die AfD natürlich nicht dabei. Man kann nicht mit Querdenkern, Corona-Leugnern und Impfgegnern eine Pandemie bekämpfen.
NAR: Die Kampagne arbeitet mit Dreiklängen wie „Impfen, feiern, tanzen“, „Impfen, singen, klatschen“ oder „Impfen, spielen, siegen“. Was ist da die Aussage?
Peter Hummel: Natürlich nicht die, dass alle, die geimpft sind, feiern und tanzen. So hat das bislang auch niemand verstanden. Nein, es geht um die Perspektive, dass feiern und tanzen künftig davon abhängt, dass ein Großteil der Leute geimpft ist. Oder ins Theater zu gehen, Sport zu machen und Fußball live zu schauen, Einkaufen, sich mit anderen in einem Biergarten zusammensetzen. Der Weg zurück zur Normalität läuft über die Impfung des allergrößten Teils der Bevölkerung. Bis dahin gilt strikt und für alle: Abstand halten, Maske tragen, keine Treffen. Aber ich sehe Hoffnung am Horizont. Eine Hoffnung, die aufs Mitmachen ganz vieler Menschen angewiesen ist. Und um dieses Mitmachen – an deren Beginn die Registrierung zur Impfung steht – werben wir.
NAR: Gibt es schon Reaktionen?
Peter Hummel: Ganz viele positive Unterstützung, insbesondere von medizinischer Seite und von Verantwortlichen, die sich tagtäglich intensiv mit der Pandemie beschäftigen. Die sagen alle: „Wir müssen die Impfskepsis runterfahren.“ Denn der Nutzen der Impfung überwiegt die Risiken zigfach. Es macht doch keinen Sinn, Chips zu futtern, aber Angst vor einer Impfung zu haben. Die Wahrscheinlichkeit, durch Fettleibigkeit Komplikationen zu bekommen, ist ungleich höher als durch einen Corona-Piks.
NAR: Du bist selber ausgebildeter Rettungssanitäter. Kommt daher das Interesse an medizinischen Themen?
Peter Hummel: Im Rettungsdienst geht es häufig um Leben und Tod. So ist das auch bei der Pandemie – nur ist es da für manche nicht so greifbar. Über 370 Menschen sind in Augsburg bislang an Corona gestorben und viele davon waren vorher völlig gesund. Das sind acht Busse voller Menschen, Junge und Alte, ganz gemischt. Im Rettungsdienst kämpft man um jedes Leben – insofern ist 370 für mich eine extrem hohe, nein: viel zu hohe Zahl.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen