Webers Luca-App wird in Frage gestellt!

Die Luca-App wurde von Augsburgs-OB Eva Weber als große Hoffnung gegen die Corona-Katastrophe präsentiert. Jetzt stellt sich heraus, sie hat Fehler. Wird diese teure Anti-Corona-App bald gelöscht?




Twitter-Trolle zeigten, dass das Funktionsprinzip der Luca-App fehleranfällig ist, wenn sich genug Menschen in den sozialen Medien zusammentun.

Zudem Kritiker befürchten Experten, dass mit der Luca-App die Überlastung der Gesundheitsämter zunehmen wird. Werden die Gesundheitsämter künftig mit unzähligen digitalen Kontaktlisten überflutet? Ganz davon abgesehen, dass sie nicht von allen zum Laufen gebracht wird.

Dazu kommt, dass sich viele Konkurrenten von Luca von der Politik hintergangen fühlen. Kern der Kritik ist, dass es kein offenes Ausschreibungsverfahren seitens der Bundesländer gab, wie "Zeit Online" recherchiert hat.


Der Moderator und Satiriker Jan Böhmermann hat in der Nacht zu Mittwoch über die Luca-App von Berlin aus im Osnabrücker Zoo eingecheckt, um so die Schwächen der App aufzuzeigen. Etliche weitere Nutzer folgten offenbar seinem Beispiel.


OB Eva Weber schon in Büßerkleidung?


OB Eva Weber und ihr Medien-Team verkündeten über die Internetseite der Stadt Augsburg hoffnungsvoll: 

"Bereits seit mehreren Wochen steht die Stadt Augsburg mit den Entwicklern der App in Kontakt, um die Übermittlung der Daten von Kontaktpersonen über eine verschlüsselte, datensichere Schnittstelle zum Gesundheitsamt der Stadt Augsburg zu ermöglichen.

Luca funktioniert ganz einfach

Bei „Luca“ handelt es sich um eine App für Smartphones mit der sich Nutzerinnen und Nutzer in Geschäften, Lokalen und Freizeiteinrichtungen digital registrieren können. Dies ist auch für Treffen im privaten Bereich möglich, Nutzende können mithilfe der App ein Treffen organisieren und mit einem QR-Code versehen, sodass Teilnehmerinnen und Teilnehmer an diesem Treffen ebenfalls einchecken können. Mithilfe der App wird eine persönliche Kontakt- und Besuchshistorie erstellt. Auch Bürgerinnen und Bürger ohne Smartphone können Luca nutzen. Dies geschieht über einen Schlüsselanhänger mit einem QR-Code, der es auch ohne Smartphone erlaubt, sich zu registrieren.

Die Stadt Augsburg hat die Schlüsselanhänger bereits bestellt. Diese werden über die städtischen Bürgerbüros und weitere Einrichtungen kostenlos bereitgestellt, sobald sie geliefert wurden. Hierzu werden wir gesondert informieren.

Bei Coronainfektion werden Daten verschlüsselt übertragen

Im Fall einer Infektion mit dem Coronavirus können die Kontaktinformationen derer, die gleichzeitig in einem Geschäft, in einem Lokal, in einer Freizeiteinrichtung oder in einem privaten Treffen anwesend waren, sicher an das Gesundheitsamt weitergeleitet werden. Bei denjenigen, die „Luca“ über einen Schlüsselanhänger nutzen, wird das Gesundheitsamt die persönliche Seriennummer abfragen und kann dadurch die Daten entschlüsseln.

IHK und HWK bieten Online-Schulungen für Gewerbetreibende an

Für die Funktionalität von „Luca“ App ist maßgeblich, dass sowohl viele Menschen das Angebot nutzen, als auch, dass diese zusätzliche Möglichkeit zur Registrierung in vielen Geschäften, Lokalen und Freizeiteinrichtungen eingeführt wird. Die IHK Schwaben wird in Kooperation mit der HWK für Schwaben daher Online-Schulungen zur Nutzung anbieten und hierzu Kontakt mit ihren Mitgliedern aufnehmen. Die Nutzung der App ist freiwillig und kostenfrei.


OB Weber: „Kreative Lösungen sind gefragt“

Die Inzidenz in der Stadt Augsburg liegt aktuell bei 113,6 (Quelle: Robert-Koch-Institut). Damit gelten ab heute, 24. März, verschärfte Schutzmaßnahmen für die von Bund und Ländern vereinbarte „Notbremse“. „Mir ist wichtig, dass wir trotz erneutem Lockdown kreative Lösungen suchen und finden, wie Öffnungen funktionieren können“, so Oberbürgermeisterin Eva Weber. „Mit „Luca“ haben wir eine wichtige Voraussetzung für Öffnungen geschaffen und ich lade alle Augsburgerinnen und Augsburger ein, sie als App oder Schlüsselanhänger zu nutzen!" (pm/grr)



 

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