Flaschenkontrollen in Augsburg: Sind wir schon eine Überwachungsstadt?

Können die Menschen in Augsburg noch der CSU-OB-Frau Eva Weber vertrauen,
wenn es um die Kontrollen in der Maximilianstraße geht? Hat sie noch die Kontrolle
über ihre Ordnungskräfte, oder wird sie von panischer Angst getrieben?

Riesenaufregung um übertriebene Flaschenkontrollen in der Augsburger Maximilianstraße. Nach einem Jugendkrawall in der Maximilianstraße, rund um den Herkulesbrunnen, mit großem Polizeieinsatz, werden die Passanten in der Maximilianstraße kontrolliert, ob sie Glasflaschen mit sich tragen. Auch in die Einkaufstaschen von harmlosen Bürgern wird dabei geschaut. 

Inzwischen ärgern sich schon einige Augsbürger über die "schwer übertriebenen Kontrollen".  Dazu gehören nicht nur eine Kinderbuch-Autorin, die eben mal im Supermarkt fürs Essen Öl in der Glasflasche einkaufte, sondern auch eine Journalistin, die mitten im Regen aufgehalten wurde zur Kontrolle, obwohl kein weiterer Mensch außer zwei Ordnungskräfte anwesend waren.  

Als diese beiden kontrollierten Frauen ihren Eindruck von den "unverhältnismäßigen Kontroll-Maßnahmen" in den sozialen Medien berichteten, brach ein Sturm der Empörung los, der bis zum Wort von der "Polizeistadt" reicht. Und viele andere berichteten nun von den übertriebenen Flaschenkontrollen. Selbst Kinder scheinen übertriebenen Kontrollen ausgesetzt zu sein.

Wir veröffentlichen hier einige mehr oder weniger empörte Stimmen zu den aktuellen Kontrollen in der Maximilianstraße:

"Ja, Stadt Augsburg, dass nach der sogenannten Krawallnacht letztes Wochenende in der Innenstadt etwas unternommen werden muss, ist schon klar. Aber bitte, Polizei, Verhältnismäßigkeit wahren. Wenn ich gestern um 18:30 Uhr aus dem Supermarkt komme mit meinem Wochenendeinkauf und einige Meter weiter die Polizei meine Einkaufstasche durchsucht und dabei auch eine Flasche Wein entdeckt und mir deswegen mein normaler Weg nach Hause verwehrt wird, dann frage ich mich schon nach der Verhältnismäßigkeit der Aktion.
Gut, ich rabiate Bürgerin, in deren Einkaufstasche sich außerdem hochgefährliches Obst,Gemüse und eine brandgefährliche Schachtel Eier befanden, muss dann aus Sicherheitsgründen den anderen Weg in die andere Richtung nach Hause nehmen. Schon klar, Leute!"

"Das ist nicht nur unverhältnismäßig und ohne Augenmaß, das ist reine Willkür! Rechtsstaat bedeutet den Schutz des Bürgers vor dem Staat. Und es ist eher anzuzweifeln, ob eine läppische städtische Anordnung Dir verbieten normale Einkaufswege zurückzulegen. Demnächst einfach den deutschen Untertanengeist in der Einkaufstasche lassen und einfach weiterlaufen…"

"Was machen bitte die Leute, die in der Innenstadt wohnen und ne Flasche Sprudel oder Wein oder Olivenöl kaufen wollen? So nach der Arbeit."

"Das ist dasselbe wie bei den Sommernächten. Da haben sie Leuten sogar Gurkengläser abgenommen. Da hilft nur entweder in die andere Richtung zum Einkaufen gehen oder früher, so dass die 18 Uhr Grenze nicht erreicht wird. Dass das jetzt dauerhaft so weitergehen soll, kann ich mir auch nicht vorstellen. Mal sehen, was die Arbeitsgruppe, die die OBin zusammenstellt, erarbeitet."

"Bei allem Verständnis für diese Aktion gegen einen überschaubaren Haufen von Arschlöchern, für die wir alle jetzt büßen müssen, frage ich mich, ob das überhaupt rechtlich einwandfrei ist?! Sind wir hier in Belarus?"

"Das Polizeiaufgebot in der Maximilianstraße ist auf jeden Fall ziemlich extrem. Irgendwie hat man schon das Gefühl, das steht in keiner Relation mehr zu den Vorfällen."

"Die Polizei und die Hilfskräfte können nichts dafür, es sind die weltfremden Anweisungen aus der Stadtregierung, die solche Probleme verursachen. Weber und Pintsch sollten da mal Fachleute ranlassen."

"Das kommt davon, wenn eine C-Partei mit den Klimarettern koaliert!"

"Ja, wer hatte dann noch vor wenigen Tagen nach Law and Order gerufen. Da gab es eine weite Spanne von A über C und G Parteien bis hin zur Presse von Großen bis zu den Kleinen!"

"Es lebe die Macht der Ordnungsverhüter! Wehe wenn sie losgelassen. Jetzt darfst du nicht Mal mehr mit deinem Einkauf oder Gastgeschenk durch die Stadt ohne ne Leibesvisitation zu fürchten. Pfui Teufel! Überwachungsstadt."

"Die haben heute mein fast 60-jährige Freundin aufgehalten und bis zu den Schuhen auf Drogen untersucht ... sämtliche Mitbürger mit dunkler Hautfarbe sowieso ... Also entweder ist denen langweilig oder sie haben die AfD als Ordnungshüter ... Und nicht nur eine Freundin die dort wohnt durfte Freitags kurz nach 18 Uhr nicht mit den Einkäufen nach Hause wegen ner Glasflasche...
Liebe Frau Eva Weber, bitte etwas Augenmaß, pfeifen Sie die Leute zurück. Ich steh nachweislich hinter den Covid-Massnahmen, aber das ist "bürokratische Gängelung" und somit ein Thema für die Gerichte!"

"Wir wohnen direkt am Ulrichsplatz, müssen tagtäglich mit ansehen, wie dieses Augenmaß die Grenzen überschreiten darf, obwohl es sicherlich Wege gäbe, um diese „Spreu vom Weizen“ anders zu sortieren!"

"Jetzt haben sie gerade sogar meinem Töchterchen (weit unter 14!) die Einkaufstasche gefilzt! Zum Glück war die Milch im Tetrapack!"

Kommentar: Bleibt nur die Frage: Muss auch Oberbürgermeisterin Weber, die in der Maximilianstraße wohnt, auch diese übertriebenen Taschen- und Flaschenkontrollen über sich ergehen lassen? Warum sind die demokratischen Kräfte der Grünen zu diesem Kontroll-Ärgernis so still? Oder sind diese übertriebenen Kontrollmaßnahmen sogar auf die Wohnung von Eva Weber zurückzuführen?

Viola Heinrich


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