Personalrat Miller attackiert Staatstheater-Intendant Bücker

Aufsehenerregendes Gespräch mit Personalrat Miller in a3kultur, September 2021.


In einem Gespräch mit Jürgen Kannler, Herausgeber der Zeitschrift a3kultur, über Machtmissbrach am Theater, attackiert Kontrabassist Philipp Miller, Personalrat des Augsburger Staatstheaters, scharf die Personalpolitik seines Intendanten André Bücker.

Miller äußert sich sehr kritisch über die Entlassungen am Augsburger Staatstheater durch Bücker: "Bei einem Intendantenwechsel kommt es häufig zu einer unglaublichen Entlassungswelle. Der Kahlschlag bei André Bückers Antritt war wohl beispiellos. Mit der Folge, dass erfahrene Teams auseinandergerissen wurden oder komplett durch neue Leute ersetzt werden, die dem neuen Intendanten dienen. Auf ewig dankbar, dass sie im bessere Verhältnisse gebracht wurden. 

Nach Kannlers Frage, ob sich dadurch am Augsburger Staatstheater ein Zwei-Lagersystem entwickelt, meint Miller kritisch: "Genau, eben die Kolleg*innen, die mit dem Intendanten gekommen sind und die, die schon vorher da waren. Das muss jedoch nicht immer so krass laufen. Es gibt Wechsel in Bayern, da wurden nur eine und vor Nichtverlängerung ausgesprochen, der zuweilen auch Berechtigung haben. Ansonsten geht beim Wechsel im Leitungsteam das große Zittern los. 
Wer aus den relevanten Bereichen noch nicht 15 Jahre im Haus ist und somit Kündigungsschutz genießt, könnte auf der Entlassungsliste stehen. Erklärt wird diese Praxis mit Kunstfreiheit. In Wahrheit ist sie aber nichts anderes als menschenverachtend. Es werden Zugpferde der Ensembles entsorgt, weil man seine eigenen Leute und Freunde unterbringen will. Darunter leidet dann wohl auch die künstlerische Qualität."

André Bücker wirbt für Kultur.




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