Heathen Apostles in der Ballonfabrik: Da wird es eine Wiederholung geben!

Heathen Apostles in der Ballonfabrik.

Es war dunkel, es war Nacht. Im Garten der Augsburger Ballonfabrik erklangen düstere Klänge. In die lauschenden Ohren bei wenig Licht und rund hundert Zuschauern drang Gothic-Americana-Music der Heathen Apostles. Hörbar wird  ein vergangenes Kapitel der amerikanischen Geschichte. Die Musik dieser Band beschwört Engel ebenso herauf wie Dämonen und bedient sich dabei so unterschiedlicher Einflüsse wie Bauhaus, Nick Cave & the Bad Sees und The Pogues, aber auch Howlin‘ Wolf, Loretta Lynn (die Band covert ihren Klassiker „Fist City“) und Bessie Smith.

Auslöser der Bandgründung war die Begegnung zwischen Femme-Fatale-Röhre Mather Louth (Radio Noir) und Rock’n’Roll-Veteran Chopper Franklin (The Cramps, Nick Curran & the Lowlifes). Nachdem sie ihren gemeinsamen Hang zu Mordballaden, Memento Mori und Americana entdeckt hatten, war eine Kollaboration nur noch eine Frage der Zeit.

Mit von der Partie sind Thomas Lorioux (The Kings of Nuthin’) am Bass und Luis Mascaro an der Violine. Bereits sechs Alben und zahlreiche Videos machen den stilistischen Ansatz der Heathen Apostles klar: Die Bildwelt des Southern Gothic wird bevölkert von gänsehauttreibenden Melodien in Moll, musikalischen Einflüssen von Gothic Roots über Bluegrass und Blues bis Gypsy-Jazz.

Der Musik-Kritiker Sebastian Kraus (AZ) meint zum Augsburger Konzert der Heathen Apostles: "Eine Band, deren vier Mitglieder den Anschein machen, geradewegs von ihrer Schicht als Bestatter auf die Bühne gekommen zu sein. Die Hüte, die Tinte unter der Haut, die Stimmer der Sängernin ist tiefschwarz. Ein Squaredance für Nachtschattengewächse." 

Manfred Hörr vom Veranstalter-Verein Karman freut sich über das gelungene Konzert: "Für die Band und Gäste war es ein sehr stimmungsvoller Abend bei schönem Wetter. Da wird es sicher eine Wiederholung geben im nächsten Jahr."

Heathen Apostles: Hauskapelle der Friedhöfe in Texas?
(Fotos: Florian Klinger)

Kommentare