Geisterfahrer Tuiach trifft Ranzmayr: Mädchen aus Haunstetten in allen Betten!

Geisterfahrer Silvano Tuiach bei der Premiere im Spectrum: Begeisterte Zuschauer.

Das Spectrum war bei der Premiere des Programms "Grad mit Fleiß" mit dem Augsburger Kabarettisten Silvano Tuiach am 24. Oktober 2021 ausverkauft. Bei seinem neuen Programm traf er auch auf den Grantler Ranzmair aus dem Hochfeld und den poetisch veranlagten Vertreter aus dem Sodala-Verlag. Die Zuschauer in den vollen Stuhlreihen mussten Maske tragen und durften ihr Bier nur bei hochgezogener Maske trinken. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Maria Löffler, die Agenturchefin aus dem Augsburger Konzertbüro, die Tuiachs Auftritte managt, wusste auch warum: "Der Silvano ist halt ein Augsburger Urgestein!"

Ein Nachfolger für Tuiach ist in der Spätzle-Metropole zwischen Lech und Wertach weit und breit nicht zu sehen. Nachdem auch die Familie Braun seine Kabarett-Karriere beendet hat, bleibt uns nur noch der Geisterfahrer als Einmann-Humorist, der über Augsburg und seine Datschiburger Scherze machen kann.

Worüber jubelten die Besucher in Tuiachs Premieren-Programm besonders laut? Die Gedichte des Verlagsvertreters kamen gut weg. Seine Reime über die Augsburger Stadtteilmädels wurden auch fleißig beklatscht: "Da war ein Mädchen aus Haunstetten, die ging durch alle Betten, da war ein Mädchen im Hochfeld, die machte es auch für Kleingeld" und schweifte ab aufs Land: "Das Mädchen aus Horgau hatte einen Mordsvorbau!"

Als Radfahrer brachte er natürlich einige Witze über die Autofahrer und betrauerte, dass Wörter wie "Rostlaube" bei den jungen Leuten nicht mehr existieren. Manche konnten sich das Lachen nicht über den schwarzen Humor verbeißen, als Tuiach bei einem eskalierenden Nachbarsstreit die zerstückelte Frau mit einem Kratzer im Autolack rächen ließ. Ranzmayr wurde deftig und klagte über seine Gattin, deren Liebe zu ihm immer mehr verblasst, was er daran merke, dass sie ihm keine Schweinshax mehr aufs Kopfkissen lege vor dem Einschlafen. 

Es gab vom ehemaligen Volkshochschuldozenten Tuiach, der dort sein Theater und dann Kabarett begann, auch Belehrungen über den schlimmen Sprachmissbrauch. Aber er hatte auch keine Scheu vor Klischees. Es muss gesagt werden, dass die Zuschauer begeistert waren, wenn er uns erklärte, dass in Oberhausen am meisten und am besten zugeschlagen wird. 

Ebenso klatschten die Zuschauer, wenn Tuiach nostalgisch wurde und mehr oder weniger pfeffrige Anekdoten aus alten Zeiten zum Besten gab. Mit seinen nostalgischen Rückblicken bis zum Apfel im Paradies, wobei der Adam besser die Schlange statt dem Apfel gegessen hätte, das zu seinem Lieblingsthema Ökobio nachhaltigklimavegan gehört, hat Tuiach bei einem 50plus-Publikum natürlich großen Erfolg. Das ging auch noch zum längst verblichenen F.J. Strauß und seinem roten Widersacher Wehner in der Hölle, zusammengesperrt. Unsere Kommunalpolitiker verschonte Tuiach gnädig und erwähnte nicht mal die Oberbürgermeisterin Eva Weber. 

Ein wahrer Begeisterungssturm kam auf, als Geisterfahrer Tuiach in die Schlusskurve einbog und "grad mit Fleiß mach ich mit meinem Freund Rudi was aus beim Hotel Drei Mohren!" Hier reagierte die geschundene Datschi-Seele mit langem Jubel.

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Es folgt bald ein weiterer Termin für den Geisterfahrer Silvano Tuiach und dem Programm "Grad mit Fleiß" im Spectrum am 7.11.2021


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