Neun Kerzen

  



OB Eva Weber: „Symbol des Respekts“

Oberbürgermeisterin Eva Weber: „In vielen deutschen Städten ist die Ausrichtung einer öffentlichen Chanukka-Feier zu einem Symbol des Zusammenlebens und des Respekts vor der Religion des Anderen geworden. Mit dem jüdischen Lichterfest rundet sich das deutschlandweit begangene Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben“ ab, zu dem es auch in Augsburg viele Veranstaltungen gab. Gerade in diesen schwierigen Zeiten, soll mit dem Chanukka-Fest ein Zeichen des Lichts und der Hoffnung erstrahlen. Zugleich wollen wir mit der gemeinsamen Feier in der Vorweihnachtszeit ein Zeichen der Verbundenheit mit der jüdischen Gemeinde setzen.“

Teilnehmende an der Zeremonie

Um Grußworte und Segenswünsche zu sprechen nehmen teil: Oberbürgermeisterin Eva Weber, der Präsident der IKG, Alexander Mazo, für den Rabbiner Brandt Verein Dr. Tanya Smolianitski, für den Runden Tisch der Religionen Hogen Harter sowie Polizeipräsident Michael Schwald.

Aufgrund des geltenden Corona-Infektionsschutzes findet die Zeremonie, an die sich sonst ein fröhliches Fest mit Musik und Speisen anschließt, unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und wird am Donnerstag, 2. Dezember, 18 Uhr live auf augsburg.de/chanukka gestreamt.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde das fröhliche Fest des Lichts und der Hoffnung zuhause zu feiern.

Der liturgische Teil der Zeremonie wird von Kantor Nikola David und den Gabbai der Gemeinde, Josef Strezegowski und Marian Abramovic, gestaltet. Musikalisch begleitet wird die Feier vom Evangelischen Posaunenchor St. Petrus aus Augsburg.

Zum Hintergrund des Chanukka-Festes

Das achttägige jüdische Lichterfest begann in diesem Jahr am 28. November dauert bis zum 6. Dezember. Das Fest ist immer auf den 25. Tag des jüdischen Monats Kislew datiert. Die jüdischen Tage beginnen mit dem Sonnenuntergang am Vorabend, so wird das erste Licht am Abend des 28. November und das letzte Licht am Abend des 5. Dezember angezündet.

Mit den Lichtern wird an die Neueinweihung des Tempels erinnert, die mit einem Öl-Wunder verknüpft ist. Nach der Befreiung des Tempels gab es nur noch einen kleinen geweihten, nicht verunreinigten Ölkrug, um das ewige Licht im Tempel zu entzünden. Der Inhalt hätte nur für einen Tag gereicht, doch der Tempelleuchter brannte auf wundersame Weise acht Tage, bis neues, koscheres Öl bereitet wurde.

Acht Tage lang wird daher mit Familie und Freunden gefeiert, gesungen und gebetet. Jeden Tag, nach Einbruch der Dunkelheit, wird eine Kerze angezündet. Bis schließlich am achten Tag alle Kerzen brennen. Während des Fests werden in Öl gebackene Speisen gegessen, am beliebtesten sind die gefüllten Krapfen (Sofganiot) sowie Lattkes (Kartoffelpuffer).

Die neun Kerzen der Chanukkia

Der Chanukka-Leuchter wird Channukia genannt. Im Gegensatz zur Menora, dem siebenarmigen Leuchter, hat eine Chanukkia neun Kerzen. Die acht Arme symbolisieren die acht Tage des Tempelweihfestes. Der neunte Arm ist der Lichthalter für die sogenannte Dienerkerze (Schammasch), mit dem die anderen Kerzen angezündet werden. Die Chanukka-Leuchter stehen oftmals im Fenster, damit der Glanz des Lichterfestes symbolisch in die Welt hinausstrahlt. (pm)

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