CSU und Grüne gegen vorschnelle Streichung des 5-Minuten-Takts in Augsburg


Schlechter Service: Die Stadtwerke Augsburg wollen die Trams nur im 7,5-Minuten-Takt fahren lassen.



Diskussion über verbessertes Nahmobilitätskonzept dringend notwendig

Die ausschließlich für die Zeit der Pandemie getroffenen Sondermaßnahmen, zur finanziellen Entlastung der Stadtwerke Augsburg, wurden unabhängig vom vertraglich festgeschrieben Regelangebot getroffen. Eine Diskussion zur Veränderung des Takts ist nur in dem vom Stadtrat entsandten Gremium möglich und muss mit den entsprechenden Fahrgastzahlen unterlegt werden.

Verena von Mutius-Bartholy, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, stellt dazu klar: „Die Ausgestaltung der Fahrzeiten ist über den Betrauungsakt geregelt und muss vor einer Veränderung in jedem Fall in den politischen Gremien geklärt werden bevor eine Entscheidung getroffen wird. Wir sprechen uns klar gegen diesen Vorstoß aus und erkennen nicht die Notwendigkeit dieses vorschnellen und nicht abschließend diskutierten Vorschlags. Insgesamt brauchen wir mehr und nicht weniger Fahrten, um das Ziel der Mobilitätswende zu erreichen und vor Ort Emissionen spürbar zu verringern.“

Leo Dietz, CSU-Fraktionsvorsitzender: „Wir sollten pandemiebedingte Sonderregelungen klar davon trennen, welchen Takt wir dauerhaft wollen. Strukturelle Änderungen dieser Art müssen im Rahmen des neuen Nahverkehrsplans beschlossen werden, für den eigens ein Steuerungskreis mit Vertreter/innen der Fraktionen eingerichtet wurde. Flexiblere Taktzeiten können eine sinnvolle Maßnahme sein, müssen aber im Kontext des Nahverkehrsplans diskutiert werden. Zumal das Bevölkerungswachstum in Augsburg sowie die Klimaschutzanstrengungen dafür sprechen, den Takt zu verdichten und nicht auszudünnen.“

Unser Kommentar: Beim PR-Gedöhns mit ihren Trams und Bussen für den öffentlichen Nahverkehr sind die Augsburger Stadtwerke unter Walter Casazza ganz groß. Wir denken an die längst vergessene Umsonst-Fahrt mit läppischen zwei Stationen vom Königsplatz aus, dem komischen blauen Roboter und den Bodenampeln wegen Unfallgefahr für Handyglotzer, den bunten Lichtern auf dem Kö-Pavillon. Aber wenn's um echten Service für die Fahrgäste geht, wird plötzlich mächtig auf die Bremse getreten. Der versprochene 5-Minuten-Takt aus dem Jahr 1990 wird begraben. Wir wollen uns gar nicht ausmalen, welche Katastrophen und Fehlleistungen wir mit den 'Trams unter dem Hauptbahnhof noch erleben dürfen.

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