Augsburg – das Comeback des Tourismus?

Augsburgs bekannte Bauwerke Rathaus und Perlachturm im Blick.
Foto: © Martin Kluger


Regio Augsburg teilt uns mit:

Bayerns drittgrößte Großstadt Augsburg stabilisierte 2021 das Gesamtergebnis bei Gästeankünften und Übernachtungen

Seit Januar 2020 grassiert das Corona-Virus – offiziell zumindest – auch in Europa. Kaum eine zweite Wirtschaftsbranche wurde davon so sehr getroffen wie der boomende Inlandstourismus – auch in der Region Augsburg. Nachdem im Jahr 2019 sowohl bei den Gästeankünften als auch bei den Übernachtungen in der Region Augsburg neue Rekordwerte erzielt worden waren, hatten sich diese Zahlen bis zum Ende des Jahres 2020 nahezu halbiert. Die aktuelle Tourismusstatistik zum Ende des Jahres 2021 lässt neue Hoffnung keimen: Im Vergleich zu 2019 auf niedrigerem Niveau, aber doch deutlich spürbar, erholt sich der Tourismus in der Region. Fast vier Prozent lagen die Gästeankünfte über denen des ersten Corona-Jahres. Bei den Übernachtungszahlen war 2021 sogar ein Plus von mehr als neun Prozent zu verzeichnen: Für Augsburgs Tourismuschef Götz Beck sind diese Werte ein Signal für das Comeback des Tourismus.

Dass die Region insgesamt wieder einen signifikanten Aufwärtstrend erfährt, zeigen vor allem an den Daten, die zuletzt vom Bayerischen Landesamt für Statistik für Augsburg vermeldet wurden. In der Brecht-Stadt erholte sich die Zahl der Ankünfte 2021 um fast sieben Prozent (insgesamt 222.148 gegenüber 208.165 im Vorjahr). Bei den Übernachtungen wurden 2021 sogar 13,8 Prozent mehr registriert als noch 2020 – 477.043 Übernachtungen waren es gegenüber 419.089 im Vorjahr. Was den Augsburger Tourismuschef Götz Beck besonders erleichtert: Gegenüber dem Jahr 1998, in dem die Regio Augsburg Tourismus GmbH ihren Geschäftsbetrieb aufnahm, liegt die Zahl der Übernachtungen trotz aller Einschränkungen und aufgrund der Pandemie rückläufiger Zahlen noch immer um 10,6 Prozent höher als damals. Der Geschäftsführer der Regio Augsburg Tourismus GmbH beurteilt die jüngsten Werte jedenfalls optimistisch: „Der Tourismus erlebt 2022 sein Comeback“.

Analysiert man die aktuellen Daten, kam die Großstadt Augsburg zuletzt besser weg als das Umland. Letztlich spiegelt sich in den Zahlen neben der Magnetwirkung großer Unternehmen und größerer Veranstaltungen nicht zuletzt auch die Aufenthaltsqualität – die Attraktivität und Quantität von Ausflugszielen, Sehenswürdigkeiten und möglichen Erlebnissen – wider. Etwas weniger stark, aber immer noch spürbar, fiel die Erholung im Landkreis Augsburg aus. Gegenüber 2020 wurden im Berichtsjahr 2021 Zuwächse von 3,7 Prozent bei den Gästeankünften und von 6,6 Prozent bei den Übernachtungen registriert. Vor allem pandemiebedingt liegen diese Zahlen aber noch unter dem Wert von 1998.

Im Landkreis Aichach-Friedberg, dem „Wittelsbacher Land“, verlief die aktuelle Entwicklung im Vorjahr gegen den Trend. Denn dort gingen die Zahlen der Gästeankünfte (5,4 Prozent) und der Übernachtungen (1,1 Prozent) gegenüber 2020 noch einmal zurück. Beide Werte liegen allerdings trotz der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie immer noch erheblich höher als die Zahlen in der Zeit vor dem Start der Regio Augsburg Tourismus GmbH. Angesichts relativ guter Augsburger Ergebnisse lag die gesamte Tourismusregion Augsburg Ende 2021 aber letztlich doch im spürbaren Aufwärtstrend. 389.383 Gästeankünfte bedeuteten gegenüber 2020 ein Plus von 3,9 Prozent. Und 832.247 Übernachtungen in der gesamten Region ergaben eine signifikante Trendumkehr, nämlich einen Zuwachs von 9,2 Prozent.

Generell sieht Götz Beck die Zukunft des Städte- und Ausflugstourismus verhalten optimistisch Einerseits werde der „Urlaub daheim“ in den Zeiten von beziehungsweise nach Corona schneller wieder wachsen als etwa der Sektor der Fernreisen. Auch der Blick auf die Klimabilanz werde diesen Trend verstärken. Anderer seits, so Beck: „Was der Krieg in der Ukraine gesamtwirtschaftlich und speziell für den Tourismus verändern wird, kann heute noch niemand absehen.“
  


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