Augsburger engagieren sich für Ukrainer

Das Team vor der Abfahrt. Ganz rechts Philipp Blobel, der Organisator.
In der Mitte kniend, der Fotograf Herbert Gairhos.




Eine humanitäre Hilfsmission bringt Hilfsgüter und holt Geflüchtete

Eine Reise für die Menschlichkeit vom 17.03. bis 20.03.22:

An einem Donnerstag Mitte März brach ein kleiner Konvoi aus zwei Doppeldecker-Reisebussen 
von Hörmann Reisen und zwei Kleintransportern in Augsburg Richtung rumänisch-ukrainische 
Grenze auf, um Hilfsgüter zu bringen und auf dem Rückweg Geflüchtete mitzunehmen. Einziges Ziel der 17 Ehrenamtlichen um Lions-Mitglied Philipp Blobel: Hilfe für in Not geratene Menschen in der Ukraine!

 Sorgfältig verpackt: die Hilfsgüter.


Mit dabei: ein Oberarzt aus dem Uniklinikum, eine Kinder- und eine OP-Krankenschwester sowie zwei Medizinstudenten. Zudem ein Fotograf, eine Journalistin und natürlich auch Übersetzer und Übersetzerinnen. Pro Reisebus fuhren drei Fahrer; die Transporter steuerten je zwei Teammitglieder.

Auf dem rund 1.700 km langen Hinweg transportierten alle Fahrzeuge Hilfsgüter – medizinische Ausrüstung und Medikamente, Lebensmittel und Kleidung, sogar zwei Notstromgeneratoren.

Hand in Hand vom Bus in den LKW


Die Hinreise auf der Route vorbei an Wien, Budapest und Timisoara nach Suceava (Rumänien) dauerte 22 Stunden. Die Hilfsgüter wurden dort in einen LKW umgeladen, der sie in ein ukrainisches Verteilzentrum brachte. In diesem Mega-Warenlager sind Freiwillige unermüdlich dabei, aus den Paletten von Lebensmitteln, Hygieneartikeln etc. handliche Pakete zusammenzustellen, die dann in der ganzen Ukraine verteilt werden. In Siret, an der Grenze zur Ukraine, traf man Kontaktpersonen, mit denen man bereits davor ständig in Verbindung war. Mit deren Hilfe waren die Menschen ausgewählt worden, die mit nach Augsburg kommen konnten.

Beim Umladen der Hilfsgüter


Am Freitag fuhr eine Delegation aus Missionsleiter Blobel, Arzt, Fotograf und Reporterin rund 30 Kilometer in die Ukraine hinein – nach Czernowitz, der Hauptstadt der Bukowina. Die Delegation besuchte ein regionales Krankenhaus, wo bereits etliche Kriegsverletzte behandelt werden. Die Klinik war schon früher vom Bezirk Schwaben unterstützt worden. 

Im Verteilzentrum in der Ukraine


Danach gab es ein Treffen mit dem Gouverneur der ukrainischen Region Czerniwzi, Serhiy Dmytrovych Osachuk, der seit seinem Besuch in Augsburg vor 30 Jahren einen besonderen Bezug zur Fuggerstadt hat. Eindrucksvoll schilderte er die Notlage in der Ukraine und die Dringlichkeit, dass hier geholfen wird. Er fürchtet, dass auch in seinem Bezirk in den kommenden Tagen und Wochen die Lebensmittel knapp werden. 

Mediale Aufmerksamkeit für die Augsburger


Czernowitz wurde bis jetzt von Putins Streitmächten noch nicht angegriffen, dennoch: Nachts gibt es wiederholt Luftalarm und morgens gehen die Menschen dann nach einer schlaflosen Nacht wieder zur Arbeit und die Kinder in die Schule. Auf dem Rückweg musste die Augsburger Delegation rechtzeitig wieder zurück über die rumänische Grenze, denn in Czernowitz gilt ab 20 Uhr eine Ausgangssperre.

Gespräch mit dem Gouverneur der ukrainischen Region Czerniwzi



„Its an honour to help the proud Ukrainian nation, but it;s an unacceptable horrible situation which the world has to stop. Hope we are able to do more in the next weeks.“ Philipp Blobel auf seinem Facebook-Account


Der Augsburger Konvoi in der Ukraine: Zwei Kleintransporter und zwei Doppelstock-Busse.



Der Hilfstransport nahm schließlich 134 Frauen, Kinder und alte Menschen mit auf die Reise nach Augsburg. Die älteste Mitfahrerin war 87 Jahre alt, der jüngste ein 20 Tage altes Baby. 

Unterwegs.


Bei der Rückreise verzögerten Formalitäten an der rumänisch-ungarischen Grenze die Weiterfahrt um zusätzliche neun nervenaufreibende Stunden. Am Sonntagabend kam ein Reisebus mit Geflüchteten dann endlich in Augsburg beim Hotel Alpenhof an, wo sie mit einem Abendessen empfangen wurden. Danach ging es weiter ins Übernacht-Hostel in der Innenstadt.

Wo geht´s lang? Wenn das Navi ausfällt, hilft die Karte.


Der andere Bus brachte seine Passagiere zum Hotel Kussmühle in Friedberg. In den folgenden Tagen wurden die Menschen dann auf zentrale und dezentrale Flüchtlingsunterkünfte und zu privaten Gastfamilien in der Stadt verteilt.

Die Reise wurde unterstützt von 

 den Service Clubs Lions Club Augsburg - Elias Holl und Rotary Club Friedberg

 Hörmann Reisen

 Ukrainischer Verein Augsburg e.V.

 Scheppach Group.


Wenn auch Sie helfen wollen, spenden Sie! Bitte!

Das geht per Überweisung an:

Lions Club Augsburg-Elias Holl Hilfswerk e.V.

– Stichwort Ukrainehilfe –

IBAN: DE 90 7209 0000 0001 1369 41

BIC: GENODEF1AUB


Jeder Spender erhält eine Spendenquittung (bitte Adresse mitteilen: ukrainehilfe@lions-augsburg.de).

Der nächste Hilfsgüter- und Flüchtlings-Transport soll bereits Anfang April erfolgen – eine wirklich konkrete Hilfe!

Mitternächtliche Ankunft der Geflüchteten in Augsburg.


 Die Route.



Text: Sabine Sirach

Fotos: Herbert Gairhos (HG)


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