Augsburgs Polit-Ladys Eva Weber und Claudia Roth sehr gefragt - Arme Augsbürger in eine riesige Wärmestube?

Claudia Roth:
"Wir brauchen weitere Hilfen und Bürgschaften
für den Kulturbereich."
Kulturstaatsministerin Claudia Roth: "Antisemitismus ist keine deutsche Erfindung,
aber Auschwitz schon."

Das ist Augsburgs Polit-Männer noch nie gelungen oder vergönnt gewesen: Große Berichte und Interviews von Eva Weber und Claudia Roth in den wichtigsten deutschen überregionalen Printmedien.

Die neue Kulturstaatsministerin Claudia Roth, die in Augsburg als Grünen-Politikerin wohnt, kam durch ein umstrittenes Bild bei der Documenta 15 schwer ins Gespräch. Das politische Magazin Der Spiegel mäkelte in einer zweiseitigen Story an ihrer Kompetenz herum. 

In der Illustrierten "stern" wurde Claudia Roth - "seit acht Monaten im Amt und gerade mächtig unter Druck" -  hauptsächlich zum anti-semitischen Vorfall bei der aktuellen Documenta in Kassel befragt. Gezeigt wurde auf einem riesigen Banner eine Figur mit Schweinsnase und Davidstern. Ihr Interview wurde unter der Überschrift "Vielleicht hätte ich lauter und deutlicher sein müssen" im stern Nr. 33 veröffentlicht.

Roth gelang es dabei, ihre Interviewer niederzuquasseln. Dazu natürlich auch viel Eigenwerbung: "Dann kommt dieser von Putin losgetretene Angriffskrieg, ich bin nach Odessa gereist, um mit meinem ukrainischen Kollegen, Kultusminister Oleksandr Tkatschenko, zu sprechen ..." Selbstverständlich ist sie "sofort eingeschritten und habe gefordert, dieses Banner mit der anitsemitischen Bildsprache abzuhängen."

Immerhin will sie eine neue Idee zur Kultur-Rettung in Deutschland umsetzen: einen Kultur-Pass als Gutschein für junge Menschen. Der beste Satz stammt von den Interviewern selbst: "Mit Mühe brachte sie das stern-Team dazu, für die Fotos von Daniel Hofer ihren Redefluss zu unterbrechen."

Erwähnenswert ist bei dem "stern"-Gespräch mit Claudia Roth, deren Wahlkreis in Augsburg liegt, dass der neue Chefredakteur dieser Illustrierten der ehemalige AZ-Chefredakteur Gregor Peter Schmitz ist, der schon bei der AZ eine Vorliebe für Interviews mit Politik-Größen hatte. Sicherlich hatte er noch die Nummer von Claudia Roth aus seiner Augsburg-Zeit gespeichert. Unter seiner Ägide kam noch die bewegende Story von Roths Umzug aus einer WG im Bismarckviertel in eine eigenen Wohnung zustande.

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Eva Weber:
"Das kann man sich überhaupt nicht 
vorstellen,
im Hier und Jetzt."

Augsburgs OB Eva Weber im Interview: "Die Stadtwerke hängen ziemlich in den Seilen."

"Wir sind in einer Notlage" ist das Interview mit Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber mit der Wochenzeitschrift "Die Zeit" Nr. 32 überschrieben. Darin wird sie zu den Problemen der städtischen Energie-Versorgung mit Gas und Strom in Augsburg befragt.

Sie will nicht nur im Winter die Temperatur in städtischen Büros um 1 Grad und in den Hallenbädern das Wasser gleich von 26 auf 22 Grad absenken. Ebenso will sie das Rathaus nicht mehr beleuchten und einige Ampeln in der Nacht abschalten lassen. Sie deutet auch an, dass durch den Energiemangel einige, wenn nicht alle Hallenbäder geschlossen werden müssen.

Ein wahrer Hammer ist Webers Überlegung zur Notsituation von Menschen in Augsburg, die sich keine Heizung mehr leisten können: "Wir überlegen gerade, ob wir eine Art große Wärmestube einrichten müssen, zu der Menschen gehen können, in der sie vielleicht ein warmes Essen bekommen und einfach mal warm werden können. Ich habe da Bilder vor Augen, das kann man sich überhaupt nicht vorstellen im Hier und Jetzt."

Kommentar: Weber erwähnt, dass bei einer ausgeschalteten Beleuchtung des Rathauses pro Tag gute 7 Euro eingespart werden könnte. Aber sie erwähnt nicht, dass Bayerns ärmste Stadt unter ihrem Vorgänger Kurt Gribl, bei dem sie noch Finanzreferentin war, durch einen unsinnigen Bahnhofs-Tunnel und einen größenwahnsinnigen Theater-Umbau in ein gigantisches Schuldenloch plumpste.  

P.S.: Als besondere Ausnahme ist der Augsburger Kommunalpolitiker Gerd Merkle zu nennen, der es mit seiner unglaublichen Überstunden-Forderung von rund 200.000 Euro auf die Titelseite der Bild-Zeitung schaffte.  

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