Blick auf die fast vergessene Geschichte der Lechhauser Sozialdemokratie - 150 Jahre SPD am Lech

Die Lechhauser SPD ist sehr aktiv zu ihrem 150-Jahre-Jubiläum.

Augsburg feiert dieses Jahr mindestens drei Jubiläen. 500 Jahre Fuggerei, 200 Jahre Stadtsparkasse und 150 Jahre Lechhauser SPD. Die Lechhauser SPD umrahmt ihr Jubiläum mit vielen interessanten Vorträgen, Ausstellungen, Führungen und Veranstaltungen. Sie kümmert sich lobenswerterweise um die oft unbekannten Menschen, die mit ihrer Arbeit unsere Stadt lebenswert machten und machen. Vom Rundgang durchs Textilviertel bis zur Kultur am Lagerfeuer. Auch unser Autor Edgar Mathe ist mit „Proleten, Protestler und Pfennigfuchser — Das Leben der Fabrikler in Lechhausen“ dabei.

"Als der Mechaniker Friedrich Dürr am 19. März 1864 neun Arbeiter in einem Augsburger Gasthaus versammelte, ahnte er noch nicht, dass von diesem Treffen die bayerische Sozialdemokratie ihren Ausgang nehmen sollte. Knapp ein Jahr, nachdem Ferdinand Lassalle 1863 in Leipzig den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) aus der Taufe gehoben hatte, entstand so in der Fuggerstadt ein Ableger des Vereins, der erste in Süddeutschland", verkündet die Lechhauser SPD zu ihrem 150-Jahre-Jubiläum. 

Die Lechhauser SPD feiert im September 2022. Seit über 150 Jahren besteht sie schon. Auch heute noch, 150 (+1) Jahre später, hat Lechhausen als bevölkerungsreichster Stadtteil Augsburg einen in gewisser Hinsicht besonderen Platz in der umfangreichen Geschichte der Augsburger Sozialdemokratie.

Es wird Zeit, einen genaueren Blick darauf zu werfen! Anlässlich des Jubiläums und rekrutiert aus umfangreichem privaten Archivmaterial, kuratiert der SPD Ortsverein Lechhausen eine umfangreiche Ausstellung in der Projektschmiede Lechhausen, um den Blick auf die fast vergessene Geschichte der Lechhauser Sozialdemokratie zu lenken. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm aus Vorträgen, Führungen, Kultur und Diskussion sowie einer Festschrift im Buchformat.

Die Lechhauser Stadträtin Sieglinde Wisniewski gehört zu den rührigsten Stadträten
in Augsburg.


Christina Sammüller, Dr. Karl B. Murr, Hans Blöchl und Gerhard Siegl, Kurt Idrizovic, Karl-Heinz Schneider, Georg Feuerer und auch Edgar Mathe gehören zu den Referenten, die das Programm in der Lechhauser Projektschmiede in der Neuburger Straße 4-6, nicht weit von der Lechhauser Lechbrücke interessant gestalten.


Nach dem Zweiten Weltkrieg waren es auch die SPD-Mitglieder und die SPD-Oberbürgermeister Wolfgang Pepper, Hans Breuer und Paul Wengert, die Augsburg stark prägten. Das wird in der schwäbischen Großstadt zwischen Lech und Wertach heute oft vergessen. Das sollte in Augsburg stärker herausgestellt werden. Vielleicht ist die Feier "150 Jahre SPD Lechhausen" ein Anlass, um das zu tun?

Edgar Mathe bei einem Vortrag über Lechhausen.
Mit interessiertem Publikum am Lechhauser Lech-Ufer.


Kommentar: Viele gut Veranstaltungen hat sich die engagierte SPD in Augsburg-Lechhausen ausgedacht. Allerdings sollte sie nicht den Begriff "Fuggerstadt" verwenden. Die reichen Fugger waren sicher keine Freunde, eher Feinde einer Arbeiterschaft, die sie gerne ohne Rücksicht auf Verluste missbrauchte und aussaugte. Besser wäre es, wenn die Augsburger SPD den Begriff "Brecht-Stadt" verwenden würde. Wenn ihnen schon der Name "Augsburg" nicht reicht. Der Augsbürger Bert Brecht kann mit seinem Werk wohl ein Freund der Arbeiterschaft genannt werden. Mensch, Augsburger SPD, lasst doch diesen Fuggerstadt-Blödsinn! Oder machen die Fugger Werbung für Euch?


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Hier ist das Programm zu 150 Jahre SPD Lechhausen zu lesen.

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