Lechhauser SPD lässt Jubiläums-Party steigen - Schöne Ausstellung, aber leider die SPD-Oberbürgermeister Pepper und Wengert vergessen!

Das Jubiläum 150-Jahre-SPD-Lechhausen wird tüchtig gefeiert.


Die SPD in Lechhausen schmiss zur Eröffnung ihres Programms und ihrer Ausstellung zum 150-Jahre-Jubiläum eine Party in der Lechhauser Projektschmiede.


Eine Batterie Getränke stand schon am Eingang der Projektschmiede bereit, als mich die Lechhauser SPD-Stadträtin Sieglinde Wisnieswski zur offiziellen Feier des 150-Jahre-Jubiläums vor der Türe begrüßte. Wie meistens mit einem herzhaften Lachen auf den Lippen. Zwischen den Ausstellungs-Vitrinen mit Dokumenten aus der Historie der Lechhauser SPD-Geschichte tummelten sich mehr oder weniger bekannte SPD-Mitglieder. Die meisten aus Augsburg.

SPD-Bundekanzler Scholz hängt unterm Tisch.

 
Als besondere Gäste waren erschienen: die SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Simone Strohmayer mit ihrem obligatorischen roten Schal und Harald Güller, der nicht mehr für den Landtag kandidiert und seinen SPD-Kollegen Dr. Florian Freund, der aktuelle Fraktionsvositzende im Stadtrat, dafür empfahl. Ebenso anwesend war Markus Rinderspacher, 5. Vizepräsident des Bayerischen Landtags und europapolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Zum Mikrofon griff nicht nur Roman Mönig, Vorstand der SPD Lechhausen, der seine Gäste begrüßte, sondern auch Markus Rinderspacher, Harald Güller und Dirk Wurm, der letzte OB-Kandidat der Augsburger SPD. Rinderspacher erzählte Gruseliges und Grausamens über tapfere SPD-Menschen in der Nazi-Zeit. In mir kam der Wunsch hoch, nachträglich diese braunen Quälgeister per Schusswaffe zu beseitigen. Als rächender Freiheitskämpfer. Da schau her, hatte mich also auch schon die gegenwärtige Kriegsbegeisterung in unseren Medien etwas angesteckt, oder?

Güller und Wurm heizten tatsächlich ein wenig die Stimmung an. Beinahe hätte ichs vergessen: auch die Bundestagsabgeordnete der Augsburger SPD, Ulrike Bahr, sagte einige Worte zum Publikum. 


Stadträtin Sieglinde Wisniewski, der rote Wirbelwind von Lechhausen, freut sich
über das passende T-Shirt.


Dirk Wurm ruft zum Gruppenfoto.

Unter den Gästen sind wenige Augsburger Ur-Gesteine zu entdecken. Kein Karl-Heinz Schneider, der allerdings am 21.9. einen Vortrag hier hält, kein Klaus Kirchner, kein Sieghard Schramm, kein Fritz Schwarzbäcker und auch keine Mäggi Heinrich.

Oskar Lafontaine, über allen, sein Bruder war als Anwalt in Augsburg aktiv, immerhin.

Historische Urkunden der SPD-Lechhausen 
werden bestaunt.


Bei Mäggi liegts ja klar auf der Hand: Sie ist ja wegen der Linken aus der SPD ausgetreten. Auffallend nahe bei Rinderspacher wird die Stadträtin Anna Rasehorn platziert, was darauf hindeuten könnte, dass sie ihre Stiefmutter, Ulrike Bahr, im Bundestag ablösen könnte. Ein Pärchen kuschelt frisch verliebt, eines dreht sich lässig Zigaretten und ein SPD-Mitglied spricht mich darauf an, dass in Augsburger ungeheuerlicher Weise viele Wohnungen leer stehen, worüber ich als Zeitungsmann doch unbedingt berichten sollte.

Die flotte Simone Strohmayr, mit Sonnenbrille in den Haaren und einer schwarz glänzenden Jacke brachte etwas Mailänder Modeschick ins Gesamtbild, der Lechhauser SPD. Wobei natürlich die Farbenfreude der SPD-Frauen Sieglinde Wisniewski und Gertrud Lehmann auch erwähnt werden muss.

Strohmayr im schicken Italo-Outfit freut sich über SPD-Wein.

Roter SPD-Wein, ein besonderer Jubiläums-Tropfen.

Projektschmiede-Macher Gerd Sommerer
kam aus dem Schweden-Urlaub zurück.

Bei den SPD-Reliquien darf SPD-Schröder auf
SPD-Brandt runterschauen.

Die Stimmung in der Projektschmiede ist gut, es wird sogar davon gesprochen, dass "hiermit der Kampf eröffnet ist". Gemeint ist der kommende Wahlkampf. Manche staunten über diesen plötzlichen Kampfgeist nicht schlecht und sahen leicht erschrocken in ihrer Hand schon einen Kleisterkübel zum Plakatieren statt eines Weinglases.

Weinflaschen werden an verdiente Mitglieder ausgeteilt, mit dem Aufkleber 150 Jahre SPD-Lechhausen und der Wilhelm-Busch-Bildergeschichte vom besoffenen Unglücks-Raben, Hans Huckebein, die besser zu mir passen würde. Oder ist es ein Hinweis auf die aktuelle Lage der SPD zwischen Panzer für die Ukraine und trockenes Inflations-Brot für frierende Bürger?

Volle Projektschmiede.
Neben Dirk Wurm fühlt sich Ibrahim Yarasir, türkisches
SPD-Mitglied, sehr wohl bei der Party.

Ich gebs zu, ich habe versucht, der Getränke-Batterie mächtig zu schaden, was mir sicher ein wenig gelungen ist. Hitzige Gespräche machten meine Kehle trocken. Doch ich wurde fast wieder nüchtern, als ich mir die Bildnisse und Dokumente der Ausstellung an den Wänden der Projektschmiede genauer betrachtete. Da hing groß ein Oskar Lafontaine, ex-SPD, der nun mit der ViP-Linken Sarah Wagenknecht im Bett liegt. Hätte vielleicht die beiden linken Stadträte erfreut, die jetzt mit der Augsburger SPD im Koalition-Bett "soziale Fraktion" liegen. 

Sammlung des Ortsvereins Lechhausen.

Es darf auch gekuschelt werden.

Florian Freund schnappt sich das Gästebuch.

Die Stimmung war auch ohne die alte
SPD-Garde recht gut.

Viel Platz bekommt der beliebte SPD-OB Hans Breuer gewidmet, der mit seiner Frau im Löschpark gewohnt hat, damit nahe am Lech, der natürlichen östlichen Grenze zum Augsburger Stadtteil Lechhausen. Gut, da hat er sich hier ein schönes Plätzchen verdient.

Aber: Oh, Schreck, wo sind die ehemaligen SPD-Oberbürgermeister Wolfgang Pepper und Horst Wengert geblieben? 

Sie hängen nicht mal versteckt unter einem runden Wahlkampftisch wie der jetzige Bundeskanzler Olaf Scholz, sondern sie hängen überhaupt nicht an einer Wand. Da haben die Ausstellungsmacher kein gutes Händchen bewiesen, die kaum vergangene ruhmreiche SPD-Geschichte Augsburgs schlichtweg vergessen. Schade, bei einer ansonsten gut gemachten Ausstellung.

Vergessen: SPD-Oberbürgermeister Wolfgang Pepper.
Vergessen: SPD-Oberbürgermeister Paul Wengert.

  

Schade, auf Pepper und Wengert hätte ich mindestens noch ein Gläschen Lechauser Wasser, äh, Wein, geleert! 

Was steht auf dem Scholz-Plakat: "RESPEKT FÜR DICH." Finde ich gut.
Doch wo bleibt der Respekt für Pepper und Wengert?


Text: Arno Loeb

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Hier finden Sie das Programm zu 150 Jahre SPD in Lechhausen.

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