tim präsentiert neues Buch zur Konsumgeschichte des Strumpfs und übernimmt Sammlung des Deutschen Strumpfmuseums
Strümpfe – für die einen lediglich ein funktionales Kleidungsstück, für die anderen je doch ein textiles Accessoire, das hocherotisch aufgeladen ist. Auf alle Fälle bieten Strümpfe einen äußerst spannenden Forschungsgegenstand, dem sich das Staatliche Textil- und Industriemu seum Augsburg (tim) seit mehreren Jahren intensiv widmet. Jetzt hat das Museum ein umfangrei ches Buch zum Thema veröffentlicht und übernimmt zudem die Sammlung des nie verwirklichten Deutschen Strumpfmuseums.
Verführerisch - neue Publikation des tim zur Konsumgeschichte des Strumpfs Ausgehend von der großen Sonderausstellung im Jahr 2014, in der das tim die deutschen Strumpfdynastien, deren Maschen, Mode und Macher genauer unter die Lupe nahm, präsentiert das Museum nun unter dem Titel „Verführerisch“ ein neues Buch, das die Konsumgeschichte die ses besonderen textilen Produkts eingehend und umfassend beleuchtet.
tim-Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus Murr: „Vor allem am weiblichen Bein beflügeln Strümpfe seit Jahrhunderten die Fantasie der Betrachter“. Ein Umstand, den die Werbung im Zeit alter des Kapitalismus zu nutzen wisse, so Murr. „Wir als Kulturwissenschaftler verorten Strümpfe im Spannungsfeld von Erotik und Moral, von Zeigen und Verbergen.“
Das jetzt im Verlag Friedrich Pustet erschienene Buch fragt nach Vertrieb, Marketing, Werbestra tegien, Moden, Körper- und Geschlechterbildern, moralischen Tabus, literarischen Verarbeitun gen und filmischen Thematisierungen des so attraktiven Kleidungsstücks Strumpf. Es erlaubt da mit einen faszinierenden Einblick in eine bis dato nur wenig erforschte deutsche Konsumgeschichte.
tim erhält Sammlung des Deutschen Strumpfmuseums
Laut Murr hat sich das tim in den vergangenen Jahren zum Kompetenzzentrum bei der Erfor schung der Kulturgeschichte des Strumpfs entwickelt. So verwundert es nicht, dass sein Hausnach Übernahme der umfangreichen „Textilsammlung Schödel“ im Jahr 2018 nun einen weiteren bedeutenden Zugang vermelden kann.
Murr: „Das ursprünglich von der Strumpfindustrie geplante, letztlich aber nicht verwirklichte Deutsche Strumpfmuseum hat sich dazu entschlossen, dem tim seine einzigartige Sammlung mit zehn tausenden von Objekten vor allem der in Süddeutschland angesiedelten Unternehmen zu übereignen.“ Damit verbunden seien beispielsweise die Strumpf-, Muster- und Werbearchive der Firmen Kunert (Immenstadt/Mindelheim) und Hudson sowie das Archiv der einstigen Augsburger Firma ELBEO. „Ein gigantischer Schatz, dessen Inhalt wir nun nach und nach inventarisieren und für weitere Forschungs- und Ausstellungszwecke heben werden. Wir danken dem Deutschen Strumpfmuseum für dieses große, uns entgegengebrachte Vertrauen“, so Murr.
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