Marion-Samuel-Preis im Goldenen Saal verliehen - Überreicht von Ingrid und Walther Seinsch

Ingrid und Walther Seinsch nehmen Chana Steinwurz in ihre Mitte.
Nach der Übergabe des Marion-Samuel-Preises im Goldenen Saal.


Zwei Veranstaltungen in Augsburg kämpfen gegen die alten Dämonen aus der vergangenen Nazi-Diktatur an. Der FußballClubAugsburg ist dabei stark engagiert. Ingrid und Walther Seinsch verleihen den Marion-Samuel-Preis

Markus "Max" Krapf spricht im Kino "Mephisto" über den eben gezeigten Film von Malte Ludin.


Der Marion-Samuel-Preis wird seit 1999 jährlich von den Eheleuten Ingrid und Walther Seinsch ins Leben gerufenen Stiftung "Erinnerung Lindau" an Personen oder Institutionen verliehen, die sich "auf besonders wirkungsvolle Weise gegen das Vergessen, Verdrängen und Relativieren der von Deutschen in der Zeit des Nationalsozialismus begangenen Verbrechen wenden und/oder die wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Zeit voranbringen." (wikipedia) 


Malte Ludin, der Filmer, zurzeit schwer erkrankt, konnte in Augsburg leider nicht an den Veranstaltungen teilnehmen. Seinen Preis nahm seine Freundin Chana Steinwurz entgegen. Sie kam extra aus Israel angereist. "2 oder 3 Dinge, die ich von ihm weiß". So heißt der Film, der, obwohl von 2005, mehr als aktuell ist.

Walther Seinsch und seine Frau kamen in den Goldenen Saal der Stadt Augsburg und seine berührende und nachdenkliche Rede traf uns, die Zuhörer:innen, tief ins Herz. 

Historiker Volkhard Knigge lobt den Dokumentarfilmer für seinen Mut.

"Es kann jederzeit wieder passieren", meinte Seinsch.

 "Vor dem Tod meiner Mutter hätte ich diesen Film nicht drehen können", so Malte Ludin. Mutig stellte er sich dem Familienthema: Der Vater war NS-Verbrecher und starb durch den Strang. Nach dem Tod der Mutter, gegen viel Widerstand einiger seiner Geschwister, drehte Malte Ludin zusammen mit seiner Frau den wachrüttelnden Film, der am Abend vorher im Augsburger Kino "Mephisto" nicht nur gezeigt, sondern auch besprochen wurde. Zusammen mit Chana Steinwurz und Markus "Max" Krapf, dem Präsidenten des FCAugsburg, der sowohl im Goldenen Saal als auch gestern im Kino anwesend war. 

Ingrid Seinsch überreicht den Preis stellvertretend an Chana Steinwurz.


Neben Augsburgs OB, Eva Weber, die auch eine Ansprache hielt und den Augsburger  Ehrenbürger Seinsch begrüßte, beeindruckte vor allem der Laudator Prof. Dr. Knigge mit seinen Worten und Gedanken bei der Preisverleihung. Knigge, ein Historiker, lobte die gute Hand von Familie Seinsch in der Preisträger:innen-Findung und auch den FCAugsburg: "Toll, dass es solche Vereine wie den FCA gibt, die sich an Projekten wie "Nie wieder" beteiligen und aktiv mitgestalten.

Musik begleitete die Preis-Verleihung.

Unterhaltung nach der Veranstaltung.

Gerne hätten wir heute Abend den Preisträger geehrt, begrüßt und kennengelernt, diesen mutigen und ehrlichen Menschen und Filmemacher: Malte Ludin. Alles Gute!


Fotos und Text: Lina Mann

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