Brecht-Preis 2023 an Autor Lutz Seiler! Eva Weber: Stern111 habe ich beim Joggen gehört!

Akkordeon-Spieler Tobias Morgenstern verwandelte den Goldenen Saal in eine heiße Tango-Höhle, 
eine Stammkneipe von Mackie Messer.

Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber berichtete, dass sie das Hörbuch "Stern111", geschrieben und eingesprochen von Lutz Seiler, neulich beim Joggen durch den Siebentischwald gehört habe. Sie kann es nur weiterempfehlen.

Lutz Seiler erzählt von seinen Erlebnissen mit Bert Brecht.

Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber übergibt an Brecht-Preisträger Lutz Seiler einen
Zirbelnuss-Anstecker.

Preisträger Lutz Seiler wird von Ilma Rakusa nach ihrer Laudatio auf ihn umarmt. 

Viele leere Stühle beim Bert-Brecht-Preis im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses vielen peinlich auf. Sie waren für die Augsburger Stadträte, 60 sind es, reserviert, von denen sich nur
einige wenige sehen ließen.

Der Augsburger Autor Peter Dempf war anwesend.

Preisträger Lutz Seiler signierte am Büchertisch der Buchhandlung am Obstmarkt seine Bücher.

Den Bert-Brecht-Preis der Stadt Augsburg, ausgestattet mit 15.000 Euro, erhielt der Autor Lutz Seiler für sein bisheriges Werk, Lyrik und Romane. Es war dem sympathischen Preisträger aus Thüringen anzusehen, dass er sich echt freute. Er war mit seiner Gattin nach Augsburg gekommen. Nach den Reden von Oberbürgermeisterin Eva Weber und Kulturreferent Jürgen Korbinian Enninger, lobte die Literatur-Kritikern Ilma Rakusa den ausgezeichneten Schriftsteller und erklärte sich gar zu seiner Fast-Mutter.
 
Richtig Schwung kam in den Goldenen Saal, als der Akkordeon-Spieler Tobias Morgenstern auf die Tasten und Knöpfe drückte. Es tobte und brause ein Soundsturm durch den Goldenen Saal und manche wunderten sich, dass keine Goldsplitter herabschneiten. 

Lutz Seiler las ein Kapitel aus seinem Buch "Stern111" vor. Dabei bekam das Publikum mit, wie nach dem Mauerfall ein Ehepaar aus Ostthüringen sich in Westdeutschland wie Ausländer fühlen mussten. Lacher gab es, als Seiler vorlas, wie die Ehegattin sich mit Haareschneiden ein bisschen Geld verdiente. Übergangshaarschnitt war der Begriff für ihre Haarkunst.

Der Goldene Saal war nicht ganz gefüllt. Nur ein paar Stadträte von den 60 waren gekommen. Der bekannteste Preis der Stadt Augsburg interessiert die abwesenden Stadträte keine Bohne. Ein Trauerspiel und eine Blamage für unsere Stadt. Viele reservierte Stühle blieben leer. Kultur-Stadt? Fehlanzeige1  

Kommentar: Wer vor, während oder nach der Verleihung des Brecht-Preises durch Augsburg spazierte, hat keinen einzigen größeren offiziellen Hinweis auf Lutz Seiler und seinen Brecht-Preis 2023 sehen können. Das ist schade. Die Stadt sollte zeigen, dass sie sich über ihren Preisträger freut. In der Stadt waren nur Banner und Fahnen vom Plärrer, von der Friedensstadt, von einer Ausstellung und vom Stadtmarkt zu sehen. Nicht mal beim Eingang zum Rathaus war zu erkennen, dass hier Augsburgs bekanntester Preis verliehen wurde. Das sollte besser werden. Augsburg sollte zeigen, dass hier ein toller Preis an hervorragende Autoren vergeben wird. Es würde auch nicht schaden, wenn der Kulturreferent den Gästen der Brecht-Preis-Verleihung ein Taschenbuch des Preisträgers als Souvenir in die Hand drücken würde. Das wäre ein schöne Geste und würde unsere Wertschätzung für den Preisträger symbolisieren.

P.S.: Halt, bei der Buchhandlung am Obstmarkt ist ein Plakat zum Bert-Brecht-Preis 2023 der Stadt Augsburg im Schaufenster zu sehen. Dazu einige seiner Bücher. Kann fast den Ruf der Literatur-Stadt Augsburg retten, oder?




Fotos: Lina Mann



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