Mit Tourismus bessere Geschäfte - Autoarme Maxstraße ein Gewinn für Einzelhandel!

Maximilianstraße wird fußgängerfreundlicher. Gut für Touris, gut für Geschäfte.


Neue Studie zeigt enorme wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus – nicht zuletzt auch für Augsburgs City
Die Tourismuswirtschaft ist bayernweit wichtiger als jede Branche des verarbeitenden Gewerbes

„Seit 1. Mai 2023 wird der nördliche Teil der Maximilianstraße für 12 Monate weit gehend autoarm gestaltet, um die Aufenthaltsqualität zwischen dem Herkulesbrunnen und dem Mer kurbrunnen zu steigern.“ So steht es auf der Website der Stadt Augsburg. Für den Handel hat diese Maßnahme zwei Auswirkungen: So manche Stammkundschaft bleibt weg oder lässt sich jetzt belie fern, weil der Parkplatz vor dem Schaufenster nicht mehr da ist. Einerseits. Andererseits – auch das war jüngst in einem Fachgeschäft an der Maximilianstraße zu hören – nehmen jetzt spürbar mehr Touristen die Möglichkeit zum Einkauf wahr. 

Damit ist die Rolle, die der Tourismus auch für die Augs burger City spielt, bereits recht gut beschrieben. Und wer etwas genauer hinschaut, wie es der Augsburger Tourismusdirektor Götz Beck als Chef der Regio Augsburg Tourismus GmbH schon von Be rufs wegen tut, sieht aktuell im Stadtzentrum jede Menge Touristen. „Für die Stadtentwicklung ist der Tourismus von zentraler Bedeutung“, betont auch Augsburgs Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle. Bedingt durch die gewachsenen Bettenkapazitäten werde sich, so Hübschle, das Thema Tourismuswirtschaft in Augsburg noch weiter entwickeln.

Die Bedeutung des Tourismus hat, mit Blick auf ganz Bayern, aber damit natürlich auch für Augsburg, jetzt offenbar eine bislang noch unveröffentlichte Studie des Bayerischen Wirtschaftsministeriums mit dem Titel „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ eruiert. Ihr Ergebnis dürfte branchenferne Menschen doch etwas überrascht haben: Gemessen an der Zahl der Erwerbstätigen sei die Tourismuswirtschaft „größer als jeder Wirtschaftszweig des verarbeitenden Gewerbes“, größer sogar als etwa die Autoindustrie, war dieser Tage zu lesen. 

Für Augsburg mit seinen zahlreichen Themen – von UNESCO Welterbe bis Renaissance, von Brecht bis Industriekultur – und seinen Jubiläen und Gedenkjahren (wie aktuell dem Ulrichsjahr 2023/24 oder auch Bert Brechts 125. Geburtstag) ist eine weitere Er kenntnis aus der Studie von höchstem Interesse: Tagesgäste tragen nämlich ähnlich viel zur Wirt schaftsleistung bei wie Übernachtungsgäste. Und der etwas größere Teil der Reisenden in Bayern stammt, so eine Erkenntnis der „durchgesickerten“ Studie, aus Bayern selbst. 

Bert Brecht in Augsburg, ein guter Tourismus-Faktor.



„Zwar sind unsere Themen teils auch international relevant, wie etwa das UNESCO-Welterbe“, so Götz Beck, doch mit dem Wasser, den Römern und der Renaissance, Mozart und Brecht, St. Ulrich und der Lechfeldschlacht, mit Industriekultur und nicht zuletzt dem Immateriellen Kulturerbe Augsburger Hohes Friedensfest böte Augsburg eben auch zahlreiche Themen, die gerade im Städtetourismus und auch bei Tagesausflugsgästen, Bildungsreisenden und Reisegruppen „sehr gut verkaufbar“ seien.

Auch das soll die Studie belegen: Sie zeigt an einem Fallbeispiel, dass ein in den Tourismus investierter Euro im Gegenzug bei Betrieben in der Region schon mal fünf Euro generieren kann. Das Thema der finanziellen Ausstattung im Tourismus treibt Götz Beck freilich schon länger um, vor allem mit Blick auf die so erfolgreiche Tourismusförderung im Nachbarland Österreich, aber auch beim Vergleich mit anderen Bundesländern. 


Augsburgs Tourismusdirektor hat sich deshalb bereits mehrfach, als Vorstandsmitglied beim Deutschen Tourismusverband (DTV) wie auch im Gespräch mit der Bayerischen Zentrale für Tourismus (BZT), für eine sogenannte City Tax eingesetzt. Diese in Übernachtungsbetrieben erhobene Abgabe käme, anders als etwa eine Bettensteuer, zweckgebunden der Investition in die Kultur, die Aufenthaltsqualität, die personelle Ausstattung von Tourismuseinrichtungen sowie in die Produktqualität zugute. 

Dass sich solche Investitionen lohnen würden, unterstreiche die Studie „Wirtschaftsfaktor Tourismus“ schließlich ziemlich beeindruckend, so Tourismusdirektor Beck.

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