AEV feiert ersten Saisonsieg: gegen Nürnberg




Endlich belohnen sich die Panther für eine gute Leistung, endlich gehen sie in einem Match in Führung und endlich gewinnen sie ein Spiel in der 30. DEL-Saison – und bleiben damit weiterhin auf einem Nichtabstiegsplatz.

Das 129. Derby – das einzige, das in allen dreißig Saisons gespielt wurde – hatte alles, was einen unterhaltsamen Abend im Curt-Frenzel-Stadion ausmacht: Tore von „Augsburger Jungs“, kuriose Tore, Tore für die Top 10 der Woche, Härte und einen Derbysieger aus Augsburg.

Christof Kreutzer konnte und musste den Kader umbauen: Der wiedergenesene Mirko Sacher kam zurück für Tim Schüle, für den erkrankten Chris Collins rotierte TJ Trevelyan ins Team und aufs Tor passte erstmals Markus Keller auf. Zunächst hatte dessen Gegenüber Niklas Treutle zu tun und bewahrte die Ice Tigers vor einem Rückstand in der ersten Minute, aber diesmal verwandelte der AEV seine Chancen zu Beginn.


Die Augsburger Jungs machen es vor:
Elias und Flaake erzielen die ersten beiden Treffer


Den Anfang machten mit Moritz Elias und Jerome Flaake zwei Augsburger Eigengewächse, die beide das Eishockeyspielen im Curt-Frenzel-Stadion lernten, aber bisher nie für die Profi-Panther spielten. Elias wechselte früh nach Mannheim und wurde von den Adlern nach Nürnberg ausgeliehen, für die er seine ersten DEL-Spiele absolvierte und sein erstes Tor erzielte. Ausgerechnet gegen sein Ex-Team gelang dem kleinsten und jüngsten Panther (1,72m, 19 Jahre) der erste Treffer für Augsburg: Elias bekam im Mitteldrittel an der Bande einen Pass von Mirko Sacher, lief aufs Tor zu, durch den Bullykreis und schlenzte den Puck ins kurze Eck – half es ihm, dass er Nürnbergs Goalie Treutle vom Training mit den Ice Tigers kannte?

Flying Saucer Attack.


Jerome Flaake hatte vor seiner Rückkehr nach Augsburg fast für die halbe DEL gespielt (Köln, Bremerhaven, Hamburg, München, Düsseldorf, Ingolstadt) und regelmäßig im Curt-Frenzel-Stadion Tore gegen Augsburg geschossen. Sein erstes für die Panther war etwas Besonderes und zum Zungenschnalzen: Der Puck kommt zum Torschützen via schneller Kombination durchs Angriffsdrittel, den letzten Pass spielt Niklas Andersen rückwärts durch die eigenen Beine in den Lauf von Flaake. Der packt ein weiteres Kabinettstückchen aus und lupft die Scheibe mit der Rückhand unter die Latte – 2:0 nach 8 Minuten.

Flaake und Oblinger jubeln über Mitchells Bananentor. 



… und Mitchell, Köhler und Karjalainen legen nach
Alles Banane: Zwei Bogenlampen landen in den Toren


Bisher lag der AEV meistens schnell und hoch zurück, diesmal lief es anders, jetzt legte die internationale Fraktion noch im ersten Drittel nach: Zack Mitchell schlenzte aufs Tor, ein Nürnberger hielt seinen Schläger dazwischen und fälschte den Puck nach oben ab – und der schwebte über Freund und Feind wie eine fliegende Untertasse und senkte sich hinter Niklas Treutle ins Tor. Nürnbergs Torhüter hatte die Flying Saucer Attack nicht kommen sehen, denn Augsburgs Größte – Alex Oblinger und Jerome Flaake standen im Slot und versperrten ihm die Sicht.

Was Mitchell kann, das schafft auch der Ex-Augsburger Daniel Schmölz. Der stand kurz vor der ersten Pause nah und relativ lange frei vor Markus Keller, der einen präzisen Schuss erwartete. Als er endlich abzog fand sich aber auch hier ein Schläger in der Schussbahn – die nächste Banane war auf den Weg über den großen Stoa ins Tor geschickt worden, noch krümmer als Zach Mitchells. Markus Keller bekam das 3:1 erst mit, als Nürnbergs Spieler plötzlich die Arme hochrissen.



Im Mitteldrittel gelang den Franken im Powerplay der Anschlusstreffer, der Ausgleich wurde nach Videobeweis aberkannt: Markus Keller war im Torraum behindert worden. In der Minute der nächste von einem Verteidiger abgefälschte Torschuss. Mick Köhlers Schuss von der Blauen Linie segelt zwar nicht unbemerkt über Treutle, abwehrern kann dieser das Geschoss trotzdem nicht.



Danach wurde das Spiel ruppiger, denn die Nürnberger drängten auf den erneuten Anschluss und machten dabei vor Keller nicht halt. Den Torhüter zu attackieren hat oft Konsequenzen, und nach einem Nachstochern durch Daniel Schmölz befinden sich bald alle Feldspieler im Augsburger Torraum – nur Keller kriecht bald aus dem Getümmel und sein Gegenüber sieht aus der Ferne zu, wie die erste Schlägerei sofort in die zweite übergeht.



Kurz vor Schluss macht Jere Karjalainen alles klar: Nürnberg spielt ohne Goalie, Augsburg kontert mit Esposito und Southorn und zuletzt wird Karjalainen angespielt, der unbedrängt einnetzen kann. Den Schlusspunkt setzt Kislinger mit der Schlusssirene, als die Pantherspieler schon in den Feiermodus umgeschaltet haben.

Trotzdem: Endlich ein Heimsieg, endlich eine Humba mit den Fans und endlich eine Ehrenrunde.





Die nächsten Spiele:

Am Freitag, 29.9., ist das Kellerduell bei der DEG angesetzt (19:30 Uhr), am Sonntag, 1.10., ab 19:00 Uhr duelliert sich der AEV mit den Straubing Tigers im Curt-Frenzel-Stadion.

Bericht und Fotos: George Stadler

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