AEV siegreich gegen Schwenningen und Bad Nauheim - Jetzt kann die 30. DEL-Saison starten!


Kein Freundschaftsspiel
AEV kämpft Schwenningen nieder
Sensationssieg nach 0:5-Rückstand in Bad Nauheim

3.500 Fans wollten am Freitagabend, 8.9.2023, die Heimpremiere der „neuen Panther“ erleben, und bis auf die gut 100 mitgereisten Schwenninger wurden sie nicht enttäuscht: Neun Treffer, wechselnde Führungen und zum Schluss immer wieder kleine und größere Raufhandel sorgten für Spannung und Emotionen bis zur Schlusssirene. Am Sonntag, 10.9.2023, fielen noch mehr Tore: Der AEV zeigte nach einem 0:5-Rückstand Moral und holte sich innerhalb von 22 Minuten den Sieg in Bad Nauheim.


AEV und SERC hatten eine eher bescheidene Vorbereitung hinter sich: Augsburg war mit zwei Nullnummern beim Dolomiten Cup gestartet und hatte lange aufs erste Saisontor warten müssen, erst gegen die unterklassigen Teams aus Landshut (DEL2, 5:1) und Peiting (Oberliga, 11:2) startete die Offensive durch, während Schwenningen anfangs traf, aber in den letzten vier (!) Spielen kein einziges Tor erzielen konnte.
Der Schwenninger Knoten platzt nach vier Minuten nach einem Puckverlust an Augsburgs Blauer Linie: Tyson Spink überlässt den Puck dem Ex-Panther Sebastian Uvira, und der überwindet Dennis Endras im AEV-Tor. Christof Kreutzers Team lässt sich davon nicht beirren und spielt weiter nach vorn – mit Erfolg, in der 13. Minute haben auch die Rotgrünweißen Anlass zum Jubeln: Nach einer Kombination zum Zungenschnalzen – Jordon Southorn und Luke Esposito passen kreuz und quer vor Schwenningens Goalie Joacim Eriksson – und spielen Jere Karjalainen so frei, dass der ins leere Tor vollenden kann. Der AEV bleibt weitgehend spielbestimmend, trotzdem steht es nach 20 Minuten weiter 1:1.

Rückkehrer Oblinger bejubelt die Führung
Fünf Tore im zweiten Drittel
Im Mitteldrittel rächen sich bald die vergebenen Chancen, wieder kommen die Gäste nach einem Fehler im Aufbau zu einem leichten Treffer und zur schnellen erneuten Führung durch Alex Karachun. Der Jubel der SERC-Fans ist kaum verklungen, da spielt sich Niklas Andersen durch Schwenningens Abwehr und macht keine halbe Minute später den erneuten Ausgleich.

Alexander Oblinger schießt Tor.

Alexander Oblinger jubelt über sein Tor.

In der 26. Minute zeigt Alexander Oblinger die Vorteile einer Strafzeit: Sein Team hatte zwei Minuten gut verteidigt und eroberte im richtigen Moment die Scheibe. Oblinger nahm sie auf, stürmte direkt von der Strafbank auf Eriksson zu und verlud Schwenningens Goalie aus kürzester Distanz. Die erste Führung für den AEV und Oblingers erstes Tor für Augsburg seit er den Verein mit 13 Jahren verlassen hatte – sein Jubel fiel entsprechend überschwänglich aus.

Das Spiel wurde etwas ruppiger, immer wieder mussten Spieler auf den Strafbänken Platz nehmen. So gelang Tyler Spink in Unterzahl das 3:3 für den SERC, Augsburgs Antwort gab es im folgenden Powerplay durch Jere Karjalainens zweiten Treffer.

Kleine und größere Raufereien im Schlussabschnitt

Im letzten Drittel entglitt die Partie mehr und mehr dem Schiedsrichtergespann: Es kam zu Revanchefouls und -schlägereien, die Strafbänke füllten sich – Höchststand waren vier Schwenninger und zwei Augsburger ausgeschlossen - und teilweise wussten die Spieler nicht, weshalb sie glimpflicher weggekommen waren als ihre Streitpartner. 


Bezeichnend war Webers verständnisloses Gesicht, als er von seiner und Espositos Strafmaß erfuhr: Weber hatte Hakulinen in die Bande gecheckt und war dafür von Esposito zum Gespräch unter vier Fäusten gebeten worden – dafür bekamen beide 5 Minuten Pause wegen Übertriebener Härte verordnet, Esposito zusätzlich zwei. Der Bandencheck Webers fiel unter den Tisch, und obwohl beide ihre Handschuhe nicht ausgezogen hatten wurde dies beim Strafmaß nicht als mildernder Umstand berücksichtigt.

Kurz darauf fanden sich mehrere Pärchen zum Austausch von Nettigkeiten, diesmal auch ohne Handschuhe ausgetragen, was aber weitgehend von den Schiedsrichtern übersehen wurde.


Auch zwei Tore fielen noch: Luke Esposito traf nach einem Rebound – der erste Schuss war von Matt Puempel abgefeuert worden – zum 5:3, und sechs Minuten vor Spielende machte es Alex Trivellato mit dem 4:5-Anschlusstreffer noch einmal spannend. Beide Tore fielen bei numerischer Überlegenheit.


Sonderzug nach Bad Nauheim:
400 mitgereiste Fans sehen sensationelles Comeback

Am Sonntag machten sich etwa 400 Augsburger Fans auf nach Hessen, um sich beim EC Bad Nauheim zu bedanken, dass dieser die hoch favorisierten Kassel Huskies im Halbfinale der Zweitliga-Playoffs eliminiert hatte – mit einem schönen Nebeneffekt für Augsburg: Weder Bad Nauheim noch deren Finalpartner, die Ravensburg Towerstars, waren aufstiegsberechtigt und das Augsburger Eishockey bleibt auch im dreißigsten Jahr erstklassig.

Augsburg fuhr mit 200 Litern Freibier vor und überließ den Red Devils zunächst auch den Vortritt auf dem Eis. Zwar spielten die Panther eine gute Partie, lagen aber nach 38 Minuten mit 0:5 hinten. Jetzt reichte es Trainer Kreutzer mit der Dankbarkeit: Er nahm eine Auszeit, putzte sein Team runter und wechselte den Torhüter, für den bei allen Toren von seinen Vorderleuten alleigelassenen Markus Keller rückte Dennis Endras ins AEV-Tor.

Die Strafpredigt des Trainers zeigte Wirkung: Kapitän Warsofsky traf noch vor der zweiten Pause per Schlagschuss im Powerplay, und im dritten Drittel ging die Verfolgungsjagd weiter: Noch keine Minute war gespielt, da schoss Chris Collins das 2:5. Es folgten in der 44. Minute das 5:3 durch Luke Esposito und in der 49. das 5:4 durch Tim Schüle. Zwei Minuten später glich Alex Oblinger aus, „und dann war es ausgerechnet Mick Köhler, der an alter Wirkungsstätte für die Entscheidung sorgte. Nach exakt 57 Minuten und zehn Sekunden markierte der offensive Abwehrspieler nach Zuspiel von Nationalspieler Samuel Soramies per Flachschuss das 5:6“, so der Bericht auf der Homepage des ECBN: https://ec-bn.de/kurios-unterhaltsam-stimmungsvoll-ec-unterliegt-augsburg-mit-56/
Im April hatte er durch Bad Nauheims Sieg gegen Kassel selbst für den Klassenerhalt des AEV und damit seinen eigenen Aufstieg in die DEL gesorgt.


AEV/Panther-Fans.



Der AEV startet in die dreißigste DEL-Saison

Die Panther beginnen die 30. DEL-Saison am Freitag, 15. September 2023 in Wolfsburg, am Sonntag. 17. Seüptember 2023 steht das erste Heimspiel im Curt-Frenzel-Stadion an. Gegner um 19:00 Uhr sind die Löwen Frankfurt.

AEV nach dem Sieg gegen Schwenningen.




Die Top-Spieler des Wochendes

Luke Esposito


Dennis Endras


Anrei Hakulinen



Text und Fotos: George Stadler

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