Trevelyan vs. LeBlanc 2:1 n.V. – AEV bezwingt Iserlohn
Normalerweise sind Gastspiele der
Iserlohn Roosters nicht sonderlich aufregend, aber diesmal war es
anders: Zum ersten Mal spielte Drew LeBlanc in seinem alten
Wohnzimmer, dem Curt-Frenzel-Stadion, gegen den AEV, für den er acht
Jahre gespielt hatte. Zwei seiner ehemaligen Team-Mates stahlen ihm an diesem Abend die Show: Torhüter Markus Keller hielt lange das 1:0 fest und musste erst 42 Sekunden vor dem Ende – Iserlohn stürmte ohne Goalie und mit sechs Feldspielern – hinter sich greifen. Und Stürmer T.J. Trevelyan traf in der Verlängerung zum Sieg.
Ehrungen für Drew, Brady und T.J.
Das Vorspiel zum Match fiel sentimental
aus: Beim Aufwärmen grüßten die Fans mit einem großen Bild ihre
alte Nummer 19, und dann wurden gleich drei Spieler offiziell geehrt:
Es begann mit LeBlancs Verabschiedung durch Panther-Geschäftsführer
Maximilian Horber, der ihm ein Trikot mit der Nummer 401 überreichte
– so viele Punkte hatte Drew LeBlanc für rot-grün-weiß erzielt.
Erst bekam Drew LeBlanc von Maximilian Horber das Trikot mit der Nummer 401 ... |
... dann trafen sich die drei All-Stars LeBlanc, Lamb und Trevelyan. |
Der extra eingeflogene Brady Lamb begab sich aufs Eis und traf vor dem Stadionsprecher auf seine Buddies Drew und T.J. Anlass für dieses überraschende Treffen war die Wahl der Fans zum besten Team der vergangenen Dekade.
Die drei All-Stars bekamen Urkunden überreicht von Walter und Karin Neumann vom Eishockeymuseum / Hockey Hall of Fame Deutschland, außerdem sind sie zusammen mit Olivier Roy, Arvids Rekis und Matt White in einem der Ausstellungsfenster gegenüber des 1878Shop zu sehen.
Gewählt von den AEV-Fans: Das All-Star-Team der Jahre 2011 bis 2020. |
Nach frühem Tor durch Jordon Southorn:
Überragender Markus Keller hält das 1:0 fest.
Zu den Starting Six folgte die nächste Choreografie „Am Schleifgraben daheim“ (siehe Bild ganz oben), und dann ging’s los.
Schon am frühen 1:0, einem
Powerplaytor in der dritten Minute, waren die beiden Protagonisten
LeBlanc und Trevelyan beteiligt: Drew LeBlanc stand als Teil der
Roosters-Penalty-Killing-Formation auf dem Eis, als Jordon Southorn
an der Blauen Linie abzog und in den Winkel des Iserlohner Tores
traf. Vor diesem versperrte Trevelyan Roosters-Goalie Jenike die Sicht auf Southorn und den Puck, sodass Jenike ihn erst
sah, als er über seiner Schulter ins Netz sauste.
Es folgten 57 Minuten, während denen vor allem die beiden Goalies gefordert waren, Augsburgs Markus Keller hatte dabei wesentlich mehr Gelegenheiten, sich auszuzeichnen als sein Gegenüber, denn Iserlohn machte das Spiel, während der AEV hauptsächlich mit Verteidigen beschäftigt war.
Das ging dank eines überragenden Keller 56 Minuten lang gut, aber als Iserlohns Coach Doug Shedden Jenike für einen sechsten Feldspieler vom Eis nahm, traf Ugbekile 42 Sekunden vor Spielende zum Ausgleich fürs Schlusslicht aus dem Sauerland. Vorbereitet wurde der Treffer von – natürlich und ausgerechnet – Drew LeBlanc.
Mit 39 in der Form seines Lebens:
Thomas Jordan Trevelyan!
Ein letztes Mal stahl ihm die Show der älteste Spieler der Liga, der sich in der Form seines Lebens
befindet: T. J. Trevelyan. Er spielt seit 2011 beim AEV,
ist mittlerweile 39 Jahre alt und trifft und trifft und trifft; bei
seinen letzten drei Einsätzen fünfmal. Dabei ist er sensationell
effektiv:
Drei T.J.-Schüsse bedeuteten drei Tore gegen München, in Wolfsburg brauchte er drei Versuche für seinen Treffer.
Und gegen Iserlohn? Da spielten T.J.s Panther – abgesehen von ein paar Überzahlsituationen und einer starken Phase in Unterzahl – sechzig Minuten lang so defensivorientiert, dass auch er während seiner gut 15 Minuten Eiszeit keinen einzigen Schuss aufs Tor abgab. In der Verlängerung mit drei gegen drei Spielern sah das anders aus: Die Roosters – im Schlussabschnitt noch mit zahlreichen Torchancen – verlieren das Eröffnungsbully, und es wird hauptsächlich ums Roosters-Tor gespielt und auf eine sichere Chance gewartet. Chris Collins sieht diese gekommen, fährt von rechts vors Tor – und scheitert an Jenike. Währenddessen wird Trevelyan fliegend eingewechselt und fährt sofort vors Tor, wo Jenike Collins‘ Versuch nur kurz abgewehrt hat: Der Puck liegt frei und Trevelyan nutzt seine erste Chance des Spiels und besiegelt flach ins Eck den Sudden Death der Roosters.
Nach dem großen Jubel über den Sieg folgen die letzten großen Gesten des Abends: Das Stadion fordert mit „Allez LeBlanc!“ ihren ehemaligen Lieblingsspieler zur Ehrenrunde auf – und der antwortet mit Beifall für die Augsburger Fans.
Die nächsten Spiele der Panther
Hakulinen und Elias bei den Nationalmannschaften
Am Freitag, 8.12.2023 / 19:30 Uhr gastieren die Straubing Tigers ein zweites Mal in Augsburg, das erste Spiel war eine klare Angelegenheit für die Niederbayern, die sich an der Tabellenspitze festgesetzt haben. Am Sonntag folgt ein weiteres Derby in Ingolstadt.
Am übernächsten Wochenende muss Coach Kreutzer seine Sturmreihen umstellen:
Anrei Hakulinen wurde für die Euro Hockey Tour nominiert. Die finnische Nationalmannschaft tritt hier gegen Tschechien, Schweden und die Schweiz an; nach einer Woche in Helsinki, Prag und Zürich wird er wieder in Augsburg sein.
Die Spiele der U20-WM werden von Magenta Sport im Free TV übertragen.
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