Brechtige Geburtstags-Vorschau!

 Der Lyriker, Autor, Dramatiker und Theatermacher Bert Brecht wurde am 10. Februar 1898 im Augsburger Lechviertel geboren. Dieses Jahr, an seinem 126. Geburtstag, finden wieder viele Veranstaltungen an und rund um seinen Geburtstag in Augsburg statt. Brecht ist weltweit der bekannteste Augsbürger. 

Meike Droste liest aus "Flüchtlingsgespräche" von Bert Brecht



Meike Droste liest am 10. Februar im Augsburger Bayernkolleg aus "Flüchtlingsgespräche" von Bertolt Brecht. Diese Veranstaltung hat der Buchhändler Kurt Idrizovic, ehemalige Schüler des Bayern Kolegs mit seiner Buchhandlung am Obstmarkt organisiert. Tickets für die Droste-Lesung sind dort erhältlich. 

Die in den frühen vierziger Jahren geschriebenen Dialoge der »Flüchtlingsgespräche« handeln vom Alltag der aus Deutschland Vertriebenen vertreten durch den Intellektuellen Ziffel und den Arbeiter Kalle, die sich im Restaurant des Hauptbahnhofs von Helsinki über die internationale Lage und die eigene Situation unterhalten.

Meike Droste wuchs in Neusäß bei Augsburg auf. Sie studierte von 1999 bis 2003 an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule und sammelte bereits während ihres Studiums erste Schauspielerfahrung an den Münchner Kammerspielen. 2002 wechselte sie ans Berliner Ensemble und spielte dort in Inszenierungen von Claus Peymann, unter anderem die Titelrolle in Brechts »Die heilige Johanna der Schlachthöfe«, und von Leander Haußmann in Shakespeares »Ein Sommernachtstraum«. Die Spielzeit 2004/05 führte Droste ans Schauspielhaus Zürich, seit der Spielzeit 2006/07 gehörte sie dem Ensemble des Deutschen Theaters Berlin an.

Droste liest "Flüchtlingsgespräche"
Ort: Bayernkolleg, Schillstr. 100, Augsburg
Zeit: 10.02.2024 / 19:30 Uhr
Info und Tickets: www.buchhandlung-am-obstmarkt.de

Diese Veranstaltung wurde durch Erkrankung der Künstlerin Meike Droste auf den Samstag, 23. März2024 verschoben!



Sieben Rosen hat der Strauch



Eine lyrisch-musikalische Brecht-Hommage von Text Will Töne

Sieben Rosen hat der Strauch“ ist ein musikalisches Geburtstagsgeschenk mit feministischer Note: Mit Karla Andrä, Stefanie Schlesinger, Alexandrina Simeon, Anna Holzhauser, Isabell Münsch, Ute Legner und Eva Gold treten sieben Protagonistinnen der Augsburger Musik- und Theaterszene ins Licht, orchestriert vom Josef Holzhauser Quartett. 
Als kenntnisreiche Interpretinnen Brechts bringen die sieben Solistinnen Brechtsche Lyrik auf die Bühne. Vertonungen von Kurt Weill, Hanns Eisler und Paul Dessau werden zum Geburtstag musikalisch neu eingekleidet. Es darf über neue, moderne Vertonungen aus der Feder von Augsburger Komponist*innen gestaunt werden. Rezitationen ausgewählter Gedichte runden den Abend ab. Eine Brecht-Hommage, so vielseitig wie der Dichter selbst: poetisch, philosophisch, kraftvoll, witzig, wild und bunt.

Gefördert durch die Stadt Augsburg und den Bezirk Schwaben. Preisträger des Augsburger Zukunftpreises 2019. Projektförderung Kulturfonds Bayern und Arno buchgegger Stiftung. 

Sieben Rosen hat der Strauch
Ort: Kulturhaus Abraxas, Sommestr 30, Augsburg
Zeit: 10.02.2024 / 20:00 Uhr
Tickets: (Ausverkauft!)




Tanja Kinkel: Von Brecht zu Astrid Lindgren. Das Leben der Louise Hartung.


Dr. Tanja Kinkel im Brechthaus.


Sie sang in der Uraufführung der Dreigroschenoper, half Lotte Lenya und Kurt Weill bei der Emigration, baute nach dem Krieg die Kunstszene in Berlin mit auf, brachte Astrid Lindgren nach Deutschland und wurde ihre engste Freundin: die Sängerin, Pädagogin und Lebenskünstlerin Louise Hartung. Ihr leidenschaftlicher Briefwechsel mit Astrid Lindgren wurde als eine der faszinierendsten Entdeckungen des letzten Jahrzehnts gefeiert. Dr. Tanja Kinkel stellt sie an Brechts 126. Geburtstag, also am 10. Februar 2024, in seinem Geburtshaus in Augsburg vor.

Tanja Kinkel wurde in Augsburg als Autorin bekannt durch ihren historischen Roman "Die Puppenspieler", der auch in Augsburg handelt. Für den Augsburger Herausgeber Arno Loeb schrieb zu dem Buch "Draculas Rückkehr" eine Vampir-Story mit John Lennon.

Grußwort: Jürgen K. Enninger, Stadt Augsburg, Referent für Kultur, Welterbe und Sport. Einführung und Moderation: Prof. Dr. Prof. h.c. Jürgen Hillesheim, Stadt Augsburg, Brecht-Forschungsstätte. Telefonische Anmeldung (erforderlich) unter 

Tanja Kinkel: von Brecht zu Lindgren
Ort: Brechthaus, Auf dem Rain 7, Augsburg
Zeit: 10.02.2024 / 18:00 Uhr
Info und Anmeldung: 0821/4540815, www.brechthaus-augsburg.de



Der Regisseur kommt ins Thalia


Schon einen Tag nach Brechts Geburtstag können wir in den Thalia-Kinos den Film "Rechtsfindung" anschauen.„Rechtsfindung“ ist eine Szene aus Brechts „Furcht und Elend des Dritten Reiches“, die ausdrücklich in Augsburg spielt.

Film + Diskussion mit Regisseur Johannes Hör.

Das Skript von "Rechtsfindung" basiert auf einer Szene aus "Furcht und Elend des III. Reiches" (1938) von Bertolt Brecht ((c) Suhrkamp Verlag / Bertolt-Brecht-Erben): Ein zerschundener Kriegsveteran wird beim Arbeiten grundlos verprügelt. Ein Augsburger Richter bequemt sich dann kurz vor dem Prozess sich das ganze anzusehen. Der Tathergang ist ja eigentlich klar. Zuversichtlich holt er sich Rat und geht den Fall durch. Aber: Das ganze wird zur Chefsache. Uniformierte sagen ihm, wer es nicht gewesen sein darf. Immer sind es andere. Mit jedem Rat wird es schlimmer. Der Höhepunkt ist der Krieg, der ihn auf seinem Schreibtisch endlich heimsucht. Plötzlich ist er da, mit all den Opfern, die er gnadenlos fordert. Dem Richter dämmert: Sein eigenes Leben steht auf dem Spiel und seine Familie haben sie ihm vermutlich schon genommen.

Das Stück Brechts besteht aus den Dialogen, die der Amtsrichter Goll direkt vor der Verhandlung mit involvierten Polizisten, Staatsanwälten und Freunden führt. Die Umsetzung orientiert sich nahe am Originalstück Brechts und findet im historischen Augsburg statt. Die Dramaturgie wird verstärkt, indem die "eigentlichen" Protagonisten – die an der Tat beteiligten Personen – zu Wort kommen. Sie erhalten jedoch weder Dialog noch chronologische Handlungen. Damit ergibt sich ein zweiter Schauplatz, der sich immer wieder als Schlaglicht in die Konversationen legt.Es ist eine Veranstaltung der VVN-BdA Augsburg. Der Regisseur Johannes Hör ist anwesend.
Über die Kinohomepage des Thalia-Kinos könnt ihr euch informieren und Sitzplätze reservieren.

Rechtsfindung
Zeit: Sonntag, 11.2. um 11:00 Uhr
Ort: Thalia-Kinos, Obstmarkt, Augsburg


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Das Augsburger Brecht-Festival startet später


Unter dem Motto "No Future" beginnt das Augsburger Brecht-Festival 2024 sein diesjähriges Programm erst am Freitag, den 23. Februar mit der Mittags-Vernissage "Mit Brechts Blick durch Augsburg". Eine Vernissage und Würdigung der Beiträge des Bert Brecht Kreis Augsburg e.V. 

Kommentar: Leider hat das kommende Brecht-Festival unter den halbgaren Antisemitismus-Vorwürfen gegen den Leiter Julian Warner seinen Glanz und seine Leichtigkeit verloren. Warner musste demütig Kotau machen und sich in den Staub der Reue und Vergebung werfen. Seine Heiterkeit, die ihn und das Brecht-Festival ausmachten, waren damit futsch. Nur Kulturreferent Jürgen Enninger stand ihm beherzt bei. War es nicht OBin Eva Weber, die speziell von Künstlern mehr Äußerungen zum Anti-Semitismus verlangte? Warum nicht von Bäckern, Metzgern oder Immobilienmaklern? Die anderen höheren politischen Mitwirkenden in der Augsburger Stadtregierung ließen Warner mitleidlos im Regen stehen. So ähnlich war es auch mit Brecht in den Jahren 1933 bis in die 1980er in seine Heimatstadt Augsburg., wo konservative Kräfte ihn als Anarchisten und Kommunisten verschwiegen und verbannten. Warner hätte sich mal das Verhör von Brecht in den USA anschauen sollen, wie sich dieser aus dem Verdacht, ein Kommunist zu sein, geschickt herauswand. "Warner braucht wohl die festival-Kohle", wird angenommen, "sonst hätte er bei diesem lächerlichen Eklat schon längst hingeschmissen". Auch wenn die deutschen Medien bei dieser Augsburger Provinzposse auf der Seite von Warner standen, ist das Motto des Festivals leider wahr geworden: No Future!  



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Arno Mohr zeichnete Brecht und Weigel 


AUSSTELLUNG:
Unterm Sonnenschirm

10.02.2024, 15 Uhr - Ausstellungseröffnung

An Berts Geburtstag eröffnet um 15 Uhr die Ausstellung mit Grafiken und Farblithografien von Arno Mohr. Das Brecht-Weigel-Haus hat eine Sammlung von Grafiken des Künstlers Arno Mohr. 1959 zu Gast bei Helene Weigel in Buckow, fertigte er unter anderem Portraitzeichnungen von Weigel und Brecht, auch aus der Erinnerung, an. Diese und andere werden in der Sammlungspräsentation im Forum des Brecht-Weigel-Hauses gezeigt werden.

Eintritt frei
Ausstellungsdauer: 10.02.2024. bis 14.04.2024, Museumseintritt



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