Kahnfahrt-Festspiele: Ein kleiner Zwischenbericht mit Bildern

"Und der Haifisch, der hat Zähne ...", singen Daniela Nering und Matthias Klösel
am Ufer des Stadtgrabens vor ihrem Publikum in den Booten.

Auch Besucherinnen aus Karlsruhe sind begeistert.

Regisseurin Gianna Formicone mit Sonnenbrille und Zuschauerinnen beobachten
das theatralische Geschehen auf dem Wasser des Stadtgrabens.

Daniela Nering am Ufer des Stadtgrabens mit einem brechtigen Chanson.

Entspannte Stimmung auf der Sonnenterrasse der Kahnfahrt nach der Aufführung.

Das Publikum sitzt gespannt beobachtend in den Booten.

Der junge Brecht lockt seine erste große Liebe ans Fenster.

Die neuen Kahnfahrtwirte Joshua Kessler und Marc Schiemann
mit Götz Beck von Regio Tourismus Augsburg in der dunklen Jacke  

Große Vorstellung am Schluss auf dem Floß beim Wasserturm. Zu sehen sind auf dem Floß die
Musikanten und die Schauspieler. 
Foto: Lina Mann

Seit einigen Sonntagen finden in Augsburg am Oblatter Wall mit Ruderbooten auf dem breiten Stadtgraben die Kahnfahrt-Festspiele statt. Durch das attraktive Gelände mit alter Stadtmauer, einer Kastanienallee und einem Wall mit altem Gebäude und einem Wasserturm von Elias Holl haben diese Festspiele ihren besonderen Reiz.

Kein Wunder, dass alle Aufführungen nach einigen Tagen schon ausverkauft waren. Organisiert werden die Kahnfahrt-Festspiele vom Buchhändler Kurt Idrizovic von der Buchhandlung am Obstmarkt und von Matthias Klösel, dem Schauspieler und Autor aus der Theaterwerkstatt Augsburg. Inzwischen betreut die Regio Augsburg Tourismus die Kahnfahrt. Die Gastronomie wird nun von Marc Schiemann und Joshua Kessler betrieben.

Organisator Kurt Idrizovic unterhält sich mit Augsburgs Wirtschafts-Referent Wolfgang Hübschle,
der sich stark für die neue Augsburger Kahnfahrt engagiert.

"Wir baden im Lech, in den Strudeln und auf dem Rücken dahinschießend und es ist ein unendlicher Eindruck, sieht man nackten Himmel, offen, hungrig, ewigstill, tagsüber mit metallischer Strahlung, abends violett. Dann kann man auf die Bäume klettern und man wiegt sich nackt in den grünen Wipfeln, die der Mittagswind wiegt. Dann schneidet der Wind durch einen; das ist unbeschreiblich." So beschreibt der junge Brecht sein Leben im Sommer in einem Brief an seinen Augsburger Jugendfreund Caspar Neher. Brecht wuchs auf der anderen Seite der Kahnfahrt auf, heute Bert-Brecht-Straße genannt.

Diese wunderbare musikalisch-theatrale Bootsfahrt ist dieses Jahr ganz Bert Brecht, seinen Balladen und Liedern, die das Wasser besingen, gewidmet. Dieses herausragende Wasserkultur-Projekt in Augsburg ist ein Beitrag zum Augsburger Welterbe und Brechts Jugendzeit am Stadtgraben. Ein Stationentheater mit Musik und kleinen Inszenierungen an diversen Orten an der Kahnfahrt. 

Die Ruderboote liegen eng an eng, wenn es an der Küste dramatisch und musikalisch rund geht.

Das Publikum rudert zur Sängerin und Schauspielerin Daniela Nering und dem Schauspieler und  Matthias Klösel, Autor des Stücks, auf der Suche nach dem „wahren Brecht“. Doch so wie das Wasser lässt sich auch der Dichter Brecht nicht dauerhaft auf einen Wesenszug fixieren. Wie das Wasser bildet er verschiedene Aggregatzustände, ist mal Eis, mal Wasserdampf, mal wilde Welle und dann auch wieder das feurige Gegenteil. Der „Wasser-Feuermann“ wird Brecht in Jugendzeiten von seinem Freund Caspar Neher genannt.

Auf den Spuren seiner Jugend an der Kahnfahrt verliert sich Bert Brecht in seinen Erinnerungen an seine Jugendliebe Bi, seine „Traumfrauen“, all die verflossenen Lieben, die Brecht oft poetisch besungen hat.

Das Publikum ist voll begeistert von den "brechtigen" Texten und Liedern des Schauspielerduos, die im Busch, über dem kleinen Wasserfall, am Ufer, bei der alten Stadtmauer und zum grandiosen Finale auf dem schaukelnden Floß beim Wasserturm rezitieren, singen und ihre Rolle intensiv spielen. Begleitet werden sie vom Musik-Duo Agnes Reiter auf der Klarinette, aus der die tanzenden Töne kommen und vom Geiger Martin Franke, der damit viel Schwung in die Szenen bringt.

Sicher hat er seine Jugendliebe, Paula "Bi" Bannholzer, an einem romantischen Abend im gemeinsamen Ruderboot bei der Druchfahrt unter der steinernen Brücke geküsst, wie das alle verliebten Pärchen tun, die hier in der Augsburger Kahnfahrt auf dem grünen Wasser rudern.

Das Team der Kahnfahrt-Festspiele Augsburg 24 freut sich über ihren Erfolg.

Kahnfahrt-Festspiele 24

Dramaturgie und Text: Matthias Klösel

Regie: Gianna Formicone

Musiker: Martin Franke, Agnes Reiter

Darsteller: Daniela Nering, Matthias Klösel


Bei der Buchhandlung am Obstmarkt, bei der theaterwerkstatt augsburg, bei a3kultur und bei Regio Augsburg Tourismus gibts mehr Information dazu.


Fotos: Lina Mann / Agentur Lima423