Bessere Bahnstrecke zwischen Ulm und Augsburg möglich?

Güterverkehrszentrum soll angebunden werden.



 So soll die Neubaustrecke der Bahn
zwischen Ulm und Augsburg optimiert werden


Kreistag stellt Forderungen für die Vorschlagstrasse auf

Die seit 2020 laufende Trassenfindung für die Neubaustrecke Ulm–Augsburg befindet sich in einem neuen Stadium: Die türkis-orangene Strecke wurde vor Kurzem als „Vorschlagstrasse“ festgelegt.

Diese Trasse hat unter der Berücksichtigung verschiedener Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Umweltverträglichkeit oder Nachhaltigkeit das beste Ergebnis erzielen können. Vor der Vorstellung im Bundestag, die für 2025 geplant ist, soll die Vorschlagsvariante im nächsten Schritt von der Bahn weiter optimiert werden, um sie so möglichst anwohnerfreundlich auszugestalten. „In diesem Zusammenhang sollten wir noch einmal versuchen, den Einschnitt für die betroffenen Kommunen durch konkrete Forderungen so gering wie möglich zu halten“, betonte Landrat Martin Sailer in der letzten Sitzung des Kreistags. Unabhängig von den bisherigen Kernforderungen geht es Sailer konkret um folgende Punkte, um den gewünschten Mehrwert für die Region zu erhalten:

Der Augsburger Hauptbahnhof muss so ertüchtigt werden, dass die aktuellen Verkehre und die Verkehre der Zukunft im Bereich des Fern- und Güterverkehrs, aber vor allem auch im Nahverkehr im 15-Minuten-Takt in den Westen, Norden, Osten und Süden gefahren werden können.

Das Güterverkehrszentrum (GVZ) Region Augsburg soll sowohl vom Süden als auch vom Norden an die Bahnstrecke Augsburg–Donauwörth angebunden werden.

Ein abschnittsweise viergleisiger Ausbau der Strecke Augsburg–Donauwörth soll zur Engpassbeseitigung und zur Kapazitätssteigerung umgesetzt werden, um einerseits den Anforderungen des Güter- und Fernverkehrs gerecht zu werden und andererseits den Regio-Schienen-Takt Richtung Norden zu realisieren. Ein 15-Minuten-Takt bis Donauwörth mit Stopp an allen Haltepunkten ist dabei zwingend einzuplanen.

Die Bestandsstrecke Ulm–Augsburg soll im Rahmen der Generalsanierung der Hochleistungskorridore im Jahr 2030 erneuert und modernisiert werden. Dabei müssen alle Bahnhöfe entlang der Strecke modernisiert und barrierefrei ausgebaut werden sowie der Lärmschutz nach Stand der Technik ertüchtigt werden.

An der Bestandsstrecke Ulm–Augsburg soll die Reaktivierung der Bahnhalte Mödishofen, Vogelsang und Hirblinger Straße weiterverfolgt werden.

Der Regio-Schienen-Takt soll auf der Bestandsstrecke nicht nur aufrecht erhalten bleiben, sondern entsprechend der bisherigen Forderungen als 15-Minuten-Takt bis Dinkelscherben mit Stopp an allen Haltepunkten realisiert werden.

Der Eingriff in Privateigentum und die Zerschneidung von Grundstücken sollen bei der Planung der Vorschlagstrasse minimiert werden.

Der Lärmschutz entlang der Vorschlagstrasse muss bestmöglich umgesetzt werden. Zusätzlich muss – wo immer möglich – die bestmögliche Verbesserung zum Status Quo unter Einbeziehung von Lärmemissionen der Autobahn erreicht werden. Wo dies nicht möglich ist, soll die Tunnelbauweise (auch Trog mit Deckel) angewendet werden.

Alle Maßnahmen sollen nach dem neuesten Stand der Technik ergriffen werden, um einen möglichen Tunnelknall zu vermeiden.

In Zusmarshausen soll die Trasse in Tieflage geplant werden und der Regionalbahnhalt soll in die Planungen der Vorschlagstrasse einbezogen werden.

Der Landkreis Augsburg und die betroffenen Kommunen sollen regelmäßig über den Fortgang der Planungen, insbesondere über Baumaßnahmen sowie Umleitungs- und Baustellenverkehre informiert werden. Außerdem sollen Landkreis und betroffene Kommunen bei Baumaßnahmen, Umleitungs- und Baustellenverkehre frühzeitig eingebunden werden.

Für seinen Vorschlag erhielt der Landrat breite Zustimmung aus dem Kreistag. „Mit diesem erneut geschlossenen Signal Richtung Berlin sind wir auf einem guten Weg, das Bestmögliche für unsere Region herauszuholen“, bestätigte unter anderem der Bundestagsabgeordnete und Kreisrat Hansjörg Durz.

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